Außenpolitik

Außenpolitik

Stand: März 2011

Verhältnis zu Frankreich und zur Europäischen Union

Mit dem Inkrafttreten am 15. Februar 2006 des Grundlagenvertrags mit Frankreich vom 24. Oktober 2002 hat sich Monaco weiter von Frankreich losgelöst und insbesondere seinen außenpolitischen Spielraum erhöht. Nachdem Monaco zuvor ein „vorheriges Einvernehmen“ Frankreichs zu allen außenpolitischen Entscheidungen einzuholen hatte, ist nunmehr eine „angemessene und regelmäßige Abstimmung“ zu den Grundzügen der internationalen Beziehungen Monacos vorgesehen.

Zwischen Monaco und Frankreich hatte jahrzehntelang ein völkerrechtliches Protektorats-Verhältnis, das im “Schutzvertrag mit Frankreich” von 1918 kodifiziert worden war, bestanden. Frankreich garantierte darin zwar die Unabhängigkeit und Souveränität Monacos, wichtige Einzelentscheidungen der monegassischen Außenpolitik wurden jedoch einer Konsultationspflicht unterworfen. Der neue Grundlagenvertrag hat diesen Schutzvertrag abgelöst.

Frankreich ist heute mit einer eigenen Botschaft in Monaco vertreten, ebenso wie Italien. Andere Länder, wie Deutschland, haben sich für Doppelakkreditierungen in der Regel des Botschafters in Paris entschieden.

Monaco unterhält enge Beziehungen zur EU. Die von Frankreich im Rahmen der Europäischen Union abgeschlossenen Verträge gelten allerdings nicht automatisch für Monaco. Über Frankreich nimmt Monaco am Schengen-Raum teil.

Seit 2000 unterhält Monaco eine Vertretung bei der EU in Brüssel.

Im Dezember 2001 schloss Monaco mit Frankreich ein Abkommen zur Einführung des Euro ab. Die monegassischen Euromünzen werden vom Kontingent Frankreichs abgeleitet, welches die Europäische Zentralbank festlegt.

Darüber hinaus ist das Fürstentum Monaco Mitglied der am 13. Juli 2008 gegründeten „Union für das Mittelmeer“, einem Zusammenschluss der 27 EU-Mitgliedstaaten und 16 weiteren Staaten, überwiegend Mittelmeeranrainer.

Auswärtige Beziehungen

Monaco unterhält in einigen Staaten eigene diplomatische und konsularische Vertretungen. Mit dem Grundlagenvertrag zwischen Monaco und Frankreich hat Monaco die Möglichkeit, Botschafter zu akkreditieren. Frankreich war das erste Land, das 2006 einen Botschafter in Monaco akkreditiert hat und das französische Generalkonsulat in eine Botschaft umgewandelte. Inzwischen sind 50 Botschafter in Monaco akkreditiert. Für die Bundesrepublik Deutschland ist seit Dezember 2007 der deutsche Botschafter mit Sitz in Paris in Monaco akkreditiert. Die konsularische Betreuung der in Monaco lebenden Deutschen erfolgt durch das Generalkonsulat Marseille. Seit 1988 ist in Monaco ein deutscher Honorarkonsul tätig. Insgesamt gibt es 75 konsularische Vertretungen in Monaco. Monaco selbst unterhält 124 Konsulate in 72 verschiedenen Ländern sowie neun Botschaften in 20 Ländern.

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen

Monaco ist seit dem 28. Mai 1993 Mitglied der Vereinten Nationen, gehörte jedoch schon vorher zahlreichen internationalen Sonderorganisationen an, z.B. der UNESCO, der WHO, der Internationalen Fernmeldeunion (ITO), dem Weltpostverein (UPU) und der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEO). Monaco nimmt außerdem mit Sitz und Stimme an zahlreichen internationalen Konferenzen teil. Seit dem 5. Oktober 2004 ist Monaco Mitglied des Europarats

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

gesamten Artikel lesen zurück mit ESC