Wirtschaftslage und Wirtschaftsstruktur

Wirtschaftslage und Wirtschaftsstruktur

Stand: März 2011

Die Wirtschaft St. Lucias befindet sich wie die der anderen ostkaribischen Inselstaaten in einem Transitionsprozess. Auch wenn der landwirtschaftliche Sektor noch immer wichtig ist und weiterhin für den Export produziert (vor allem Bananen, aber auch Mangos, Avocados), ist der Dienstleistungssektor zum mit Abstand wichtigsten Wirtschaftsbereich geworden.

Seit 2002 wurde regelmäßig ein solides Wirtschaftswachstum erzielt, welches vor allem auf Investitionen in den Bereichen Tourismus und Finanzdienstleistungen zurückzuführen war. Die Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise sorgten 2009 allerdings für einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,6%. Dies ist vor allem auf ausbleibende ausländische Direktinvestionen sowie einen Rückgang im Tourismus zurückzuführen, der für St. Lucia mittlerweile die wichtigste Einnahmequelle ist und einem großen Teil der Erwerbstätigen Arbeit bringt. Die Zahl der Touristen ging 2009 um 6,8% zurück. 2010 kamen wieder deutlich mehr Touristen (9,9%). Es wurde ein Wirtschaftswachstum von 1,7% für 2010 prognostiziert. Allerdings traf Ende Oktober 2010 Hurrikan Tomas die Insel. Die schweren Schäden u.a. an der Infrastruktur beliefen sich nach Schätzungen auf 43% des Bruttoinlandsprodukts. Die Wirtschaft St. Lucias schrumpfte in Folge dessen 2010 um voraussichtlich 0,5%.

Nach Ansicht des IWF muss St. Lucia die Diversifizierung seiner Wirtschaft fortsetzen, um von der einseitigen Ausrichtung auf Landwirtschaft und Tourismus loszukommen. Zudem ist die Regierung gefordert, die hohe Arbeitslosigkeit weiter zu reduzieren. Nach Angaben von Transparency International ist St. Lucia nach Barbados das Land mit der geringsten Korruptionsrate in der Region.

Generell steht St. Lucia wie fast alle Staaten der Region vor dem Problem, nur einen kleinen, einer Industrialisierung kaum zugänglichen Binnenmarkt zu besitzen und gegenüber Naturkatastrophen sehr anfällig zu sein. Zudem besteht eine starke Abhängigkeit von Importen, internationalen Preisschwankungen sowie Präferenzregelungen. Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agreement, EPA) zwischen CARIFORUM und der EU, das im Oktober 2008 unterzeichnet wurde, ist insofern von besonderer Bedeutung für St. Lucia.

St. Lucia ist Mitglied der Organisation Ostkaribischer Staaten (OECS) und der OECS-Währungsunion, die durch die ostkaribische Zentralbank (ECCB) koordiniert wird. Alle OECS-Staaten haben den Ostkaribischen Dollar (EC-Dollar, XCD) als gesetzliches Zahlungsmittel.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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