Beziehungen zu Deutschland

Beziehungen zu Deutschland

Stand: Februar 2011

Politische Beziehungen

Deutschland ist einer der bevorzugten westlichen Partner Jemens. Deutschland genießt in Jemen aus historischen Gründen einen ausgezeichneten Ruf (auch wegen der klaren Haltung der Bundesregierung für die Einheit des Landes im Sezessionskrieg 1994 und des hochgeschätzten entwicklungspolitischen Engagements).

Bundesaußenminister Guido Westerwelle stattete im Januar 2010 dem Jemen einen Besuch ab, der Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Dirk Niebel, besuchte Sanaa und Aden im Januar 2011.

Wirtschaftliche Beziehungen

Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise war der Warenaustausch auch 2010 weiter rückläufig. Die deutschen Exporte nach Jemen fielen bereits 2009 um rund 10 Prozent auf etwa 190 Mio. Euro. Sie umfassten insbesondere Fabrikationsanlagen, Maschinen, Kraft- und Nutzfahrzeuge, chemische und elektrotechnische Erzeugnisse. Die Einfuhren aus Jemen sind marginal (2010: ca. 5 Mio. Euro).

Anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Schröder im März 2005 wurden ein revidiertes Investitionsschutzabkommen (in Kraft seit Januar 2008) sowie ein Doppelbesteuerungsabkommen für den Luftfahrtsektor (in Kraft seit Januar 2007) unterzeichnet.

Entwicklungspolitische Beziehungen

Jemen gehört zu den Least Developed Countries (LDC) und rangiert mit einem Pro-Kopf-Einkommen von rd. 2.300 USD (kaufkraftbereinigt) auf Platz 133 von den 169 im Human Development Index der Vereinten Nationen.

Die deutschen Leistungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit seit 1978 beliefen sich Mitte 2010 auf nahezu 1 Milliarde Euro. Zuletzt wurden bei den Regierungsverhandlungen im Mai 2009 für den Zweijahreszeitraum 2009-2010 79,0 Millionen Euro für Maßnahmen der bilateralen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit zugesagt. 1979 wurde Jemen ein Schuldenerlass gewährt; seither erhält Jemen die deutschen Leistungen im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Form von Zuschüssen. Deutschland ist damit einer der größten westlichen bilateralen Geber für Jemen.

Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Jemen sind Wasser und Bildung. Reproduktive Gesundheit, Biodiversität, Ernährungssicherung, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und gute Regierungsführung sind weitere zentrale Bereiche der bilateralen Kooperation.

Kulturelle Beziehungen

Die kulturellen Beziehungen sind von starkem gegenseitigen Interesse und von großer Sympathie der Deutschen und der Jemeniten für die Kultur des jeweils anderen Landes geprägt.

An den Deutschabteilungen der Universitäten Sanaa und Aden, in der Kulturgesellschaft “Deutsches Haus Sanaa & Aden” mit seinen zwei Dialogpunkten Deutsch und einem Sprachlernzentrum des Goethe Instituts findet die deutsche Sprache und Kultur bei Jemeniten großes Interesse.

Das Deutsche Haus Sanaa und Aden feiert sein 10jähriges Bestehen, es hat sich im Laufe der Zeit zu einer der ersten Adressen ausländischen Kulturangebots im Jemen entwickelt.

Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) ist seit 1978 in Jemen mit einer Außenstelle vertreten. Im Vordergrund der Arbeiten stehen Feldforschungen und Grabungen zur prähistorischen und klassisch-vorislamischen Periode, insbesondere in Sirwah.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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