Kultur- und Bildungspolitik

Kultur- und Bildungspolitik

Stand: November 2010

Kultur und Medien

Peru verfügt über eine vielfältige Kulturszene. Schwerpunkte der staatlichen Förderung lagen bislang im Erhalt des außergewöhnlich umfangreichen nationalen Kulturerbes und im Schutz der kulturellen Indentität der vielen ethnischen Gruppen. Mit der Ernennung des ersten Kulturministers Perus im September 2010 sollen nun aber auch innovative Ströhmungen der Kulturszene mehr Unterstützung erhalten. Zur Finanzierung etwaiger Initiativen beabsichtigt der Kulturminister, Wirtschaftsunternehmen stärker einzubinden.

2009 nahm Peru das erste Mal an der Berlinale teil und gewann mit dem Film „La teta Asustada“ (zu Deutsch: Die Milch des Leis) der Regisseurin Claudia Llosa auf Anhieb den Goldenen Bären. Wissenschaft, Kunst und Literatur werden staatlicherseits finanziell wenig unterstützt. Das vom Erziehungsministerium abhängige Nationale Kulturinstitut (Instituto Nacional de Cultura) schützt und verwaltet das nationale Kulturgut, das in Peru außergewöhnlich reich ist.

Die Medienlandschaft ist umfangreich und deckt alle politischen Ströhmungen ab. Es gibt neun landesweite Fernsehstationen und eine Vielzahl von Zeitungen (mit Auflagen von bis zu 150 000 täglich), Zeitschriften sowie drei landesweite und zahlreiche lokale Radiostationen.


Bildungssystem

Das Bildungssystem gliedert sich in Primär- und Sekundarschulwesen sowie den Universitätsbereich. Daneben existieren zahlreiche sog. Akademien – Berufsbildungsinstitute unterschiedlicher Organisationsformen. Vor der eigentlichen Universitätsausbildung müssen die Studenten ein ein- bis zweijähriges Vorbereitungsjahr an den Hochschulen durchlaufen. In Peru gibt es über 40 Hochschulen, davon sind mehr als die Hälfte staatlich. Zu den größten Universitäten zählen die staatlichen Universitäten San Marcos in Lima (gegründet 1551), San Agustín in Arequipa (1828), San Antonio Abad in Cuzco (1962) und La Libertad in Trujillo (1824). Die peruanische Hochschullandschaft ist auf Grund der Vielzahl der privaten Bildungsinstitutionen unübersichtlich und weist deutliche Qualitätsunterschiede auf, wobei die Bruchlinie nicht zwischen staatlichen und privaten Hochschulen verläuft. Nachdem in den letzten Jahren viele neue Universitäten entstanden sind, befindet sich der Sektor nun eher in der Konsolidierungsphase. Gleichwohl gibt es noch keine Evaluierungsmechanismen , um einen einheitlichen Mindeststandard zu garantieren. Die guten pirvaten Bildungseinrichtungen bieten der reichen, städtischen Schicht sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten, während die weniger wohlhabenden kaum Möglichkeiten haben, eine gleichwertige Bildung zu erlangen.

Die Armut in der Bevölkerung führt dazu, dass (laut UNICEF) ca. 51 Prozent der Kinder arbeiten müssen. In Peru ist Kinderarbeit leider oft noch selbstverständlich und man geht von ca. 1,93 Millionen Kindern (im Altern zwischen 6 und 17 Jahren) aus, die in verschiedenen, oft auch illegalen Berufen tätig sind. Von diesen 1,93 Millionen Kindern leben mehr als 30% in totaler Armut und weit unter der Armutsgrenze und 13 Prozent der Kinder nicht einmal die fünfte Klasse erreichen. Nach offiziellen Angaben liegt die Analphabetismusrate im urbanen Umfeld bei 3,7% und in ländlichen Regionen bei 19,7%.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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