Staatsministerin Pieper: Bildungsinitiative für Afghanistan

Staatsministerin Pieper: Bildungsinitiative für Afghanistan

Die Nachrichtenagentur dpa veröffentlichte am 29. Dezember die folgende Meldung über ein Gespräch mit Staatsministerin Cornelia Pieper zu den kultur- und bildungspolitischen Perspektiven für Afghanistan. Das Gespräch führte Nada Weigelt.

Staatsministerin Cornelia Pieper
© picture-alliance/ZB

Staatsministerin Cornelia Pieper

Staatsministerin Cornelia Pieper

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Berlin (dpa) ­ Angesichts der anhaltend schwierigen Lage in Afghanistan will das Auswärtige Amt seine Bildungsinitiative am Hindukusch weiter verstärken. “In die Köpfe der Menschen zu investieren, ist die beste Demokratisierungs- und Menschenrechtspolitik und zugleich der wirksamste Kampf gegen den Terrorismus”, sagte die für Bildung und Kultur zuständige Staatsministerin Cornelia Pieper in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Derzeit sind rund 4700 deutsche Soldaten im Afghanistan-Einsatz. Ziel der Bundesregierung ist es, Ende 2011 mit dem Abzug der Bundeswehr zu beginnen. 2014 soll die Verantwortung für die Sicherheit ganz an die örtliche Polizei und Armee abgegeben werden. “Es ist richtig, das Geschick des Landes in die Hände der Menschen vor Ort zu legen. Aber man muss die Menschen auch befähigen, Regierungsverantwortung zu übernehmen”, sagte Pieper.

Dafür soll das Programm “Good Governance” (Gutes Regieren) ausgebaut werden. Auch Schul- und Bildungsprogramme sowie Stipendien, die schon bisher aus dem Stabilitätspakt für Afghanistan gefördert wurden, sollen verstärkt werden. “Die Bundesregierung hat zugesagt, dass sie nicht an der Bildung sparen will. Das gilt nicht nur für die Bildung im Land, sondern auch für die auswärtige Bildungspolitik.»

Musikschule Kabul
© AA

Musikschule Kabul

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Im Jahr 2010 sind aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes über 20 allgemeinbildende Schulen und eine Musikschule in dem vom Krieg geschundenen Land aufgebaut worden. “Inzwischen sind ein Drittel der Studierenden in Afghanistan Frauen, zwanzig Prozent der Frauen studieren”, rechnete Pieper vor. “Das ist eine enorme Entwicklung innerhalb von sechs, sieben Jahren. Sie weist auf eine Emanzipation des Landes hin, die wir ja unterstützen wollen.”

Weitere Krisenregionen im Fokus der auswärtigen Kulturpolitik sind zum Beispiel Pakistan und der Irak. Auch mit dem Iran pflegt das Außenamt gezielt dichte Kulturbeziehungen. “Hier geht es nicht nur um Friedenspolitik. Auch für Deutschland selbst ist es wichtig, dass wir Integrationsarbeit im Vorfeld leisten”, so die Staatsministerin. “Wenn wir im Zuge des Fachkräftemangels Menschen zu uns holen wollen, müssen wir die Voraussetzungen dafür schaffen und das Interesse an Deutschland wecken.”

Stand 29.12.2010

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