Beziehungen zu Deutschland

Beziehungen zu Deutschland

Stand: März 2011

Politische Beziehungen

Die Schweiz und Deutschland verbindet, nicht zuletzt aufgrund der im größten Teil der Schweiz gemeinsamen Sprache, ein enges und vielgestaltiges, gutnachbarschaftliches Verhältnis. In gesellschafts-, wirtschafts- und außenpolitischer Hinsicht sind sich die Zielsetzungen beider Staaten ähnlich. Kontakte bestehen in großer Zahl auf allen Ebenen. In der Vergangenheit haben alle deutschen Bundespräsidenten der Schweiz Staatsbesuche abgestattet. Bundespräsident Wulff hat sein erster Staatsbesuch im September 2010 in die Schweiz geführt. Es finden regelmäßige Konsultationen und Treffen auf Minister- und Staatssekretärsebene der Außenministerien wie auch anderer Ressorts (bilateral oder im Rahmen von Begegnungen der vier deutschsprachigen Länder) statt. Außenminister Westerwelle stattete der Schweiz im November 2009 einen Antrittsbesuch ab. Bundeskanzlerin Merkel war im April 2008 zu einem Arbeitsbesuch in Bern und hat die damalige Bundespräsidentin Leuthard im April 2010 in Berlin zu einem Arbeitstreffen empfangen. Bundespräsidentin Calmy-Rey hat am 24.01.2011 in Berlin Gespräche mit Bundespräsident Wulff, Bundeskanzlerin Merkel und Bundesaußenminister Westerwelle geführt.

Intensive Kontakte der Finanzminister beider Länder haben zu Fortschritten in der Zusammenarbeit in Steuerfragen geführt: Am 27.10.2010 unterzeichneten die Minister ein Protokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen, das den Informationsaustausch zwischen beiden Länder regelt, und eine gemeinsame Erklärung zur Fortsetzung der Verhandlungen über weitere noch offene Fragen.

Ein Problem im bilateralen Verhältnis bleibt die Regelung der Anflüge zum Flughafen Zürich, die zu einem großen Teil über deutschem Territorium erfolgen. Hierzu finden Konsultationen auf politischer und technischer Ebene statt.
Die weiter zunehmende Zahl der in der Schweiz lebenden Deutschen (rund 264.000) ist immer wieder Gegenstand medialer Aufmerksamkeit und innenpolitisch geprägter Debatten.


Wirtschaftliche Beziehungen

Deutschland ist für die Schweiz traditionell mit Abstand der wichtigste Handelspartner vor Italien, Frankreich und den USA. Im Jahr 2010 betrug das bilaterale Handelsvolumen umgerechnet circa 69 Milliarden Euro, über 26 Prozent des gesamten Außenhandels der Schweiz.

Die Schweiz lag 2009 in der Rangfolge des deutschen Außenhandels bei der Einfuhr an siebter Stelle und bei der Ausfuhr an neunter Stelle. Die Bedeutung der Schweiz für den deutschen Außenhandel außerhalb des europäischen Binnenmarkts wird nur von den USA und China übertroffen. Auch die Direktinvestitionen liegen in beiden Richtungen auf sehr hohem Niveau.


Kulturelle Beziehungen

Die kulturellen Beziehungen sind infolge der Zugehörigkeit des größten Teils der Schweiz zum deutschen Sprach- und Kulturraum sehr eng und vielfältig. Sie beruhen auf einer Jahrhunderte langen Tradition menschlicher Kontakte und personellen Austauschs. Es gibt alljährlich eine Fülle von Veranstaltungen mit deutscher Beteiligung auf allen Gebieten der Kultur: Literatur, Film, Theater, bildende Kunst und Musik. Umgekehrt ist die Schweiz mit den verschiedensten kulturellen Beiträgen in Deutschland präsent. Mehrere bekannte Museen, Orchester und Theater in der Schweiz stehen unter deutscher Leitung. Am 11.02.2011 wurde das trilaterale Filmabkommen Deutschland-Österreich-Schweiz in Berlin unterzeichnet, das eine wichtige Grundlage für einen noch engeren kulturellen Austausch zwischen diesen drei Ländern darstellt.

2009 waren 1366 deutsche Professoren und 3343 deutsche Dozenten an schweizerischen Universitäten und Fachhochschulen tätig. Der Anteil ausländischer Professoren an Schweizer Universitäten betrug insgesamt circa 52 Prozent, davon stellten Deutsche rund 42 Prozent (in der Deutschschweiz rund zwei Drittel). Deutsche Studenten waren im Studienjahr 2009/10 mit 9583 (31 Prozent) und 2805 (28 Prozent) die größte Gruppe ausländischer Studierender an schweizerischen Universitäten und Fachhochschulen, vor Frankreich (11,3/21,4 Prozent) und Italien (8,6/9,2 Prozent).

Umgekehrt arbeiten und lehren auch viele Schweizer Künstler und Wissenschaftler in Deutschland.

Deutsche Medien finden in der Schweizer Öffentlichkeit breite Beachtung. Dies gilt insbesondere für öffentlich-rechtliche und private Fernsehanbieter, die relativ hohe Einschaltquoten erzielen. Deutsche Printerzeugnisse sind landesweit erhältlich. Die Berichterstattung der Schweizer Medien über deutsche Politik, Gesellschaft und Kultur ist intensiv, kontinuierlich und sachkundig.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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