Außenpolitik

Außenpolitik

Stand: April 2011

Die wichtigsten Eckdaten für die außenpolitischen Beziehungen Gambias sind

  • das Verhältnis zum Nachbarn Senegal
  • Beziehungen zur EU, zur ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien und den USA
  • regionales und multilaterales Engagement
  • die Beziehungen zu Golfanrainern, Libyen, Venezuela und Iran

Beziehungen zu Senegal

Von besonderer Bedeutung für Gambia sind die Beziehungen zu Senegal, das das gambische Territorium bis auf die schmale Küstenlinie vollständig umschließt. In den 80er Jahren bestand zwischen beiden Ländern kurzzeitig eine Konföderation. Obwohl in beiden Ländern die gleichen Ethnien leben und trotz einer Vielzahl familiärer Verbindungen sind die Beziehungen zwischen diesen zwei Ländern nicht immer frei von Spannungen. 

Hauptstreitpunkt war und ist der Casamance-Konflikt in Senegal Senegal wirft Gambia immer wieder vorden Rebellen sicheren Unterschlupf zu gewähren. Umgekehrt beschuldigt Gambia Senegal, den Putschversuch 2006 unterstützt zu haben. 

Im Dezember 2009 kam es erneut zu Missstimmung, da der senegalesische Präsident Wade angeblich einen am Putschversuch 2006 beteiligten gambischen Dissidenten unterstützt hatte. Bei einem offiziellen Besuch des senegalesischen Präsidenten Wade in Banjul im Januar 2010 einigte man sich jedoch wieder auf engere Zusammenarbeit.

Im April 2010 nahm Gambias Präsident Jammeh an den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der senegalesischen Unabhängigkeit in Dakar teil.

Ende 2010 wurden die senegalesisch-gambischen Beziehungen allerdings erneut auf die Probe gestellt. Die gambische Regierung war in den Verdacht geraten, Empfänger einer iranischen Waffenlieferung zu sein, die im Oktober in Lagos konfisziert worden war. Gambia brach daraufhin alle Beziehungen zum Iran ab. Gerüchte, dass Gambia mit den Waffen auch Rebellen in der Casamance alimentieren wollte, belasteten die Beziehungen zu Senegal. Bei mehreren hochrangige Besuche in Dakar und Banjul, betonten die Vertreter beider Regierungen jedoch, dass es an Iran liege, den Vorfall aufzuklären und dass sich Gambia und Senegal auf ihre gemeinsamen Projekte in Schlüsselsektoren wie Energie und Infrastruktur konzentrieren möchten.

Gegenüber den Industriestaaten nimmt Präsident Jammeh immer wieder eine kritische Haltung ein und wirbt mit panafrikanischen Parolen, öffentlich zuletzt in einer Rede über die Entwicklungen in der Elfenbeinküste. Die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien ist oft Zielscheibe dieser Kritik, bleibt aber ein wichtiger Partner für Gambia. 

Die EU ist der wichtigste Partner in der Entwicklungszusammenarbeit. Ihre Projekte umfassen Infrastrukturmaßnahmen wie Straßenbauten sowie wichtige Reformen beispielsweise im Bereich der Justiz.


Multilaterales Engagement

In multilateraler Hinsicht stehen die Mitgliedschaft im Commonwealth, der ECOWAS und das Engagement Gambias im Rahmen der Afrikanischen Union im Vordergrund. Gambia beteiligt sich regelmäßig an Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Afrika. Gambische Polizisten und Soldaten sind Teil der internationalen Verbände in Darfur.

Seit der Machtübernahme Jammehs 1994 werden die Beziehungen zu einigen Golfstaaten und zu Venezuela intensiviert. Gambia gehört zu vier afrikanischen Ländern, die Taiwan anerkannt haben und daher keine Beziehungen zur Volksrepublik China unterhalten. 

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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