Die aufklärerische Kraft der Kunst

Außenminister Westerwelle hat die Eröffnung einer Ausstellung von Werken des inhaftierten chinesischen Künstlers Ai Weiwei in Berlin besucht. In der Galerie Neugerriemschneider erklärte er am 29. April.

Zusatzinformationen

Wir sind sehr besorgt über die Festsetzung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Die Freiheit der Kunst ist ein unschätzbares Gut, das verteidigt werden muss. Immer da, wo die Freiheit der Kunst eingeschränkt wird, wird die Bundesregierung auch ihre Stimme erheben. Wir haben gegenüber den chinesischen Behörden unzweideutig zum Ausdruck gebracht, dass die Festsetzung von Ai Weiwei beendet werden muss und dass der Vorfall insgesamt aufgeklärt wird.
Ich glaube an die aufklärerische Kraft von Kunst. Wenn man die Ausstellung “Kunst der Aufklärung” jetzt in China beenden würde, in dem man die Ausstellung schließt, würde damit vielen hunderttausend Menschen einen Zugang zur Kunst der Aufklärung und auch zu freiheitlichen Strömungen verwehrt. Das dient mit Sicherheit nicht den Künstlerinnen und Künstlern, die gerade auf die Freiheit der Kunst setzen. Ich glaube, man würde genau das Gegenteil von dem erreichen, was man möchte. Man würde nicht eine freiheitliche Strömung stärken, man würde sie schwächen. Man darf dabei nicht nur an die Offiziellen denken, sondern man muss auch an die vielen hunderttausend ganz normalen Bürgerinnen und Bürger denken, die so mit Freiheit und Aufklärung in Berührung kommen können.

Stand 29.04.2011