Drei Fragen an: Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt

Drei Fragen an: Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt

In der Zeit des Kalten Kriegs, als das Berliner Künstlerprogramm des DAAD entstand, wirkte es auch wie eine Art kulturelle „Nabelschnur“ des eingemauerten Westberlin in die freie Welt. Was ist heute aus Ihrer Sicht die wichtigste Funktion dieses Programms?

In der Tat hat sich die Funktion des Programms im Laufe der Zeit verändert – von einem „Freihafen der Künste“ in der eingemauerten Stadt zu einem Magneten der weltoffenen Kulturmetropole Berlin. Unverändert aber ist es Ziel des Programms, Gäste aus der ganzen Welt in unser Land zu bringen, damit sie Kontakte mit unserer Kultur knüpfen und Netzwerke entwickeln. Daher zählt das BKP auch unverändert zu den international renommiertesten Programmen unserer Auswärtigen Kulturpolitik.

Was erhofft sich das Auswärtige Amt, aus dessen Mitteln das Programm mitfinanziert wird, von den Künstlerstipendiaten als „Gegenleistung“ für das Stipendium?

Wir wollen außerordentlich begabte und zum Teil bereits sehr bekannte Künstler nachhaltig an Deutschland binden. Eine Gegenleistung für das Stipendium können und wollen wir nicht verlangen. Wir können aber mit großer Freude sehen, wie die Gäste schon während ihrer Zeit in Deutschland die Kunst- und Kulturszene hier bereichern und zur Überwindung kultureller Grenzen beitragen. Und wir hoffen, dass sie im Anschluss an ihren Aufenthalt in Deutschland und zurück in ihrer Heimat ein positives und zeitgemäßes Bild unseres Landes vermitteln.

Im November 2010 stellt sich das Künstlerprogramm im Lichthof des Auswärtigen Amts in Berlin mit einer Ausstellung vor. Was erwartet die Besucher?

Die Ausstellung „Schreiben auf Berliner Art“ umfasst über 30 Portraits von Autoren, die in den letzten 50 Jahren Gäste des BKP waren. Die Fotografien, jeweils ergänzt um ein Zitat aus einem ihrer Werke, bieten einen Einblick in das Schaffen und Wirken der Geförderten. Zudem wird vor dem Hintergrund der Ausstellung die Literaturreihe „Menschenrechte und Literatur“ eröffnet. Dort diskutieren Autoren, die Gäste des Künstlerprogramms waren oder sind, mit Vertretern des Auswärtigen Amts menschenrechtsrelevante Themen aus ihren jeweiligen Heimatländern.

Stand 09.12.2010

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