Wirtschaft

Wirtschaft

Stand: November 2010

Wirtschaftslage, Wirtschaftsstruktur

Nach einem relativen Konjuktureinbruch im Jahr 2009 erholt sich die peruanische Wirtschaft bereits seit Ende 2009 wieder kräftig. Nach einer erneuten leichten Abschwächung im Juli 2010 konnte vor allem im letzten Quartal wieder ein solides Wachstum erzielt werden; in den letzen 12 Monaten wuchs die Wirtschaft um 7,39%. Die antizyklischen Konjunkturfördermaßnahmen wurden folglich kontinuierlich reduziert.

Die Binnennachfrage stieg im ersten Halbjahr 2010 so stark wie schon lange nicht mehr. Bedingt war dies hauptsächlich durch den Stimulationsplan der Regierung, dessen Mittel hauptsächlich Infrastrukturprojekten zugute kam, und das erneut hohe Wirtschaftswachstum. Die öffentlichen Investitionen stiegen um 38%. Bei der Umsetzung der noch offenen Großprojekte ergibt sich für 2010/2011 ein Investitionspotential auch für deutsche Unternehmen.

Die Inflationsrate, die Ende Dezember 2009 bei 0,4% lag, ist inzwischen wieder angestiegen und bewegt sich in dem von der Zentralbank vorgegebenen Korridor zwischen 1 und 3%. Grund für den Anstieg sind steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise. Die Zentralbank reagierte auf die Preissteigerungen mit kontinuierlichen Erhöhungen der Leitzinsen, von 1,25% Ende Dezember 2009 auf derzeit 3%.


Wichtigste Wirtschaftszweige

Der Bausektor (19,2%) ,das verarbeitende Gewerbe (12,2%) und der Handel (9,6%) verzeichneten im ersten Halbjahr 2010 die größten Wachstumsraten. Im Fischereisektor gab es einen Rückgang von 11,2%.


Außenwirtschaft

Das Außenhandelsvolumen betrug Januar – September 2010 46,1 Mrd. USD und hat sich im Vergleich zum September 2009 um 34% erhöht. Der Handelsbilanzüberschuss reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3 Mrd. USD auf 2,8Mrd. USD. Die Exporte steigerten sich am Ende des dritten Quartals 2010 gegenüber 2009 um rd. 30% auf 24,5 Mrd. USD, die Importe um knapp 38% auf 21,6 Mrd. USD. Die peruanischen Importe aus Deutschland stiegen im 3.Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 23% auf 680 Mio. USD; der Umfang der Exporte nach Deutschland um 56,8 % auf rd. 1 Mrd USD . Der bilaterale Handelsbilanzüberschuss zugunsten Perus hat sich auf 419,65 Mio USD erhöht.

Deutschland ist für Peru ein wichtiger Abnehmer, vor allem von Produkten aus den Bereichen Bergbau-, Fischerei- und Landswirtschaft. (Platz 6 in der Ausfuhrstatistik). Seine Importprodukte bezieht Peru hauptsächlich aus den USA, China und Brasilien. Deutschland steht bei den Importen erst an 10. Stelle.


Mitgliedschaft in Wirtschaftsgruppierungen

Peru ist u.a. Mitglied der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, der Andengemeinschaft und der Asia Pacific Economic Cooperation (APEC). Seit 2008 ist ein Freihandelsabkommen mit den USA in Kraft. Am 1. August 2009 traten Freihandelsabkommen mit Singapur und Kanada in Kraft. Im März 2010 ist ein Freihandelsabkommen zwischen Peru und China in Kraft getreten, im Juli 2010 wurde ein Freihandelsabkommen mit den EFTA-Staaten unterzeichnet. Das Ministerium für Außenhandel und Tourismus hat Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit Russland, Indien, Marokko und Südafrika bekundet. Von einem Freihandelsabkommen mit Japan erhofft sich Peru Marktzugang, vor allem für Fischerei- und Landwirtschaftsprodukte, Japan eine gesicherte Versorgung mit Rohstoffen wie Zink und Kupfer. Die seit Februar 2009 andauernden Verhandlungen zwischen Peru, Kolumbien und der Europäischen Union über ein bilaterales Freihandelsabkommen wurden am 28.02.2010 abgeschlossen.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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