Abstimmung über unabhängigen Südsudan

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Abstimmung
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Referendum im Süd-Sudan

Abstimmung

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Das vorläufige Endergebnis des Referendums über die Unabhängigkeit des Südsudan ist deutlich: Demnach stimmten 98,83 Prozent der Wähler für eine Abspaltung des Südens. 

Die EU-Außenminister begrüßten bei ihrem Treffen am 31. Januar in Brüssel das Referendum als “entscheidenen Schritt” und beglückwünschten die Südsudanesen zur hohen Wahlbeteiligung.

Knapp vier Millionen Menschen hatten zwischen dem 9. und dem 15. Januar über die Zukunft ihres Landes abgestimmt; der Verlauf war weitgehend friedlich. Doch auch nach Abschluss des Referendums bleiben die Herausforderungen groß.

Angespannte humanitäre Lage

Brunnen im Südsudan
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Brunnen im Südsudan

Brunnen im Südsudan

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So ist etwa die humanitäre Lage ist in vielen Landesteilen angespannt. Daher hat das Auswärtige Amt vergangene Woche weitere 2,5 Millionen Euro bereitgestellt, um humanitäre Hilfsprojekte zu unterstützen. Damit werden unter anderem Organisationen gefördert, die die nach UN-Schätzungen rund vier Millionen Binnenvertriebenen im Land unterstützen. Zudem sind zahlreiche Südsudanesen im Zuge des Referendums aus dem Norden des Landes in den Süden zurückgekehrt, wo sie aber häufig keine Bleibe mehr haben. Sie sollen mit Zelten, Decken und Nahrungsmitteln versorgt werden. 

Volksabstimmung als Teils des Friedensabkommens

Außerdem sind nun zahlreiche Fragen zu klären, die mit der bevorstehenden Unabhängigkeit des Südsudans zusammenhängen – z.B. strittige Grenzen oder, wie Einnahmen aus der Ölförderung aufgeteilt werden. Deutschland und die internationale Gemeinschaft haben signalisiert, beide Seiten bei der Schaffung zweier lebensfähiger Staaten zu unterstützen. Der Afrikabeauftragte des Auswärtigen Amts, Walter Lindner, reiste Ende Januar zu Gesprächen in den Sudan.

Die Volksabstimmung über einen unabhängigen Südsudan war Teil des Friedensabkommens, das 2005 den Bürgerkrieg zwischen dem arabisch und muslimisch geprägten  Norden und dem überwiegend von christlichen Schwarzafrikanern bewohnten Süden beendet hatte. Die sudanesische Regierung unter Präsident Al-Bashir hat zugesichert, die Ergebnisse des Referendums anzuerkennen. Das endgültige Ergebnis  des Referendums soll in rund zwei Wochen bekanntgegeben werden; offiziell gegründet werden soll der eigenständige Staat Südsudan im Juli.


Stand 01.02.2011

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