Kultur- und Bildungspolitik, Medien

Kultur- und Bildungspolitik, Medien

Stand: März 2011

Bildungssystem

Das Bildungssystem (französischsprachig) arbeitet nicht flächendeckend. Die Analphabetenquote der über 15-Jährigen wird auf rund 70 Prozent geschätzt.

Im Fremdsprachenunterricht ist Englisch die erste Fremdsprache. Mit mehr als 100.000 Schülern folgt Deutsch als zweitwichtigste Fremdsprache, unterrichtet von über 160 Lehrern.

Das malische Bildungswesen leidet seit Jahren unter den häufigen Streiks des Lehrkörpers oder der Studenten. Zusätzlich gibt es Probleme mit durch Korruption erworbenen Abschlüssen. Im Rahmen des 10-Jahresplanes für das Bildungswesen sollen bessere Voraussetzungen für die Bildung der gesamten Bevölkerung geschaffen werden. Die Reform vollzieht sich aber weiterhin schleppend.

Kunst

Der malische Film (z.B. die Werke von Souleymane Cissé und Abderrahmane Sissoko) findet auch in Europa ein Publikum. Die malische Musik besitzt eine Bedeutung über die Grenzen des Landes und Afrikas hinaus. Die Musikszene ist eine der großen des afrikanischen Kontinents mit einem spezifisch malischen Stil, der durch Künstler wie Salif Keita, Ali Farka Touré, Habib Koité, Oumou Sangaré auch internationalem Publikum bekannt ist. Die Foto-Biennale in Bamako zieht über 200 international bekannte Fotografen insbesondere aus Afrika an.

Medienlandschaft

In Mali gibt es bisher lediglich das staatliche Fernsehen ORTM, das die meisten größeren Ortschaften des Landes erreicht. Ein gemeinsam mit einigen Nachbarstaaten produziertes Programm Africable ist nur in der Hauptstadt zu empfangen. In Bamako können über private Anbieter auch ausländische Sender über Richtantenne empfangen werden (verschiedene englisch- und französischsprachige Sender wieTF 1, TV 5, RTL 9, Senegal, u.a.). Wichtigstes Informationsmedium ist der staatliche Radiosender Radio Mali, der im ganzen Land zu hören ist, sowie zahlreiche (über 400) kleinere private Rundfunksender, die teilweise auch auf UKW senden. In Bamako senden RFI (Radio France Internationale) und BBC auf UKW.

Die Printmedien haben wegen der hohen Analphabetenrate, der großen Armut der Bevölkerung und der schlechten Infrastruktur nur eine geringe Reichweite. Die Meinungsvielfalt der Schriftpresse ist jedoch ein Zeugnis der Pressefreiheit in Mali. Die Berichterstattung ist überwiegend kritisch, dabei nicht immer seriös.

Staatliche Initiativen und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit messen dem Internet als Medium mit Zugang zu weltweiten Informationen eine immer größere Bedeutung bei.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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