Skateistan

Skateistan

Skater bei Kabul
© skateistan.org

Skater bei Kabul

Skater bei Kabul

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Eine Skateboardschule in Kabul? Dieses ungewöhnliche Projekt ist schon seit 2009 Wirklichkeit. Inzwischen können junge Afghaninnen und Afghanen nicht nur das Skateboardfahren lernen, sondern erhalten auch Unterricht in Theater, Kunst, Umweltbewusstsein, Hygiene und anderem.Das Auswärtige Amt ist zweitgrößter Geber des Projekt. Jetzt gibt es auch einen Film: „Skateistan – Four Wheels and a Board in Kabul“, der am 12. Februar seine Berlin-Premiere feiert.

Skateistan wurde 2007 von dem Deutsch-Australier Oliver Percovich ins Leben gerufen. Der Skateboardunterricht begann in einer trockengelegten Brunnenanlage, heute besuchen 330 Kinder – darunter fast 50% Mädchen – die Skateboardschule. Das Projekt verfolgt ehrgeizige Ziele: Es will die Kinder von der Straße holen, ihnen Lebensfreude vermitteln, neue Perspektiven eröffnen, Vorurteile abbauen, Gleichberechtigung fördern und wichtige Kenntnisse vermitteln.

Erste Skateboardhalle Afghanistans

Mädchen beim Skateboarden
© skateistan.org

Mädchen beim Skateboarden

Mädchen beim Skateboarden

© skateistan.org

Mit maßgeblicher Förderung des Auswärtigen Amts konnte 2009 eine 1800 qm große Skateboardhalle mit Rampen, Umkleideräumen, Klassenzimmern, Internetanschlüssen und Cafeteria eröffnet werden. Inzwischen gibt es auch die erste Kletterwand Afghanistans in der Halle. Vor dem Unterricht im Skateboardfahren erhalten die Kinder eine allgemeine Unterrichtsstunde. Damit sollen auch Kinder, die nicht zur Schule gehen, wieder motiviert werden einen Abschluss zu erwerben.

Kunstunterricht in der Skateboardschule
© skateistan.org

Kunstunterricht in der Skateboardschule

Kunstunterricht in der Skateboardschule

© skateistan.org

Skateistan wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der ISPO Brand New Social Awareness Award der größten internationalen Sportmesse und der Peace and Sport Award in Monaco. Auch der Film, der jetzt – nach seiner Weltpremiere beim Sundance Film Festival – in Berlin vorgestellt wird, ist im Rennen um einen Preis: Den Cinema for Peace Award im Rahmen der Berlinale.

Der Film zum Projekt

Erwartungsvoll sind die Gesichter
© AA

Erwartungsvoll sind die Gesichter

Erwartungsvoll sind die Gesichter

© AA

Der Dokumentarfilm wird am 12. Februar um 16 Uhr im Berliner Radialsystem gezeigt. Eine Gesprächsrunde mit den Machern des Films schließt sich an. Der Film erzählt die Geschichte des Projekts und dokumentiert das tägliche Bemühen der Gründer, unter den Kindern soziale, ethnische und geschlechtsspezifische Barrieren zu durchbrechen. Er gibt Einblick in den Alltag von Straßenkindern in Kabul, deren Leben sich mit der Hilfe von Skateistan verändert und die es wieder schaffen zur Schule zu gehen.

Und Skateistan hat noch viel vor: Unter anderem soll das „back-to-school-Programm“ ausgebaut und den Schülern vermehrt Zugang zur Gesundheitsfürsorge geboten werden. Der Austausch der Schüler mit Gleichaltrigen weltweit über das Internet soll erweitert und eine neue Skateboardhalle im Norden Afghanistans, in Masar-e-Sharif gebaut werden. Für Unterstützung ist die gemeinnützige Organisation Skateistan immer dankbar.


Stand 11.02.2011

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