Außenpolitik

Außenpolitik

Stand: Februar 2011

Grundlinien der Außenpolitik

Die Vereinigung Nord- und Südjemens, das Ende des Ost-West-Konflikts und die pro-irakische Haltung Jemens im Zweiten Golfkrieg (1990/91) haben die außenpolitische Situation Jemens tiefgreifend verändert. Die jemenitische Unterstützung Saddam Husseins und der Invasion Kuwaits durch Irak (Jemen war damals nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen) führte zu einer tiefgreifenden Zerrüttung der Beziehungen zu den Ländern der Golfregion.

Im Nahost-Konflikt trat Jemen immer als entschiedener Verfechter palästinensischer Positionen auf. Präsident Saleh versuchte sich auch immer wieder als aktiver Vermittler zwischen Fatah und Hamas.

Beziehungen zu arabischen Nachbarstaaten

Wichtigstes Ziel der jemenitischen Außenpolitik bleibt die Verbesserung der Beziehungen zu den Staaten des Golfkooperationsrates, die aufgrund der Haltung Jemens im Zweiten Golfkrieg nach 1990/91 tiefgreifend gestört waren (s.o.). Rund eine Million jemenitischer Gastarbeiter, die durch ihre Überweisungen wesentlich zum Wohlstand in Jemen beigetragen hatten, mussten 1991 Saudi-Arabien verlassen und nach Jemen zurückkehren.

Seitdem haben sich die bilateralen Beziehungen wieder stabilisiert. Das gemeinsame Interesse an einer Bekämpfung des Terrorismus hat zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich geführt. Insbesondere die saudische Unterstützung für die Verbreitung wahhabitischen Gedankenguts in Jemen und der andauernde Konflikt im Norden Jemens (“Houthi-Rebellion”) sorgen aber immer wieder für Irritationen im bilateralen Verhältnis.

Die Beziehungen zu Katar, Oman und zu den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich ebenfalls wieder verbessert. Jemen wurde Ende 2001 zu vier Unterausschüssen des Golf-Kooperationsrates zugelassen.

Beziehungen zu Nachbarstaaten am Horn von Afrika

Die Lage am Horn von Afrika verfolgt die jemenitische Regierung mit großer Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit dem Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlingsfragen bemüht man sich um die Versorgung und Rückführung von somalischen, äthiopischen und eritreischen Flüchtlingen. Das Flüchtlingsproblem ist für Jemen eine große wirtschaftliche Belastung, Jemen setzt sich daher nachdrücklich für eine Stabilisierung der Lage in Somalia ein. Im Rahmen des sogenannten „Sanaa Forums“ (2002 gegründet) konsultieren Jemen, Somalia, Sudan und Äthiopien zu regionalen- und sicherheitspolitischen Themen.

Wichtige Partnerländer

  • China ist der bei weitem wichtigste Handelspartner Jemens. Chinesische Konzerne kommen sehr häufig auch bei wichtigen Infrastrukturvorhaben (darunter Straßen- und Brückenbau, Bau des Außenministeriums und des neuen Parlamentsgebäudes) zum Zuge.
  • Mit dem Zerfall der Sowjetunion sank der Stellenwert Russlands (und der Staaten Mittel- und Osteuropas) zwar, Russland bleibt jedoch weiterhin wichtigster Partner für die Ausrüstung der jemenitischen Armee und Jemens größter Gläubiger.
  • Mit den USA besteht eine enge zusammenarbeit im Bereich der Terrorismusbekämpfung.
  • Die EU ist einer der wichtigsten entwicklungspolitischen Partner und nimmt durch dieses Engagement auch einen wichtigen Platz in den außenpolitischen Beziehungen Jemens ein.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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