Kultur- und Bildungspolitik

Kultur- und Bildungspolitik

Stand: April 2011

Guinea-Bissau verfügt als eines der ärmsten Länder der Welt über ein nur rudimentäres Erziehungs- und Kultursystem. Die wenigen Kultureinrichtungen, die sich in Bissau befanden, sind ebenso wie die dortigen Ausbildungsinstitute im Bürgerkrieg 1998/99 stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Zu beklagen sind insbesondere die Schäden am Nationalen Forschungsinstitut INEP sowie beim angeschlossenen Museum. Dort befand sich eine für lokale Verhältnisse außergewöhnliche Bibliothek und eine ebensolche historische Dokumentation. In den Jahren 2007 und 2008 stellte das Auswärtige Amt insgesamt 52.000 Euro für die Renovierung des Nationalarchivs beim INEP zur Verfügung und konnte so entscheidend zum Kulturerhalt beitragen. Das Nationalarchiv nebst Bibliothek sind seither wieder in Betrieb. 

Das INEP arbeitet inhaltlich mit der Universität Bayreuth und der Volkswagenstiftung in einem sozialwissenschaftlichen Projekt zusammen.

Der Bildungssektor ist stark am portugiesischen System ausgerichtet. Das öffentliche Schulwesen steht vor großen Problemen, da ausbleibende Gehaltszahlungen häufig zu Streiks führen. Nur in wenigen Städten sind (relativ teure) Privatschulen vorhanden, die sich vorwiegend auf elterliche Eigeninitiative und das Engagement von Nichtregierungsorganisationen (darunter die katholischen Kirche) stützen. Der auch für afrikanische Verhältnisse geringen Einschulungsquote von 67 Prozent steht eine Analphabetenrate von knapp 60 Prozent bei der Bevölkerung über 15 Jahren gegenüber. Guinea-Bissau verfügt zudem über einige Berufsschulen sowie eine Universität (Universidade Amilcar Cabral).

Deutsch als Fremdsprache ist stark vertreten, dies besonders aufgrund der früheren engen Beziehungen zur DDR. Seit Herbst 2007 wird durch die Mithilfe des deutsch-guinea-bissauischen Freundschaftskreises AGAA (Associação Dos Guineenses Amigos Da Alemanha) ein Botschaftssprachkurs auf verschiedenen Niveaus für Interessierte angeboten.

Die französische Kulturpolitik, die auf ein relativ neues Kulturzentrum zurückgreifen kann, knüpft erfolgreich an die Zeit vor 1998 an, in der sie bereits stark engagiert war.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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