Wirtschaft
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Stand: März 2011
Wirtschaftslage, Wirtschaftsstruktur
Nach einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums im Jahr 2009 erholte sich die peruanische Wirtschaft im Jahr 2010 wieder kräftig. Nach einem leichten Wachstum im ersten Quartal , konnte vor allem in den darauffolgenden Quartalen Wachstumsraten von über 9% erzielt werden. Insgesamt wuchs die Wirtschaft 2010 um 8,8%. Die antizyklischen Konjunkturfördermaßnahmen wurden folglich kontinuierlich reduziert.
Die Binnennachfrage stieg 2010 so stark wie schon lange nicht mehr. Bedingt war dies hauptsächlich durch den Stimulationsplan der Regierung, dessen Mittel hauptsächlich Infrastrukturprojekten zugute kamen, dem wiedererstarkten privaten Konsum und das erneut hohe Wirtschaftswachstum. Die öffentlichen Investitionen stiegen um 26,5%. Bei der Umsetzung der noch offenen Großprojekte ergibt sich für 2011/2012 ein Investitionspotential auch für deutsche Unternehmen.
Die Inflationsrate, die 2009 bei 0,25% lag, hat im Jahr 2010 2,08% erreicht und bewegt sich in dem von der Zentralbank vorgegebenen Korridor zwischen 1 und 3%. Grund für den Anstieg sind steigende Lebensmittel-, Energie und Kraftstoffpreise. Die Zentralbank reagierte auf die Preissteigerungen mit kontinuierlichen Erhöhungen der Leitzinsen, von 1,25% Ende Dezember 2009 auf derzeit 3,75%.
Wichtigste Wirtschaftszweige
Der Bausektor (17,44) ,das verarbeitende Gewerbe (13,64%) und der Handel (11,5%) verzeichneten 2010 die größten Wachstumsraten. Im Fischereisektor gab es einen Rückgang von 16,63%.
Außenwirtschaft
Das Außenhandelsvolumen betrug im Jahr 2010 46,38 Mrd. USD und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 34,2% erhöht. Der Handelsbilanzüberschuss erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 5,951Mrd. USD auf 6,75 Mrd. USD. Die Exporte steigerten sich gegenüber 2009 um 31,9% auf 35,565 Mrd. USD, die Importe um 37,1% auf 28,815 Mrd. USD. Die peruanischen Importe aus Deutschland stiegen 2010 gegenüber dem Vorjahr um fast 25% auf 894 Mio. USD; der Umfang der Exporte nach Deutschland um 46,2% auf 1,524 Mrd USD . Der bilaterale Handelsbilanzüberschuss zugunsten Perus hat sich auf 630 Mio. USD erhöht.
Deutschland ist für Peru ein wichtiger Abnehmer, vor allem von Produkten aus den Bereichen Bergbau-, Fischerei- und Landwirtschaft. (Platz 4 in der Ausfuhrstatistik). Seine Importprodukte bezieht Peru hauptsächlich aus den USA, China und Brasilien.
Mitgliedschaft in Wirtschaftsgruppierungen
Peru ist u.a. Mitglied der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, der Andengemeinschaft und der Asia Pacific Economic Cooperation (APEC). Seit 2008 ist ein Freihandelsabkommen mit den USA in Kraft. 2009 traten Freihandelsabkommen mit Singapur und Kanada und imMärz 2010 mit China in Kraft . Im Juli 2010 wurde ein Freihandelsabkommen mit den EFTA-Staaten unterzeichnet. Das Ministerium für Außenhandel und Tourismus hat Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit Russland, Indien, Marokko und Südafrika bekundet. Von einem Freihandelsabkommen mit Japan erhofft sich Peru Marktzugang, vor allem für Fischerei- und Landwirtschaftsprodukte, Japan eine gesicherte Versorgung mit Rohstoffen wie Zink und Kupfer. Die seit Februar 2009 andauernden Verhandlungen zwischen Peru, Kolumbien und der Europäischen Union über ein bilaterales Freihandelsabkommen wurden am 28.02.2010 abgeschlossen. Es soll 2012 in Kraft treten. Des Weiteren steht ein Freihandelsabkommen mit Mexiko kurz vor dem Abschluss.
Hinweis