Beziehungen zwischen Kolumbien und Deutschland

Beziehungen zwischen Kolumbien und Deutschland

Stand: März 2011

Politische Beziehungen

Zwischen Deutschland und Kolumbien bestehen seit langem freundschaftliche und zunehmend enge Beziehungen, zu denen u.a. Ansiedlung deutscher Unternehmen, Wissenschaftsaustausch, kulturelle Einrichtungen und eine umfangreiche entwicklungspolitische Zusammenarbeit beigetragen haben.

Kolumbien weiß die zwar kritische, aber konstruktive Haltung Deutschlands in der für das Land schwierigen Menschenrechtsdiskussion zu schätzen.

Der Einsatz Deutschlands im Rahmen des internationalen Kaffeeabkommens für die Verlängerung der EU-Handelspräferenzen und die Öffnung des europäischen Marktes für Bananenimporte aus Nicht-AKP-Staaten trägt ebenso zu den guten Beziehungen bei wie die Unterstützung der Bundesregierung für das Freihandelsabkommen mit der EU. Die deutliche Intensivierung des hochrangigen bilateralen Besuchsaustauschs seit 2007 zeigt die Dichte der Beziehungen zwischen beiden Ländern (u.a. Besuch des Bundespräsidenten in Kolumbien im März 2007, der Bundeskanzlerin im Mai 2008, des Bundesratspräsidenten im Oktober 2008, von Präsident Uribe in Berlin im Januar 2009, von Bundesministerin Schavan in Kolumbien im März 2009, von Präsident Santos in Deutschland noch vor Amtsantritt im August 2010, die Teilnahme von StM von Klaeden an der Amtseinführung, Besuch von BM Niebel im November 2010 und r von Staatspräsident Santos in Deutschland im April 2011) .

Wirtschaftliche Beziehungen / Entwicklungspolitische Zusammenarbeit

Deutschland ist größter Handelspartner Kolumbiens in der EU. Der bilaterale Handelsaustausch verzeichnete in den letzten Jahren deutliche Steigerungsraten. Aus Kolumbien wurden 2009 Waren im Wert von rund 1,1 Mrd. Euro importiert. Die deutschen Exporte nach Kolumbien erreichten 2009 einen Wert von rund 1,2 Mrd. USD.
Eine Reihe deutscher Großunternehmen ist mit eigenen Produktionsstätten in Kolumbien vertreten.

Die wichtigsten Wirtschafts- und EZ-Abkommen zwischen Kolumbien und Deutschland sind:

  • Handelsabkommen vom 9. November 1957
  • Rahmenabkommen über technische Zusammenarbeit vom 26.05.1998 (Aktualisierung des Abkommens von 1965)
  • Doppelbesteuerungsabkommen für Schifffahrts- und Luftfahrtunternehmen vom 10.09.1968
  • Verschiedene FZ-Abkommen seit 1965.

Die Bundesregierung verhandelt mit der kolumbianischen Regierung zur Zeit über ein Investitionsschutz- und ein Doppelbesteuerungsabkommen.

Bei den Regierungsverhandlungen über Entwicklungszusammenarbeit im Dezember 2010 wurde ein neuer Umweltschwerpunkt vereinbart, der neben die bisherigen Schwerpunkte Friedensentwicklung und Krisenprävention tritt. Die EZ ist auf ein Volumen von 120 Mio EURO angehoben worden.

Außerdem fließen in großem Umfang deutsche öffentliche Leistungen über private Organisationen an Kolumbien (Kirchen, politische Stiftungen, Stipendien, Expertenentsendung).

Das Gesamtvolumen bisheriger deutscher (bilateraler) EZ belief sich bis 20010 auf rund 505 Mio. Euro

Daneben fließen auch über multilaterale Institutionen (EU, Vereinte Nationen und ihre Unterorganisationen) erhebliche deutsche EZ-Mittel ins Land.

Kulturelle Beziehungen

Die kulturellen Beziehungen werden zum einen stark von Universitätspartnerschaften, dem Austausch  von Wissenschaftlern und Dozenten und der Zusammenarbeit im Rahmen von Stipendienprogrammen bestimmt. Die Beziehungen in den Bereichen Wissenschaft und Forschung werden im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung des Wissenschaftsstandorts Deutschland weiter ausgebaut. Im Oktober 2010 wurde das mit Mitteln der Außenwissenschaftsinitiative des Auswärtigen Amts geförderte Exzellenzzentrum für Meereswissenschaften in Santa Marta eingeweiht. Es wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sowie fünf kolumbianischen und drei deutschen Universitäten unterstützt. Der DAAD ist in Kolumbien auch im Bereich des Studien- und Akademikeraustauschs sehr erfolgreich. 

Die Gruppe der in Deutschland studierenden Kolumbianer ist in den letzten Jahren stetig gewachsen; die kolumbianische Studentengemeinde in Deutschland ist die drittgrößte Lateinamerikas (ca. 1.400). Umgekehrt arbeitet in Kolumbien, das teilweise über sehr gute Universitäten und Forschungseinrichtungen verfügt, eine wachsende Zahl deutscher Akademiker und Forscher.

Das Colegio Andino in Bogotá (ca. 1670 Schüler) und die drei anderen Deutschen Schulen in Cali (ca. 780 Schüler), Medellín (ca. 1125) und Barranquilla (ca. 875) genießen einen hervorragenden Ruf. Das Colegio Andino wurde 2009 als Exzellenzschule zertifiziert und im Rahmen der Initiative Partnerschulen im Ausland (PASCH) als erste von mittlerweile vier PASCH-Schulen )Schiller-Schule und Scalas in Bogotá sowie in Medellín und Barranquilla)ausgezeichnet.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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