Kultur- und Bildungswesen, Medien

Kultur- und Bildungswesen, Medien

Stand: März 2011

Bildungswesen

Das Erziehungssystem Hongkongs folgt weitgehend dem britischen Vorbild. Die Schulpflicht umfasst zwölf Jahre (sechstes bis 18. Lebensjahr), die meisten Kinder besuchen ab dem Alter von drei Jahren eine Vorschule (Kindergarten). Der Pflichtunterricht ist in staatlichen Schulen gebührenfrei.

Nach 12 Schuljahren (Primärstufe sechs Jahre und Sekundarstufe sechs Jahre) kann die Hochschulqualifikation erreicht werden. Der Bachelor-Studienabschluss wurde bislang in der Regel nach drei Studienjahren erreicht, ab dem Studienjahr 2012/2013 wird durch Reform des Sekundarschulwesens das Bachelor-Studium um ein Jahr auf vier Jahre verlängert.

Weitere Reformbemühungen der Regierung von Hongkong im Bildungswesen haben dazu geführt, die Wahl der Unterrichtssprache weitgehend den Schulen zu überlassen.

Es gibt 24 internationale Schulen, darunter die 1969 gegründete renommierte Deutsch-Schweizerische Internationale Schule. Seit Einführung der Muttersprachenpolitik drängten zunehmend chinesischsprachige Schüler in die englischsprachigen Schulen/Zweige der internationalen Schulen.

Hongkong beherbergt acht öffentliche Hochschulen, eine Privatuniversität sowie die Hong Kong Academy of Performing Arts. Im internationalen Ranking erreichen die Hongkonger Universitäten beachtliche Platzierungen. Die HKU 2008 Platz 26, gefolgt von CUHK, HKUST, PolyU, CityU, HKBU und Lingnan (Quelle: Times Higher Education Supplement (THES), University World Ranking).

Das Ranking der Universitäten im einzelnen:

1) The University of Hong Kong – HKU (THES Ranking 26)
2) The Chinese University of Hong Kong – CUHK (THES Ranking 42)
3) The Hong Kong University of Science and Technology – HKUST (THES Ranking 39)
4) The Hong Kong Polytechnic University – PolyU (THES Ranking 224)
5) The City University of Hong Kong – CityU (THES Ranking 147)
6) Hong Kong Baptist University – HKBU
7) Lingnan University – Lingnan
8) Hong Kong Institute od Education – HKIEd (Pädagogische Hochschule, speziell Lehrerausbildung)

Als Privatuniversität wurde 2007 die Hong Kong Shue Yan University zugelassen. Daneben gibt es noch folgende Hochschulinstitutionen: die Open University of Hong Kong (Fernuniversität) und die Hong Kong Academy of Performing Arts.

In sämtlichen staatlichen Hongkonger Hochschulen, ausgenommen HKIEd, werden Master- und PhD-Programme angeboten. Die Private Universität und die Open University of Hong Kong bieten Bachelor- und Masterprogramme an.

Rund 80.000 Studenten besuchen die acht mit öffentlichen Mitteln geförderten und die vier eigenfinanzierten Hochschulen, an denen teilweise deutsche Lektoren und Professoren tätig sind.

Seit dem Souveränitätswechsel im Jahr 1997 orientierten sich die Hochschulen stärker an Festlandchina mit verstärktem Austausch von Studenten und Professoren, aber auch die Kooperation und der akademische Austausch mit Kontinentaleuropa werden gesucht und gefördert.

Der Hongkonger Bildungssektor steht seit Beginn des akademischen Jahres 2010/2011 vor umfangreichen Reformen. Es ist das erklärte Ziele der Regierung, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Hongkong auf den Bildungssektor zu stärken, langfristig zu sichern und hier ein „Regional Education Hub“ für Ostasien zu etablieren. Die Bemühungen um weitere internationale Vernetzung auch außerhalb des anglophonen Raumes soll deutlich intensiviert werden, auch mit dieser Zielsetzung werden im July 2011 eine Internationale Konferenz auf Ministerebene und gleichzeitig eine Bildungsmesse durchgeführt.

Kulturelle Veranstaltungen

Kulturelle Großveranstaltungen (Hong Kong Arts Festival, Festival of Asian Arts, Hong Kong Film Festival) und die Verpflichtung international renommierter Künstler und Orchester, darunter auch aus Deutschland, sollen den eigenen Anspruch, “Asiens Weltstadt” zu sein, unterstreichen. Der Hongkonger Kulturbetrieb ist durch einen überdurchschnittlichen Finanzrahmen aus öffentlichem Budget und hohen Sponsoreneinnahmen abgesichert.

Im Bereich des Sports gibt es einige herausragende jährlich stattfindende Veranstaltungen wie z. B. die “Hong Kong Tennis Classics” und das Rugby-Turnier “Hong Kong Sevens” sowie Spiele des Volleyball World Cups, letztere 2010 auch unter Beteiligung der deutschen Damen-Nationalmannschaft.

Christliche Kirchen

Der “Hong Kong Christian Council” vereint die einzelnen christlichen Kirchengruppen und hält Verbindung zu anderen Religionsgruppen. Er pflegt Beziehungen zu kirchennahen NGOs und der protestantischen Kirche Festlandchinas. Die “Ebenezer School and Home for the Visually Impaired” wurde 1897 von der Hildesheimer Blindenmission gegründet und ist eine gemeinnützige Einrichtung mit teilweise öffentlicher Finanzierung und Zuschüssen aus privaten Spenden.

Eine evangelische und eine katholische deutsche Kirchengemeinde kümmern sich um die seelsorgerische Betreuung der deutschen Kolonie und arbeiten mit Hongkonger Einrichtungen im sozialen und schulischen Bereich zusammen.

Medienlandschaft

Hongkong hat eine der höchsten Zeitungsleserdichten Asiens. Hier ist zugleich das weltgrößte Zentrum für chinesischsprachige Publikationen. Die Hongkonger Bevölkerung ist durch eine lebhafte Medienlandschaft sehr gut informiert. Neben den Printmedien stehen 13 Radio- sowie über 300 örtliche und regionale Fernsehprogramme zur Verfügung.

Die Medienlandschaft ist vielfältig; in Hongkong erscheinen (Stand 2010) ca. 700 Publikationen. Englischsprachige Tageszeitungen sind South China Morning Post (Auflage: durchschnittlich 102.000) und Hong Kong Standard (ca. 221.000). Wichtigste chinesischsprachige Zeitungen sind Oriental Daily (ca. 537.000), Apple Daily (ca.303.000), Wen Wei Po (ca. 100.000), Sing Tao (ca. 150.000), Ming Pao (ca. 120.000), Hong Kong Economic Journal (ca. 73.000), Hong Kong Economic Times (durchschnittlich 86.000 pro Tag im Jahr 2008). Daneben gibt es die zwei privaten TV-Stationen TVB und ATV, den öffentlichen Sender “Radio Television Hong Kong” (RTHK) sowie den Cable TV mit 109 Kanälen, den Kabelsender “nowTV” mit 128 Kanälen, den Satellitensender Star-TV und zehn weitere Satellitensender. Es gibt ferner 13 Hörfunkkanäle. Sieben davon bietet der RTHK an, je 3 werden von der Hong Kong Commercial Broadcasting Company und von der Metro Broadcast Corporation geführt. Wachsende Beliebtheit bei den Hörern erlangen gegenwärtig etwa ein Dutzend freier Internet-Radiosender, die mit geringem finanziellen Aufwand und freiwilligen Mitarbeitern ein Alternativprogramm zu den konventionellen Radiosendern bieten (Hi Radio, Radio 71, In Media Hong Kong, My Radio, usw).

Hongkong als internationaler Medienstandort

Ein Schweizer Wirtschaftskorrespondent berichtet für deutschsprachige Medien (u.a. Börsenzeitung Frankfurt) aus Hongkong. Ferner sind ein GTaI-Korrespondent und einige wenige deutschsprachige Journalisten für ausländische Medien vor Ort.

Die Medien genießen uneingeschränkte Presse- und Meinungsfreiheit. Es gibt in Hongkong keine staatliche Zensur. Ein Teil der vorwiegend chinesischsprachigen Medien vermeidet gleichwohl allzu offene Kritik an der Hongkonger Regierung und der Zentralregierung in Peking.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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