Beziehungen zwischen dem Sultanat Oman und Deutschland
Beziehungen zwischen dem Sultanat Oman und Deutschland
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Stand: Dezember 2010
Politische Beziehungen
Deutschland genießt in Oman hohes Ansehen. Die politischen Beziehungen sind freundschaftlich und problemlos. Die bilateralen politischen Konsultationen fanden im März 2010 in Berlin statt. Die Tagung der Deutsch-Omanischen Gemischten Wirtschaftskommission folgte im Juni 2010, ebenfalls in Berlin.
Wirtschaftsbeziehungen
Die Tätigkeit deutscher Firmen in Oman seit den sechziger Jahren hat erfolgreich zum Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur im Sultanat beigetragen und ein beachtliches Vertrauenskapital geschaffen.
Deutschland gehört seit jeher zu den wichtigen Wirtschaftspartnern Omans. Es hält derzeit den 6. Platz unter den Lieferländern Omans. Die deutschen Ausfuhren beliefen sich 2009 auf 447,2 Millionen Euro. Wichtigste Produkte sind neben Kraftfahrzeugen Maschinen, elektrische und chemische Erzeugnisse, Eisen und Eisenwaren sowie Fabrikationsanlagen. Es ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Exportwert höher liegt, da ein Teil der deutschen Exporte über die VAE nach Oman gelangt.
Omanische Ausfuhren nach Deutschland beliefen sich 2009 auf 16,3 Millionen Euro. Deutschland ist bislang kein unmittelbarer Abnehmer von omanischem Öl und Gas.
Die 1978 konstituierte gemeinsame deutsch-omanische Wirtschaftskommission trat zuletzt im Juni 2010 in Berlin zusammen.
Es besteht ein bilaterales Investitionsförderungs- und Schutzabkommen (trat am 4.4.2010 in Kraft).
Deutsche Firmen sind sowohl an industriellen Großprojekten als auch an kleineren Vorhaben (etwa Wasseraufbereitung) beteiligt. Die Methanolfabrik und der Flüssiggasterminal im Industriehafen von Sohar gehören derzeit zu den größten deutschen Investitionen auf der arabischen Halbinsel.
Für omanische Geschäftsleute ist Deutschland in den vergangenen Jahren ein wichtiger Messeplatz geworden.
Zahlreiche omanische Patienten kommen zur medizinischen Behandlung nach Deutschland.
Die wachsende Zahl deutscher Touristen schlägt sich in der bilateralen Leistungsbilanz zugunsten Omans nieder. Gegenwärtig stellen Touristen aus Deutschland nach Großbritannien die zweitgrößte Gruppe unter den Touristen aus Europa.
Kulturelle Beziehungen
Ein bilaterales Kulturabkommen gibt es mit Oman bislang nicht.
Schwerpunkt der bilateralen Kultur- und Bildungsbeziehungen ist die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit, insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Hochschulministerium (seit 2005 Entsendung von omanischen Regierungsstipendiaten zum Studium nach Deutschland, derzeit 70), dem „Ministry of Heritage und Culture“sowie der deutschen Universitäten mit der Sultan-Qabus-Universität und die Förderung der beruflichen Bildung durch die Zusammenarbeit von GTZ/DIHK mit dem Ministry of Manpower.
Im Dezember 2006 wurde ein Vertrag zur Errichtung einer deutsch-omanischen Privatuniversität („GUTech“) mit der RWTH Aachen als deutschem Partner unterzeichnet. Sie hat im Herbst 2007 in Maskat ihren Betrieb (Vorbereitungsjahr) aufgenommen. Derzeit sind rund 300 Studierende in verschiedene ingenieurwissenschaftliche Studienfächer an der GUTech eingeschrieben. Der Deutsche Akademische Austauschdienst ist mit einem Lektorat und zwei Sprachassistenzen vertreten. Auch das Goethe-Institut unterstützt die GUTech beim Aufbau eines deutschen Sprachlernzentrums.
Im Januar 2005 schloss GTZ International mit dem Ministry of Manpower in Maskat einen Beratungsvertrag zur Modernisierung des beruflichen Bildungswesens.
Derzeit lernen ca. 400 Omani Deutsch. Der Sprachunterrichtet wird vornehmlich von Universitäten und Colleges angeboten (darunter seit 2003 die Sultan-Qabus-Universität, seit 2007 auch Deutschkurse in den Räumlichkeiten der GUTech). Das Goethe-Institut hat im Juli 2010 ein Memorandum of Understanding mit dem omanischen Bildungsministerium unterzeichnet, um omanische Lehrer in einem Pilotprojekt auf Deutsch umzuschulen und Deutsch als Fremdsprache an vier staatlichen Schulen einzuführen.
Im Bereich der Archäologie bestehen langjährige bilaterale Kontakte mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Das Auswärtige Amt unterstützte die Errichtung eines archäologischen Parks in al-Balid bei Salalah und die Wiederherstellung von prähistorischen Gräbern in Bat.
Die Sportbeziehungen erstrecken sich auf die Bereiche Fußball, Feldhockey, Volleyball und Leichtathletik. Omanische Trainer werden zur Weiterbildung an die Universität Leipzig eingeladen.
Am 4. September 1992 wurde in Bonn die Deutsch-Omanische Gesellschaft gegründet, die sich dem Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und der Förderung der Zusammenarbeit auf kulturellem, wirtschaftlichem, wissenschaftlichem und sportlichem Gebiet widmet. Der Sitz der Gesellschaft ist Berlin.
Hinweis