Beziehungen zu Deutschland

Beziehungen zu Deutschland

Stand: März 2011

Politische Beziehungen

Deutschland und Neuseeland unterhalten seit 1953 diplomatische Beziehungen. Über die Jahre hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt, das nicht zuletzt auf die sehr oft ähnlichen Positionen zu internationalen Fragen zurückzuführen ist. Auf verschiedenen Ebenen hat sich ein regelmäßiger Dialog zwischen beiden Ländern entwickelt. Im Februar 2005 kam Außenminister Fischer nach Wellington, und im Mai 2007 war der neuseeländische Außenminister Winston Peters zu Besuch in Berlin. Im April 2005, im November 2006 und im November 2007 reiste die damalige Premierministerin Helen Clark zu politischen Gesprächen nach Berlin. Als erster Vertreter der neuen Regierung kam Handelsminister Tim Groser im Februar 2009 nach Deutschland, im Dezember 2009 folgte Außenminister Murray McCully.


Wirtschaftliche Beziehungen

Die wirtschaftlichen Beziehungen sind problemlos. Bereits 1978 wurde ein Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet. Die Aufgaben einer deutschen Außenhandelskammer werden durch die New Zealand-German Business Association in Auckland wahrgenommen. Sie vermittelt auf Anfrage Kontakte zu neuseeländischen Geschäftspartnern und erstellt Marktanalysen. Die neuseeländische Wirtschaft ist in Hamburg durch die staatliche Organisation „New Zealand Trade and Enterprise“ vertreten.

Die wichtigsten Ausfuhrgüter Neuseelands nach Deutschland sind Fleischprodukte (vor allem Schaf und Wild), Molkereiprodukte und Wolle. Aus Deutschland werden vor allem Fahrzeuge, Maschinen aller Art, medizinische und pharmazeutische Produkte sowie Düngemittel eingeführt. Deutschland steht an 5. Stelle (an 1. Stelle unter den EU-Ländern) der wichtigsten Handelspartner Neuseelands. Mit 65.000 Besuchern jährlich stehen deutsche Touristen an 7. Stelle der neuseeländischen Statistik.


Wissenschaftliche Beziehungen

Deutschland gehört neben den USA, Australien und Großbritannien zu den wichtigsten Partnern Neuseelands in der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit. Seit Abschluss des Abkommens über wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit im Dezember 1977 arbeiten Wissenschaftler beider Länder an zahlreichen gemeinsamen Forschungsprojekten. Im Februar 2007 wurden die Inhalte dieses Abkommens von den Forschungsministern beider Länder erneut bekräftigt, wobei für die weitere Kooperation die Schwerpunktbereiche Gesundheit, Ernährung/Landwirtschaft, Biotechnologie, Umwelt, Meeres- und Antarktisforschung sowie seit 2010 Fertigungstechnik festgelegt wurden.
Herausragende Beispiele für die Forschungskooperation sind die institutionelle Partnerschaft „GENESYS“ zwischen dem Geoforschungszentrum Potsdam und dem „Institute of Geological and Nuclear Science“(GNS) im Bereich der Geowissenschaften sowie das im Februar 2010 eingeweihte ‚INTERCOAST – Integrierte Küsten- und Schelfmeerforschung‘ der Universitäten Bremen und Waikato. Dieses interdisziplinär angelegte Projekt mit 13 Doktoranden wird mit 2,4 Mio. EUR von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kooperationen im Bereich der Antarktisforschung, der Meeresforschung, einem Ringlaserprojekt der Technischen Universität München und Canterbury etc. Anfang 2008 wurde offiziell der Deutsch-Neuseeländische Wissenschaftskreis ins Leben gerufen, eine Regierungsinitiative mit regelmäßigen Vortragsveranstaltungen prominenter Wissenschaftler, die das gegenseitige Verständnis für die Forschungslandschaft weiter fördern soll.


Kulturelle Beziehungen

Seit dem 01.12.2000 ermöglicht das so genannte „Working Holiday Programme“ jungen Menschen, einen bis zu zwölfmonatigen Aufenthalt durch die Annahme von Ferienjobs im jeweils anderen Land selbst zu finanzieren und Kultur und Alltagsleben des Gastlandes kennen zu lernen. Diese Möglichkeit wird jährlich von 5.000 jungen Deutschen genutzt.
Das in Wellington beheimatete Goethe-Institut ist ein wichtiger Vermittler deutscher Sprache und Kultur. Es bietet jährlich neben seinem Sprachkursprogramm eine breite Palette kultureller Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit neuseeländischen Partnerorganisationen an. Darüber hinaus tragen die Goethe-Gesellschaften in den größten Städten des Landes zur Pflege der deutschen Sprache und Kultur bei. Es gibt einen regen Schüler- und Studentenaustausch, und Neuseeland erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Des Weiteren sind zahlreiche deutsche Wissenschaftler an neuseeländischen Universitäten und Forschungseinrichtungen tätig.

Während von deutscher Seite viele DAAD- und überdurchschnittlich viele Humboldt-Stipendien an Neuseeländer vergeben werden, wurde im Jahr 2004 von neuseeländischer Seite speziell für den deutsch-neuseeländischen Forscheraustausch das Von-Haast-Fellowship-Programm aufgelegt. Dieses Programm ermöglicht deutschen Wissenschaftlern Forschungsaufenthalte in Neuseeland. An der Universität Auckland gibt es einen entsandten Deutsch-Lektor des DAAD, der zusammen mit der Botschaft und dem Goethe-Institut als Ansprechpartner für Anfragen zu Stipendien und zum Studien- und Forschungsstandort Deutschland zur Verfügung steht. Umgekehrt vertritt das Institut Ranke-Heinemann in Essen und Berlin alle neuseeländischen Universitäten. Es berät kostenlos und unabhängig zu allen Fragen über das Studium in Neuseeland.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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