Beziehungen zu Deutschland

Beziehungen zu Deutschland

Stand: März 2011

Politische Beziehungen

Die deutsch-malischen Beziehungen sind auf allen Gebieten gut und vertrauensvoll, auch wenn das Verhältnis durch die Entwicklungszusammenarbeit geprägt wird. Malier erinnern immer wieder daran, dass bei Auflösung der kurzlebigen Föderation mit Senegal im September 1960 die Bundesrepublik Deutschland als erster Staat die unabhängige Republik Mali anerkannte.

Höhepunkte der Besuchsdiplomatie waren der Staatsbesuch von Bundespräsident Johannes Rau im Januar 2002, der Besuch von Außenminister Fischer in Bamako im Oktober 2003, der Staatsbesuch des malischen Präsidenten Amadou Toumani Touré im Dezember 2003 in Deutschland und ein Arbeitsbesuch des malischen Präsidenten Amadou Toumani Touré in Berlin im Januar 2009.

Wirtschafts- und entwicklungspolitische Beziehungen

Der Handelsaustausch ist relativ unbedeutend. 2008 importierte Deutschland gemäß deutscher Statistik Waren im Wert von 1,78 Millionen Euro aus Mali und exportierte nach Mali Waren für 73,85 Millionen Euro, hauptsächlich Textilien und Bekleidung, Kfz und Kfz-Teile, Maschinen und chemische Erzeugnisse Ein Investitionsschutzabkommen datiert vom 28.06.1977. Wesentliche deutsche Investitionen in Mali gibt es jedoch nicht. Mali ist AKP-Staat und Unterzeichner des Cotonou-Abkommens mit der Europäischen Union.

Mali ist seit langem Schwerpunktland der deutschen entwicklungspolitischen Zusammenarbeit. Schwerpunkte der deutschen Entwicklungshilfe in Mali sind:

  • Dezentralisierung und gute Regierungsführung
  • Förderung einer produktiven und nachhaltigen Landwirtschaft und Nutzung der natürlichen Resourcen
  • Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Mali profitierte als eines der ärmsten Länder der Erde von einem umfassenden Schuldenerlass. Leistungen der Finanziellen und Technischen Zusammenarbeit werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse gegeben. Die in bilateralem Rahmen erbrachten deutschen Gesamtleistungen für Mali belaufen sich von 1960 bis 2010 auf ca. 1,1 Milliarden Euro.

Im Juni 2009 fanden in Bamako deutsch-malische Regierungsverhandlungen über die weitere Entwicklungszusammen­arbeit statt. Für den Zeitraum 2009 bis 2011 stellt Deutschland Mali 110,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist eine erneute substantielle Steigerung des Mittelvolumens (um 40 Prozent) gegenüber dem vorangegangen Dreijahres-Programm und damit die höchste bislang gezahlte Summe für einen Dreijahreszeitraum in der deutsch-malischen Zusammenarbeit.

Hinzu kommt der deutsche Anteil an den Mitteln, die die EU Mali im Rahmen des 10. Europäischen Entwicklungsfonds zur Verfügung stellt: für den Zeitraum 2007 bis 2012 Mittel in Höhe von 559,3 Millionen Euro.

Umweltpolitik

Die malische Regierung hat das Kyoto-Protokoll ratifiziert und die internationalen Konventionen zum Kampf gegen die Wüstenbildung (CCD) und Schutz der Biodiversität unterzeichnet. Mit der Erarbeitung eines nationalen Umweltaktionsplans und eines nationalen Aktionsplans zur Anpassung an den Klimawandel wurden wichtige Voraussetzungen zur Umsetzung dieses Engagements geschaffen. Mit der bevorstehenden Schaffung eines Nationalen Komitees für Umweltfragen sollen der Dialog zwischen den Fachressorts verbessert, Entscheidungen verbindlicher werden. Der deutsche Beitrag unterstützt signifikant diese strategischen Fortschritte.

Kulturelle Beziehungen

Der deutsch-malische Kulturaustausch ist relativ rege, leidet aber vor allem an fehlenden Mitteln.

Schwerpunkte der deutschen Kulturarbeit sind die Förderung der deutschen Sprache, die Weiterbildung malischer Studenten durch die Gewährung von Hochschul- und Fachausbildungsstipendien (ca. 660 seit 1974 durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und durch die Internationale Weiterbildungs- und Entwicklungs GmbH (InWent), – seit 2011 Teil der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ, – sowie gemeinsame Theater- und Musikprojekte. Über 800 Malier studieren Deutsch (teilweise als Nebenfach). Deutsch sprechende Malier der älteren Generation haben zumeist in der DDR studiert.

Die Bevölkerung hat großes Interesse an Deutschland und an der deutschen Sprache, allerdings fehlt im frankophonen Mali der direkte Anreiz zum Deutschlernen. Das Original-Wohnhaus des Afrikaforschers Heinrich Barth in Timbuktu, in dem sich ein kleines Museum befindet, wurde mit deutschen Mitteln von Grund auf restauriert. Es gibt Partnerschaften zwischen deutschen und malischen Städten.

Im Sport hilft Deutschland mit Ausbildung, Gerätespenden und durch Stipendien an der Sporthochschule Leipzig. Ein deutscher Fußballtrainer ist seit 2008 als ‚Technischer Direktor’ in Mali und bildet malische Trainer fort.

Das Deutschlandbild in den Medien ist durchweg freundlich. Aktuelle Informationen aus und zu Deutschland können Malier jedoch häufiger und zuverlässiger aus den Nachrichtensendungen französischer Medien (besonders RFI) als aus malischen Medien beziehen. Die Deutsche Welle kann in Mali mit einfachen Radiogeräten nicht empfangen werden. Es besteht jedoch eine Kooperation der Deutschen Welle mit einzelnen malischen Rundfunkstationen, die diesen u.a. die Übernahme von Sendungen der Deutschen Welle ermöglicht.

Das für Mali zuständige Goethe-Institut befindet sich in Abidjan (Côte d’Ivoire). In Mali wurde 2005 von ehemaligen DDR-Stipendiaten ein deutsch-malischer Kulturkreis (CCGM) gegründet, der seit Frühjahr 2008 mit Unterstützung der Botschaft in einem eigenen kleinen Gebäude regelmäßig Veranstaltungen abhält und Deutschkurse gibt. Im Rahmen der ‚Aktion Afrika’ und der ‚Partnerschul-Initiative’ des Auswärtigen Amtes arbeitet seit ca. 2 Jahren ein vom Goethe-Institut entsandter ‚Experte für Unterricht’ in Bamako. Der deutsche akademische Austauschdienst (DAAD) ensandte im Oktober 2008 eine Lektorin an die Universität Bamako.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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