Kultur- und Bildungspolitik

Kultur- und Bildungspolitik

Stand: März 2011

Kulturpolitik

Dem Kulturminister unterstehen die verschiedenen bundesstaatlichen Kultureinrichtungen und -stiftungen. Prioritäre kulturpolitische Zielsetzung ist, allen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Kulturangeboten zu ermöglichen. Dies soll über Maßnahmen wie die Erhöhung des Kulturhaushalts, Kulturgutscheine oderdurch die Schaffung von “kulturellen Polen” in Armutsvierteln, Stadtrandbezirken und ländlichen Gebieten erfolgen. Wesentliches Instrument der Kulturförderung sind die sehr weitreichenden Abschreibungsmöglichkeiten für private Sponsoren. Eine öffentliche Förderung kultureller Veranstaltungen gibt es auch auf Ebene der Bundesstaaten und Kommunen. Von internationalem Rang sind Film- und Theaterfestivals in São Paulo, Rio de Janeiro oder Porto Alegre sowie die Kunstbiennale von São Paulo. Die Architektur-Biennale von São Paulo gewinnt an Bedeutung.


Schulen und Universitäten

Die Reform des Bildungswesens gehört zu den größten Herausforderungen der brasilianischen Politik. Das Thema spielt in den Medien ebenso wie in Wahlkämpfen eine immer größere Rolle. Eine wichtige Aufgabe bleibt die Beseitigung des Analphabetismus. Die Zahl der über 15-Jährigen, die nicht lesen und schreiben können, wird auf ca. 10 % geschätzt. In den vergangenen Jahren wurden beachtliche Erfolge erreicht und z.B. die Einschulungsrate der 7 bis 14-Jährigen auf über 97 % erhöht. Präsident Lula hat die Ausweitung der akademischen, der ingenieur-technischen und beruflichen Bildung vorangetrieben. Dennoch leidet das staatliche Erziehungswesen weiterhin unter geringer finanzieller Ausstattung, Lehrermangel und unzureichender Qualifikation vieler Lehrer. Diese Probleme stellen sich verschärft in ländlichen Gebieten und in ärmeren Bundesstaaten.

Brasilien verfügt über 2.300 Hochschulen, an denen ca. 50.500 Professoren tätig und ca. 4,1 Mio. Studierende eingeschrieben sind. 70 % der Hochschulen sind privat, 30 % staatlich. Viele private Universitäten erreichen qualitativ nicht den hohen Standard der staatlichen Universitäten.

Größte Hochschule ist mit 80.000 Studenten die Universität São Paulo (USP). Sie hat ein Budget von ca. 1 Mrd. Euro und erbringt ca. 25 % der brasilianischen Forschungsleistungen. Laut Shanghai-Universitätsranking ist die USP die Nr. 1 in Lateinamerika und auf Rang 101 im weltweiten Vergleich. Obwohl erst 1940 gegründet ist sie damit in einer Gruppe mit den Universitäten Frankfurt/M., Freiburg, Münster, Tübingen und Würzburg.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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