Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
© picture allliance / dpa

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

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Am 27. Januar wird weltweit der Holocaust-Opfer gedacht. In der Gedenkstunde des Deutschen Bundestags sprach mit dem niederländischen Holocaust-Überlebenden Zoni Weisz erstmals ein Vertreter der Sinti und Roma. Bundespräsident Christian Wulff reiste zu einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen Lager Auschwitz-Birkenau. Das Auswärtige Amt unterstützt zahlreiche Projekte der internationalen Holocaust-Erinnerung.

Eine wichtige Institution der internationalen Holocaust-Erinnerung ist die Task Force für Internationale Zusammenarbeit bei der Holocaust-Erziehung, Erinnerung und Forschung (ITF). Deutschland ist eines von 27 Mitgliedsstaaten, der Ständiges Sekretariat 2008 in Berlin eröffnet wurde. 

Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ wurde 1996 von Bundespräsident Herzog eingeführt und auf den 27. Januar – den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz – festgelegt. 2005 wurde der 27. Januar auch von der VN-Generalversammlung zum Internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt.

Holocaust-Denkmal in Berlin
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Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin

Holocaust-Denkmal in Berlin

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Das Ziel der ITF ist es, die Kenntnisse über und das Bewusstsein für das Menschheitsverbrechen des Holocaust weltweit am Leben zu erhalten und zu vertiefen. Experten, Erziehungswissenschaftler und Diplomaten erörtern, wie der Holocaust-Leugnung, Trivialisierung oder Rechtfertigung wirksam begegnet werden kann und wie man durch geeignete Pädagogik das Wissen über den Holocaust ausbauen kann. 

Neben der aktiven Mitarbeit in der ITF fördert das Auswärtige Amt auch zahlreiche Projekte im Bereich der Holocaust-Erinnerung. So unterstützt das Auswärtige Amt seit 2009 das Projekt „Yahad in Unum“, das sich das Auffinden von Massenerschießungsstätten in der heutigen Ukraine, die Identifizierung der Opfer und die Dokumentation zum Ziel gesetzt hat.

Stiftung Auschwitz

Ehemaliges Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
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Ehemaliges Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

Ehemaliges Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

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Deutschland unterstützt auch den Aufbau der Stiftung Auschwitz-Birkenau, die die Restaurierung des ehemaligen Konzentrationslagers und der heutigen Gedenktstätte finanzieren soll. Am 15. Dezember unterzeichnete Außenminister Guido Westerwelle und Vertreter der Bundesländer eine entsprechende Vereinbarung mit der Stiftung. 

„Es ist uns Pflicht und Bedürfnis, eine Stiftung zu unterstützen, die der Gedenkstätte als unverzichtbarem Ort der Erinnerung, der Aufklärung und des Lernens eine Zukunft sichert“, erklärte Außenminister Westerwelle anlässlich der Unterzeichnung.

Die Stiftung Auschwitz-Birkenau wurde auf Initiative des polnischen Staatssekretärs Bartoszewski 2009 in Warschau gegründet. Ziel der Stiftung ist es, einen Kapitalstock einzuwerben, aus dessen Erträgen die Restaurierungsarbeiten in der Gedenkstätte Ausschwitz langfristig finanziert werden können. Im Dezember 2009 verpflichteten sich Bund und Länder zu einem deutschen Gesamtbeitrag von 60 Millionen Euro. An der STiftung beteiligen sich auch andere europäische Staaten und die USA.

Neben der Holocaust-Erinnerung befasst sich das Auswärtige Amt auch mit den Beziehungen zu jüdischen Organisationen und mit Antisemitismusfragen. Für alle drei Bereiche ist seit 2006 die Stelle eines Sonderbeauftragten geschaffen worden, die zur Zeit von Frau Victoria Zimmermann von Siefart wahrgenommen wird. 

Beziehungen zu Jüdischen Organisationen und Antisemitismus-Fragen

Jüdische Organisationen sind für die deutsche Außenpolitik wichtige Gesprächs- und Projektpartner. Neben den großen Organisationen wie den US-amerikanischen, werden auch Beziehungen zu solchen Institutionen gepflegt, die es in ihren Ländern nicht immer leicht haben. Nebe Projektförderungen unterstützt das Auswärtige Amt den Dialog durch Deutschland-Besuche von Vertretern der jüdischen Organisationen.

Deutschland fühlt sich aufgrund seiner Geschichte in besonderer Weise verpflichtet, allen antisemitischen Tendenzen im Ansatz entgegenzutreten. Wesentlich bei der Bekämpfung von Antisemitismus ist die frühe Förderung von Faktoren des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dazu gehören etwa die Stärkung von Demokratiebewusstseinund freiwilligem Engagement.


Stand 27.01.2011

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