Beziehungen zwischen der Dominikanischen Republik und Deutschland

Beziehungen zwischen der Dominikanischen Republik und Deutschland

Stand: Februar 2011

Politische Beziehungen

Für die politischen Beziehungen zwischen der Dominikanischen Republik und Deutschland sind die Wirtschaft (insbesondere der Tourismus) sowie die deutsche Entwicklungszusammenarbeit wesentliche Faktoren. Im Lande leben über 10.000 Deutsche, die sich hauptsächlich an der Nordküste (Puerto Plata, Cabarete und Sosua) niedergelassen haben. Im April 2007 hat erstmalig der ehemalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier im Rahmen des regionalen Außenministertreffens der Europäischen Union mit der Rio-Gruppe die Dominikanische Republik besucht. Im Juli 2010 stattete Staatspräsident Leonel Fernandez als erstes Staatsoberhaupt der Dominikanischen Republik Deutschland einen offiziellen Besuch ab.


Wirtschaftsbeziehungen

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Dominikanischen Republik haben sich insbesondere in den Jahren des dominikanischen Wirtschaftsaufschwungs Ende der 90er Jahre stark intensiviert. 

Eine größere Anzahl deutscher Firmen ist in der Dominikanischen Republik tätig. Die dominikanische Regierung ist insbesondere auch an deutschen Produkten im Bereich alternative Energien interessiert, um die weiterhin bestehenden Probleme im Energiesektor zu lösen.

Der bilaterale Handel, der lange vom starken dominikanischen Wachstum profitieren konnte, ging in Folge der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 zurück. Während 2008 Waren im Wert von insgesamt 318,6 Mio. Euro gehandelt wurden, waren es im Folgejahr nur noch 242,2 Mio. Euro.

Deutschland ist für die Dominikanische Republik einer der wichtigsten europäischen Absatzmärkte für ökologische Produkte (Bananen, Kakao und Kaffee). Zur Produktkontrolle hat sich ein deutsches Unternehmen für Öko-Standards in der Dominikanischen Republik niedergelassen. Aus Deutschland werden hauptsächlich Kfz und -teile, Maschinen sowie chemische Produkte eingeführt.

Es bestehen ein Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag vom 13.12.1957 sowie ein Luftverkehrsabkommen vom 23.07.1992. 2008 wurde zwischen CARIFORUM und der Europäischen Union ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen unterzeichnet. Ein deutsch-dominikanischer Investitionsförderungs- und Schutzvertrag wird derzeit verhandelt. Seit 1994 gibt es eine deutsch-dominikanische Handelskammer, die 127 Mitglieder umfasst und Mitglied der deutsch-regionalen Handelskammer für Zentralamerika und die Karibik ist. Sie ist außerdem Gründungsmitglied der Europäischen Handelskammer in der Dominikanischen Republik.


Entwicklungszusammenarbeit

Die Dominikanische Republik bedarf trotz erfolgreicher Eigenanstrengungen (u.a. Tourismus, Privatwirtschaft) zur Verbesserung entwicklungsrelevanter Indikatoren weiter internationaler Unterstützung. Bei einigen armutsrelevanten Indikatoren liegt die Dominikanische Republik im regionalen Vergleich auf einem hinteren Rang. Nach Angaben des dominikanischen Planungsministeriums leben über 30% Prozent der Dominikaner unterhalb der Armutsgrenze.

Schwerpunkt des deutschen Engagements ist die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Der Gesamtumfang der bisherigen Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands beträgt seit Beginn der Kooperation mehr als 230 Mio. EUR. Damit zählt Deutschland mit Spanien, Kanada und den USA zu den großen bilateralen Gebern. In Zukunft wird die Zusammenarbeit zunehmend auf regionale Programme verlagert.
Darüber hinaus spielt Deutschland eine tragende Rolle bei der Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union, die zu den wichtigsten multilateralen Gebern der Dominikanischen Republik gehört. Das Finanzvolumen der im Rahmen des 10. Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) mit der Dominikanischen Republik für den Zeitraum 2008-2013 vereinbarten Zusammenarbeit beläuft sich auf knapp 200 Mio. Euro. Ca. 20 Prozent dieser Summe werden durch Deutschland aufgebracht.


Kulturelle Beziehungen

Das Interesse an Deutschland, der deutschen Sprache und an kultureller Präsenz ist nicht zuletzt aufgrund der Entwicklung im Tourismussektor spürbar gestiegen. Deutschland wird nicht nur als Wirtschafts- und Technologieland, sondern auch als Kulturnation wahrgenommen. Seit 1957 erfreuen sich die von der Botschaft organisierten Sprachkurse großer Beliebtheit. So haben in den vergangenen Jahren durchschnittlich zwischen 800 und 1.200 Dominikanerinnen und Dominikaner pro Jahr Deutsch gelernt.

Anfang 2001 hatte die dominikanische Regierung dem Deutsch-Dominikanischen Kulturverein ein Haus in der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten kolonialen Altstadt zur Nutzung als Deutsch-Dominikanisches Kulturzentrum übergeben (Isabel La Católica Nr. 212, Zona Colonial, Santo Domingo). Es wurde mit Mitteln der Bundesregierung, des Deutsch-Dominikanischen Kulturvereins sowie mit Spenden von Vertretern deutscher Unternehmen restauriert. Das “Centro Dominico-Aléman” ist mittlerweile ein anerkannter Protagonist in der Kulturszene von Santo Domingo.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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