Außenpolitik

Außenpolitik

Stand: März 2011

Grundlinien der Außenpolitik

Die kanadische Außenpolitik ist geprägt durch das Engagement in internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, G7/8, NATO und OSZE. 2010 hatte Kanada die G8-Präsidentschaft inne. Dabei zielt die kanadische Außenpolitik auch darauf ab, als ein gegenüber dem großen Nachbarn USA eigenständiger Akteur sichtbar zu sein.

In den letzten Jahren hat sich Kanada, unter anderem mit dem von ihm geprägten “human security”-Konzept, das die Sicherheit des Individuums über die Sicherheit des Staates stellt, erfolgreich auf internationaler Bühne profiliert. Es wurde dabei vielfach unterstützt durch international engagierte kanadische Nichtregierungsorganisationen.

Die Frage der Souveränität über seine arktischen Regionen hat für Kanada eine hohe Priorität gewonnen.


Beziehungen zwischen Kanada und den USA

Das Verhältnis zu dem südlichen Nachbarn USA ist in der kanadischen Außenpolitik von größter Bedeutung. Etwa drei Viertel des kanadischen Außenhandels werden mit den USA abgewickelt. Kanada und die USA sind auf dem nordamerikanischen Kontinent in gemeinsamer Sicherheit verbunden. Die Beziehungen, die im wesentlichen eng und vertrauensvoll sind, müssen aber auch gelegentliche Meinungsverschiedenheiten bestehen. So beteiligte sich Kanada nicht an der US-Militäraktion gegen Irak. In Afghanistan dagegen gehört Kanada noch zu den größten Truppenstellern, die Regierung hat im Dezember 2010 angekündigt, dass die kanadischen Truppen nach Ablauf des Jahres 2011 eine NATO-Ausbildungsmission übernehmen sollen, um afghanische Armee- und Polizeikräfte auszubilden.


Beziehungen zur Europäischen Union

Im Rahmen des institutionalisierten Dialogs stimmt sich Kanada laufend über politische und wirtschaftliche Themen mit der Europäischen Union ab, wie über Kanadas Rolle im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) oder in Energiefragen. Seit der deutschen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 betonen beide Seiten verstärkt ihr Interesse an noch engeren transatlantischen Beziehungen. Dazu gehört insbesondere die Zusammenarbeit in den Bereichen Umwelt, Luftverkehr, Energie und Abbau von Handelshemmnissen. Derzeit verhandelt man über ein umfassendes Abkommen über eine Wirtschaftspartnerschaft. Bilateral besteht ein enges, historisch begründetes Sonderverhältnis zu Großbritannien und, in geringerem Maße, zu Frankreich fort.


Kanada in den Vereinten Nationen und der NATO

Das Engagement bei friedenserhaltenden Einsätzen im Rahmen der Vereinten Nationen und der NATO ist für das internationale Ansehen sowie die nationale Identitätsbildung Kanadas seit jeher von Bedeutung. Die Vielzahl von Einsätzen stellt die kanadischen Streitkräfte auch vor Probleme. Die große Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Beteiligung an Einsätzen der Streitkräfte der Vereinten Nationen.

Die Erweiterung der NATO nach Osteuropa als Teil der Neuorientierung des Bündnisses wird von Regierung und Öffentlichkeit in Kanada vorbehaltlos mitgetragen.

Die deutsch-kanadische Verteidigungskooperation profitiert weiter von vielen guten persönlichen Beziehungen, die während der Stationierung kanadischer Truppen in Deutschland entstanden sind.

Kanada mit fast 3.000 und Deutschland mit rund 5000 Soldaten gehören in Afghanistan zu den größten Truppenstellern und arbeiten hier eng zusammen.

In den Vereinten Nationen genießt Kanada wegen seines Engagements, seiner aktiven Mitarbeit vor allem auch bei Peacekeeping-Operationen und seiner Menschenrechtsorientierung weiterhin ein hohes Ansehen. Kanada gehört zu den entschiedensten Befürwortern des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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