Peru: Reise- und Sicherheitshinweise
Stand 26.01.2011
(Unverändert gültig seit: 25.01.2011)
Aktuelle Hinweise
In den Regenwaldregionen insbesondere um Iquitos und Yurimaguas kommt es derzeit verstärkt zu Ausbrüchen von Dengue-Fieber, die bereits zu Todesfällen in der örtlichen Bevölkerung geführt haben. Reisenden wird die besondere Beachtung der „Medizinischen Hinweise“ empfohlen.
Landesspezifische Sicherheitshinweise
Kriminalität
Peru liegt, was die Kriminalität betrifft, im lateinamerikanischen Mittelfeld. Das schließt für Touristen das Risiko ein, Opfer von Diebstählen oder Überfällen zu werden. Auf der Panamericana (Hauptverbindung Nord – Süd) wird seit einiger Zeit ein Anstieg der Überfälle auf Überlandbusse registriert.
In Lima wird zu besonderer Vorsicht abends in der Innenstadt geraten. Auf Märkten und in Busstationen sind Diebstähle häufig.
In Cusco wurde zwar ein digitales Video-Überwachungssystem rund um die Plaza de Armas installiert; es wird dennoch empfohlen, besondere Vorsicht walten zu lassen und möglichst nachts nicht allein zu Fuß durch die Stadt zu gehen.
In Lima, Arequipa und Cusco ist bei der Auswahl der Taxis größte Vorsicht geboten, da bei zahlreichen Verbrechen wie beispielsweise Raub, sog. „Expresskidnapping“, Vergewaltigung etc. die Taxifahrer sowie Taxis mit involviert waren. In der Vergangenheit ist ein Anstieg der Fälle des „Expresskidnappings“ in den touristisch beliebten Orten zu verzeichnen. Dabei werden die Touristen meistens im Taxi überwältigt und bis zu 24 Stunden festgehalten – in dieser Zeit wird mit deren Kreditkarten an Geldautomaten Geld abgehoben. Besonders gefährdet sind Besucher von Diskotheken in Cusco und Arequipa. Normalerweise kann in den Restaurants kostenlos ein Taxi bestellt werden. Die Türsteher vor Diskotheken kennen häufig verlässliche Taxifahrer, die vor der Tür stehen. Inzwischen sind die meisten Restaurants auch direkt per Funk mit den Taxiszentralen verbunden, so dass keine Notwendigkeit besteht, in Arequipa oder Cusco ein Taxi von der Straße zu nehmen.
Es wird daher empfohlen, nur offizielle, registrierte und wenn möglich telefonisch vorbestellte Taxis zu benutzen. Ferner wird geraten, für den Flughafentransfer vom Flughafen Limas („Jorge Chavez“) nach Lima ein Taxi bei den drei innerhalb des Ankunftsbereichs ansässigen Taxigesellschaften (CMV Taxi Remisse Ejecutiv, MITSUTAXI und GREEN TAXI, http://www.lap.com.pe/lap_portal/taxis.html) zu bestellen.
Im Tal der Flüsse Apurímac und Ene kommt es sporadisch zu Überfällen bewaffneter Gruppen auf Angehörige und Einrichtungen der Sicherheitskräfte. Eine Gefährdung von Reisenden kann dort nicht ausgeschlossen werden. Daher wird empfohlen, die genannte Region bei Reisen zu meiden.
Es wird ferner empfohlen:
- Aufmerksamkeit walten zu lassen und möglichst nicht allein und vor allem nicht nachts zu reisen bzw. sich nachts nicht allein und immer in gut beleuchteten Straßen und Zonen aufzuhalten;
- bei Überfällen auf keinen Fall Gegenwehr zu leisten oder die Täter zu provozieren;
- Bei der Wahl der Unterkunft auf Sicherheitsaspekte (Nachtwächter, Hotelsafe, Zimmertelefon) zu achten;
- bei Bahn- und Busreisen Wertsachen nicht im Handgepäck, sondern am Körper zu tragen; Diebstähle in Bussen und an Busterminals sind weit häufiger als in preiswerten Hotels;
- Kreditkarten nicht ständig mit sich zu führen, vor allem nicht abends und nachts; nur benötigte Menge Geld mitzunehmen und Wertgegenstände, Reisechecks und Dokumente im Hotelsafe zu hinterlegen;
- Rucksäcke und Taschen nicht über die Rückenlehne von Stühlen in Restaurants oder auf öffentlichen Plätzen zu hängen; Taschen und Rucksäcke immer dicht am Körper zu tragen
- Geld nur in Banken und Wechselstuben zu tauschen sowie das öffentliche Vorzeigen von großen Geldbeträgen zu vermeiden
- Armenviertel in Großstädten zu meiden;
- nur Taxis zu nutzen, die mit einem Aufkleber und einer Registriernummer der Taxi-Innung gekennzeichnet sind und auf dem Dach ein fest montiertes Taxi-Schild haben; in Lima und Arequipa nur gelbe Taxis zu benutzen, deren Fahrer sich ausweisen können bzw. deren Ausweis sichtbar im Taxi hängt; sich vom Hotel oder Restaurant möglichst ein Funktaxi rufen zu lassen
- wegen der Verkehrs- und Kriminalitätsrisiken auf nächtliche Überlandfahrten zu verzichten;
- auf keinen Fall von Huánuco aus die Strecke Tingo Maria – Tocache nach Tarapoto bzw. nach Pucallpa benutzen. Dort ist die Gefahr für Überlandreisende derzeit besonders hoch;
- jede Berührung mit Drogen aller Art zu vermeiden (hohe Strafen, s.u.), Vorsicht walten zu lassen gegenüber Personen, die während der Reise Ihr Vertrauen erwecken wollen, und Gepäck nie unbeaufsichtigt zu lassen;
- nur Dienstleistungen von bekannten/empfohlenen Reisebüros und Reiseführern in Anspruch zu nehmen und keine Touren auf der Straße zu kaufen; Fremdenführer sich entsprechend ausweisen zu lassen
- sich für Fragen und Hilfe an Ihren Reiseleiter und/oder die Touristenpolizei zu wenden
Reisen über Land
In Peru kommt es immer wieder regional zu sozialen Unruhen, die schnell eskalieren können. Die Reisefreiheit kann dadurch in den betroffenen Gebieten jederzeit zeitlich und räumlich stark eingeschränkt sein.
Auch starke Regenfälle können die Reisefreiheit dahingehend beeinflussen, dass Flüsse zu reißenden Strömen werden, Straßen überfluten, Straßen, Brücken und das Gleisbett von Zügen wegschwemmen, Erdrutsche Straßen blockieren u.ä. Dadurch können Busse auf Überlandreisen an der Weiterfahrt gehindert werden oder Ortschaften über mehrere Tage auf dem Landwege nicht mehr zugänglich sein.
Reisende in Peru sollten daher die Medienberichte aufmerksam verfolgen, sich bei ihren Reisebüros rückversichern und ihre Reiseplanung entsprechend anpassen.
In zahlreichen Provinzen wurde zur Bekämpfung des Drogenanbaus und zur Terrorismusabwehr der Ausnahmezustand verhängt. Polizei und Streitkräfte verfügen über weitreichende Sonderrechte.
Allgemeine Reiseinformationen
Reisen über Land
Peru wird alljährlich von über einer Million Touristen besucht. Die Städte und Sehenswürdigkeiten entlang der Küste können unter Beachtung der o.g. Sicherheitshinweise über die gesamte Länge mit privaten Pkws oder öffentlichen Verkehrsmitteln befahren werden. Dies gilt auch für Fahrten in die Sierra nach Cajamarca, Huaraz (Callejón de Huaylas) Chanchamayo und Arequipa, einschl. Cañon de Colca sowie die Weiterfahrt nach Puno.
Große Teile Cuscos und der Umgebung gehören zum Weltkulturerbe und stehen unter Denkmalschutz. Im archäologischen Park von Sacsayhuaman weisen zwar Schilder darauf hin, dass deshalb Picknicks, Lagerfeuer, Campen u.ä. verboten sind, doch sie werden häufig missachtet. Bei Verstößen muss dennoch mit Strafverfolgung gerechnet werden. Es wird daher empfohlen, die Verbote zu beachten.
Immer wieder wird versucht, sich den Zugang zu den Ruinen nach Macchu Picchu mit gefälschten Studentenausweisen oder auf Nebenwegen an den Eintrittskontrollen vorbei zu erschleichen. Die Parkwächter sind angehalten worden, scharfe Kontrollmaßnahmen durchzuführen.
Die Anreise nach Iquitos sollte mit dem Flugzeug stattfinden; von Reisen mit Schiffen von Pucallpa oder Yurimaguas wird abgeraten (schlechte hygienische Zustände an Bord, schlechte Verpflegung und die Gefahr von Überfällen durch bewaffnete Gruppen). In Iquitos sollten Ausflüge in den Urwald grundsätzlich nur bei offiziellen Agenturen gebucht werden und keinesfalls bei informellen Anbietern auf der Straße.
Von Flügen über die Nazca-Linien wird derzeit grundsätzlich abgeraten. Der technische Zustand der dort eingesetzten Kleinflugzeuge, die Qualifikation der Piloten und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften entsprechen in der Regel nicht europäischem Standard. Seit Dezember 2007 ist es zu mehreren Zwischenfällen gekommen, darunter drei Flugzeugabstürze mit insgesamt 18 Todesopfern und mehreren Notlandungen. Die Regierung hat bisher keine hinreichenden Maßnahmen zur Behebung der Missstände getroffen.
In der Region um Ica ist es jüngst mehrfach zu Überfällen auf Touristenbusse gekommen, bei denen die Touristen sämtlicher Wertsachen beraubt wurden.
Arbeitsaufnahme
In der letzten Zeit versuchen besonders junge, individuell reisende Touristen, Gelegenheitsarbeit zu finden, um die Reisekasse aufzufüllen. Die Arbeitsaufnahme ist für Touristen jedoch verboten. Zumindest aus Cusco ist bekannt, dass die dortige Ausländerpolizei (Policía de Extranjería, Seguridad del Estado) breit angelegte Kontrollen durchführt. Da es schnell zu einer Verhaftung kommen kann, wird ausdrücklich davor gewarnt, mit einem Touristenvisum einer wie auch immer gearteten Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Geldversorgung
Bei Problemen mit der Geldversorgung können Sie sich z. B. mit der WESTERN UNION BANK in Verbindung setzen. Sie ist in allen größeren Städten Perus vertreten, Geldüberweisungen aus dem Ausland können schnell (oft noch am gleichen Tag) erfolgen, allerdings mit sehr hohen Kommissionen.
Zunehmend ist Barabhebung von Landeswährung (Soles) sowie von US-Dollars mit EC-Karte an Geldautomaten möglich, sofern diese das MAESTRO-Logo tragen.
Euro-Scheine können in Lima, Arequipa. Puno und Cusco in Wechselstuben umgetauscht werden. Der Umtausch von US$ und Euro ist in Chivay, Ollantaytambo, Aguas Calientes und Nasca problematisch.
Passverlust
Der Verlust des Reisepasses bringt erhebliche Probleme mit sich. Vor Ausstellung eines Ersatzdokuments sind zudem gründliche Nachforschungen unerlässlich. Es empfiehlt sich daher, eine beglaubigte Kopie des Passes mitzuführen und sie gesondert aufzubewahren. Nach peruanischen Vorschriften muss stets ein gültiges Personalpapier mitgeführt werden.
Für die Wiederausreise ist u.a. eine Passverlustanzeige bei der peruanischen Nationalpolizei, die so genannte „Denuncia“, erforderlich. Die Anzeige kann nur bei der örtlichen Touristenpolizei in ihrem Amtsbezirk aufgegeben werden. Touristen stoßen auf Widerstand, wenn sie die Verlustanzeige in einem anderen Amtsbezirk aufgeben wollen.
Straßennetz
Der Zustand der Panamericana an der Küste sowie der Hauptverbindungen in das Landesinnere ist grundsätzlich gut. Je weiter man ins Landesinnere kommt, desto schlechter wird das Straßennetz. Erdrutsche können zu Behinderungen auf Bergstrecken führen.
Die Benutzung von Überlandbussen kann nicht empfohlen werden. Es ereignen sich regelmäßig Unfälle mit einer großen Anzahl von Toten und Verletzten.
Sonstige Informationen / nützliche Anschriften für Peru-Reisende
Deutsche Lufthansa (keine eigene Niederlassung in Peru)
über: HANSAPERU TRAVEL Lufthansa City Centre (LCC) in Lima
Av. Jorge Basadre 1330
San Isídro-Lima 27
Tel: (00511) 442 44 55 (Zentrale), 442 44 66 (Reservierungen)
Fax: (00511) 440 56 44
E-Mail:
von Montag bis Freitag 09:00 – 17:30 Uhr
HANSAPERU TRAVEL Lufthansa City Centre (LCC) in Arequipa
Calle Ugarte 207, Cercado Arequipa
Tel: (0051-54) 60 88 05, Durchwahl: 04 (Zentrale)
E-Mail:
von Montag bis Freitag 08:30 – 18:30 Uhr
Deutsch-Peruanische Industrie- und Handelskammer
Av. Camino Real 348
Piso 15, Torre El Pilar, Oficina 1502
San Isídro-Lima 27
Tel: (00511) 441 86 16, Fax: (00511) 442 60 14
E-Mail:
Peruanische Botschaft in Deutschland
Mohrenstr. 42-44
10117 Berlin
Tel. 030/ 20 64 103
Fax: 030/ 2064 1051
E-Mail:
South American Explorers ClubCalle Piura 135
Miraflores, Lima 18
Tel. 445-3306
E-Mail:
von Montag bis Freitag 9:30 – 17:00 Uhr, Samstags: von 9:30 – 13:00 Uhr
Bei Überfällen, Unfällen, Verhaftungen und sonstigen Notfälle oder bei Reklamationen stehen folgende peruanischen Stellen außer der deutschen Botschaft zur Verfügung bzw. sollten unbedingt benachrichtigt werden:
Einrichtung | Telefon | Fax | Bemerkung |
Ambulanz (SAMU – Sistema de Atención Médica Urgente) | 117 | ||
Radio Patrulla (Funkstreife) und Notruf | 105 | ||
Feuerwehr |
116 oder Lima: 222-0222 |
||
Amt für Verbraucherschutz INDECOPI Calle La Prosa 138 San Borja Lima 41 |
Lima 224 7800 224 7777 |
Lima 224-0348, 225 2190 |
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8:30 bis 17:30 Uhr E-Mail: webmaster@indecopi.gob.pe (siehe Touristenpolizei) |
Policía de Turismo y Ecologia (Touristen- und Umweltpolizei) Av. España, cdra. 7 Breña – Lima 05 oder Calle Colón 246 Miraflores – Lima 18 |
423 35 00 243 21 90 |
Durch die Schaffung einer Touristenpolizei (Policía de Turismo y Ecología) und der staatlichen Verbraucherschutzorganisation INDECOPI stehen dem Touristen unmittelbar Ansprechpartner bei Problemfällen zur Verfügung. Diese Institutionen sollten z.B. angesprochen werden, wenn sich Probleme bezüglich der Behandlung oder vermeintliche Übervorteilung durch Hotels, Fluglinien oder Reiseunternehmen in Peru ergeben. | |
South American Rescue Association Peru SAC Clinica San Jose; Av. Los Incas Nº 1408 – B Cusco/Peru |
Notrufzentrale Cusco: 229922 Externa: 0051-84-229922 Notrufzentrale Lima: 0051-1-975031257 975031254 Skype: southamericanrescueassociation |
Notfallmedizin und Rettungsflüge Homepage/Pagina-Web: www.incentiveMed.com Mail: Bernd.Fertig@incentiveMED-gGmbH.com |
Krankenhäuser (deutschsprachige Ärzte zum Teil vorhanden)
Clínica Anglo-Americana
Alfredo Salazar 350
San Isidro Lima 27
Tel.: (00511) 616 89 00
Fax: (00511) 616 89 60
Clínica Tezza
Av. El Polo 570
Monterrico-Surco
Lima 33
Tel.: (00511) 610 50 51
E-Mail:
Clínica Stella Maris
Av. Paso de los Andes 923
Pueblo Libre, Lima 21
Tel.: (00511) 463-6666
Fax 461-3396
E-Mail:
Deutschsprachige Ärzte und Anwälte
Die Anschriften von deutschsprachigen Ärzten und Anwälten können bei der deutschen Botschaft erfragt werden.
Ein- und Ausreisebestimmungen
Reisedokumente
Mit folgenden Dokumenten ist die Einreise für deutsche Staatsangehörige möglich:
Reisedokumente Erwachsene | Einreise möglich / Bedingungen |
Reisepass | ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise |
vorläufiger Reisepass | ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise, bei Reise über die USA jedoch US-Visum erforderlich |
Personalausweis | nein |
Vorläufiger Personalausweis | nein |
Weitere Anmerkungen | Einreisende Touristen müssen Weiterreise- oder Rückflugticket vorlegen! |
Reisedokumente Kinder/Jugendliche | |
Kinderreisepass | mit Foto ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise |
Reisepass | für Kinder ab Geburt ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise |
Personalausweis | nein |
Vorläufiger Personalausweis | nein |
Bereits vorhandener Eintrag in den Reisepass eines Elternteils (Kindereinträge in Reisepässe der Eltern sind seit dem 1.11.2007 nicht mehr möglich) | mit Foto ja: Botschaft rät jedoch davon ab, weil nicht sicher ist, ob am Flughafen diensthabende Beamte davon unterrichtet sind und sich daraus entsprechende Schwierigkeiten ergeben können |
Noch gültiger Kinderausweis nach altem Muster (der Kinderausweis wird seit 1. Januar 2006 nicht mehr ausgestellt) | mit Foto und bis Ablaufdatum des Kinderausweises ja: bei Reise über die USA jedoch US-Visum erforderlich; Botschaft rät jedoch davon ab, weil nicht sicher ist, ob am Flughafen diensthabende Beamte davon unterrichtet sind und sich daraus entsprechende Schwierigkeiten ergeben können |
Weitere Anmerkungen | Bei touristischen Reisen ist wie bei Erwachsenen Vorlage des Weiterreise- oder Rückflugtickets erforderlich! |
Gelbfieberimpfung
Die Gelbfieberimpfung ist seit kurzem für das gesamte peruanische Amazonasgebiet vorgeschrieben, der Impfnachweis wird kontrolliert. Die endemischen Gebiete liegen alle mit Ausnahme des Ayacucho-Departements in der Amazonas-Region östlich der Anden. Bei Nichtbeachtung droht Einreiseverbot, Quarantäne oder Zwangsimpfung.
Visum
Touristen können sich bis zu 183 Tage in Peru aufhalten. Die Beantragung eines Visums ist für einen touristischen Aufenthalt nicht erforderlich, dieses wird bei Einreise erteilt. Es sollte darauf geachtet werden, dass die beabsichtigte Aufenthaltsdauer durch die Beamten der peruanischen Einwanderungsbehörde im Pass oder auf dem (stets auszufüllenden!) Einreisezettel (Tarjeta Internacional de Embarque/Desembarque) vermerkt wird. Es kann andernfalls vorkommen, dass die Beamten der Einwanderungsbehörde die Aufenthaltserlaubnis im Pass willkürlich auf z.B. 30 Tage begrenzen, obwohl ein Aufenthalt von beispielsweise 45 Tagen geplant ist.
Detaillierte Informationen sind in spanischer Sprache erhältlich unter www.digemin.com.pe oder bei den peruanischen Vertretungen in Deutschland.
Ausreise
Bei der Ausreise auf dem Luftweg ist eine Flughafensteuer von z.Z. 30,25 USD in bar am Flughafen zu entrichten; Kreditkartenzahlung etc. ist nicht möglich.
Über diese Hinweise hinausgehende Fragen zu den Einreisebestimmungen müssten Sie bitte direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate des Ziellandes erfragen. Nur dort können Sie eine rechtsverbindliche Auskunft erhalten.
Besondere Zollvorschriften
Informationen über Zollvorschriften in Peru finden sich auf der Webseite der peruanischen Obersten Zollbehörde (auf Spanisch und Englisch):
Für die Rückreise aus Peru nach Deutschland wird in Ergänzung der allgemeinen deutschen Zollvorschriften darauf hingewiesen, dass selbst kleine Mengen von losem oder auch abgepacktem Coca-Tee vom deutschen Zoll beschlagnahmt werden und die versuchte Einfuhr von Coca-Tee einen Verstoß gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz darstellt.
Versand von elektronischen Apparaten, Ersatzteilen, Kamerazubehör, Kosmetika u.ä. per Post oder Kurier nach Peru: Die Zollauslösung ist kostspielig und zeitaufwändig; sie kann nicht durch die Botschaft oder die Honorarkonsuln vorgenommen werden. Sendungen, die für Empfänger in der Provinz bestimmt sind, werden zum Teil in Lima zurückgehalten.
Es ist nicht zulässig, private Sendungen für Touristen an die Botschaft oder die Honorarkonsuln zu adressieren.
Sollten Sie weitergehende Zollinformationen zur Einfuhr von Waren benötigen, so müssten Sie diese bitte direkt bei der Botschaft Ihres Ziellandes erfragen. Nur dort können Sie eine rechtsverbindliche Auskunft erhalten.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Website des deutschen Zolls einsehen oder telefonisch erfragen.
Besondere strafrechtliche Vorschriften
Drogenbesitz und Drogenhandel gelten als Verbrechen und werden mit sehr hohen Gefängnisstrafen geahndet. Personen, bei denen Kokain oder andere Drogen gefunden werden, müssen mit sofortiger Verhaftung sowie einer Haftstrafe in Höhe von 2 bis 25 Jahren rechnen. Die Gefängnisse in Peru entsprechen nicht europäischem Standard und sind z.T. extrem überbelegt. Die hygienischen Verhältnisse sowie die Versorgung der Häftlinge mit Lebensmitteln lassen zu wünschen übrig.
Vermeiden Sie daher jede Berührung mit Drogen aller Art und vermeiden Sie jeden Kontakt zu Ihnen unbekannten, aufdringlichen Personen. Mitnahme bzw. Transport von Gegenständen für Dritte auch ohne Kenntnis des Inhalts kann verhängnisvolle Folgen haben.
Die Ausfuhr von Kulturgütern bedarf der vorherigen Genehmigung der peruanischen Obersten Zollbehörde. Verstöße werden strafrechtlich verfolgt und können die Einziehung der Kulturgüter zur Folge haben.
Medizinische Hinweise
Impfschutz
Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (häufig die Nachbarstaaten) ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich. Dies gilt für alle Reisenden ab dem vollendeten ersten Lebensjahr – siehe
Bei Reisen in die ausgewiesenen Gelbfieber-Endemiegebiete Perus (besonders für das gesamte peruanische Amazonasgebiet) ist eine rechtzeitige (10 Tage vor Einreise) Impfung dringend zu empfehlen.
Bei Weiterreise in ein Drittland kann zudem die Impfung aus Peru kommend verlangt werden.
Das Auswärtige Amt empfiehlt weiterhin, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen, siehe
Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, ggf. auch gegen Pertussis, Mumps, Masern Röteln (MMR) und Influenza.
Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.
Dengue-Fieber
Dengue wird landesweit durch tagaktive Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende.
In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern der Lokalbevölkerung zum Teil schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Diese sind jedoch bei Reisenden insgesamt extrem selten.
Da es derzeit weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue gibt, besteht die einzige Möglichkeit zur Vermeidung dieser Virusinfektion in der konsequenten Anwendung persönlicher Maßnahmen zur Minimierung von Mückenstichen, z.B. lange bedeckende Kleidung und Auftragen von Repellentien auf unbedeckte Hautpartien.
Leishmaniose
Die cutane und mucocutane Form kommt landesweit vor. Die einzelligen Parasiten werden ebenfalls durch Mücken übertragen. Auch in dieser Hinsicht ist ein Schutz vor Mücken empfehlenswert (s.o.).
Oropouche-Fieber
Das Oropouche-Virus ruft ein Dengue-ähnliches Krankheitsbild hervor (s.o.) und wird ebenfalls durch Mücken übertragen. 2010 ist es im nördlichen Amazonas-Gebiet zu einem kleineren lokal begrenzten Ausbruch gekommen.
Malaria
Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist eine schnelle Vorstellung beim Arzt mit dem Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig.
Ein mittleres Risiko besteht im östlichen Tiefland besonders entlang der Flussläufe sowie in den Grenzgebieten zu Kolumbien, Brasilien und Ecuador. Ein geringes Risiko besteht in einzelnen ländlichen Gebieten unterhalb 1500m in der Küsten- und Andenregion. Ein sehr geringes bzw. kein Risiko besteht in Lima und Umgebung sowie in den Tourismusgebieten im Hochland (Cuzco, Machu Picchu, Titicaca-See).
Je nach Reiseprofil kann deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe im Einzelfall eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) oder Mitnahme einer Malaria-Notfallmedikation sinnvoll sein. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Chloroquin, Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/ Reisemediziner besprochen werden. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats ist zu empfehlen.
Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen:
- den ganzen Körper bedeckende, helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
- Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen aufzutragen,
- ggf. unter einem Moskitonetz zu schlafen.
HIV/AIDS
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes Risiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen.
Durchfallerkrankungen
Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden.
Einige Grundregeln: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser mit Kohlensäure., nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes und abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen wo möglich Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmitteln gilt: Kochen oder selber Schälen. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.
Pest
Auch 2010 wurde von Einzelfällen und kleinenAusbrüchen berichtet, zuletzt in Ascope und Trujillo. Das Ansteckungsrisiko für Reisende ist sehr gering. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufige Wäschewechsel sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Für beruflich in Pestgebieten Tätige empfiehlt sich nach Rücksprache mit einem Reise-/ Tropenmediziner ggf. die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.
Höhenkrankheit
In Lagen über 2500 Meter häufigere, gelegentlich auch lebensgefährliche Erkrankung durch zu schnellen Aufstieg in die Höhe, die meist allerdings erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe manifest wird. Warnsymptome sind: Schlechter Schlaf, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftknappheit. Verschwinden die Symptome nicht durch eine Pause / Übernachtung, sollte abgestiegen werden. Wirksame Therapie ist Abstieg unter eine Höhe von 2000 Meter. Betroffen sind alle Altersstufen und häufig Touristen bei Flugreisen nach Cusco oder Puno, also nicht nur Bergsteiger. Mate de Coca hat keinen sichere vorbeugende Wirkung. Das Medikament (Diamox) ist verschreibungspflichtig.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande ist nur in teuren Privatkliniken mit Europa zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch. In Cusco, dem wichtigsten Ziel ausländischer Touristen, gibt es nur wenige private Kliniken, die personell und apparativ adäquat ausgestattet sind. Es sind in jüngster Zeit wiederholt Fälle bekannt geworden, in denen Hilfesuchende gezielt an Einrichtungen verwiesen wurden, welche die notwendigen medizinischen Standards nicht erfüllten und deren medizinisches Personal nicht ausreichend qualifiziert war. Hintergrund war scheinbar das Wissen um das Bestehen einer zahlungskräftigen Auslandskrankenversicherung. Es ist daher große Vorsicht geboten.
Das Auswärtige Amt empfiehlt deshalb, sich im Erkrankungsfall auf der Internetseite der Deutschen Botschaft über Ärzte und Krankenhäuser in Lima und Peru zu informieren oder im Notfall die entsprechenden Honorarkonsuln zu kontaktieren, siehe auch
In der Regel reichen die Behandlungsmöglichkeiten in Cusco nicht aus, um schwere Notfälle adäquat zu versorgen. Sobald es der medizinische Zustand zulässt, sollten schwer Kranke oder Verletzte deshalb nach Lima verlegt werden. Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.
Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle oder einen Tropenmediziner/Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen, auch wenn Sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben, siehe beispielsweise oder
Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Die Angaben sind:
- zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
- auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
- immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
- trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
Haftungsausschluss
Haftungsausschluss
Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.
Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
Auswärtiges Amt
Bürgerservice
Arbeitseinheit 040
D-11013 Berlin
Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000