Es schneit! (Lara und Nico, KSA10)
Es schneit! (Lara und Nico, KSA10)
Hogwarts-Express oder Shuttle-Bus?
© picture-alliance/ dpa
„Harry Potter“-Freizeitpark in Orlando
Hogwarts-Express oder Shuttle-Bus?
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Hogwarts-Express oder Shuttle-Bus?
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„Harry Potter“-Freizeitpark in Orlando
Hogwarts-Express oder Shuttle-Bus?
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Heute hat es zum ersten Mal geschneit seit wir auf Reiherwerder leben und lernen. Das Gelände ähnelt bei diesem Wetter mehr denn je den Ländereien von Hogwarts: Der See, der verbotene Wald mit seinen Zauberkreaturen (den so genannten Wildschweinen, Rehen und Füchsen), das Shuttle oder auch Howarts-Express und die Katze, die allerdings Simon und nicht Mrs Norris heißt, können diesen Eindruck erwecken. Allerdings heißen unsere Schulhäuser Asien, Afrika, Nord- und Südamerika, anstatt Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Momentan büffeln wir die dunkle Magie der öffentlichen Finanzwirtschaft und Verteidigung gegen verhexte Zivilrechtsfälle.
Diese Assoziation kam uns wahrscheinlich auf Grund des neuen Harry Potter Films in den Sinn. Vielleicht wurde sie aber bereits bei unserer Vereidigung geweckt, als einer unserer lieben Mitstreiter uns mit den Worten von Professer Albus Dumbledore begrüßte: „Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind, es sind unsere Entscheidungen.“
Das hat sich in den letzten vier Monaten als wahr bewiesen: Zunächst waren es recht Einfache: Mit wem teile ich mir ein Zimmer auf der Lehrgangsfahrt nach Brüssel? Kaufe ich einen Wäscheständer bei IKEA oder benutze ich die Trockner? Und gehe ich Ende Oktober bei gefühlten 3 Grad Wassertemperatur noch einmal im See schwimmen? Mit der Zeit kamen aber kompliziertere Fragen auf: Wie füllt man einen Reisekostenantrag aus? Wie speichere ich eine Datei auf dem Amts-PC ab? Und wirklich tragisch: Wie drucke ich sie aus? Aber selbst diese hochdramatischen Probleme konnten die gute Laune auf Reiherwerder niemals trüben.
Doch wir haben auch Entscheidungen zu treffen, die uns wirklich beschäftigen. Vor zwei Wochen erhielten wir die Liste für das Inlandspraktikum. Tagelang diskutierten wir Vor- und Nachteile verschiedener Referate und fragten ältere Jahrgänge fleißig nach ihren Erfahrungen aus. Möchte ich tatsächlich meinen Nachtschlaf opfern und morgens um 4 Uhr ins Pressereferat eilen? Kann ein Rechtsreferat wirklich Spaß machen? Lerne ich in der Protokollabteilung berühmte Politiker kennen? Schließlich traf jeder seine eigene Entscheidung und jeder hat seinen Wunschzettel ausgefüllt. Man munkelt, es wären auch ein paar Rechtsreferate dabei, die sehr lehrreich für das weitere Berufsleben sein sollen.
Die Entscheidungen sind getroffen. Sie haben uns nicht gezeigt, wer wir sind, aber was wir wollen. Wir sind sicher, dass wir noch viele weitere Entscheidungen treffen werden. Vielleicht kommt dann auch die Erleuchtung. In diesem Sinne: LUMOS!
(Lara und Nico, KSA10)
Stand 14.12.2010