Außenpolitik

Außenpolitik

Stand: März 2011

Mauritius verfolgt eine Außenpolitik der Ungebundenheit. In internationalen und regionalen Organisationen vertritt Mauritius gemäßigte Standpunkte.

Zwischen Afrika, Asien und Australien gelegen, hat Mauritius als ziviler Schiffs- und Luftverkehrsknotenpunkt zunehmende Bedeutung erlangt und baut diese Chance systematisch aus.

Es ist Mitbegründer der von Frankreich (La Réunion, Mayotte) initiierten und von der EU geförderten „Commission de l’Océan Indien“ (COI – weitere Mitglieder sind Madagaskar, die Seychellen und die Komoren), die ihren Sitz in Mauritius hat. Mauritius ist ebenfalls aktiv in der „Indian Ocean Rim Association of Regional Cooperation“ (IOR-ARC). Große Hoffnungen werden ferner auf die SADC gesetzt, wo insbesondere Mosambik als aussichtsreicher Partner angesehen und enge Zusammenarbeit mit Südafrika gesucht wird. Es sucht auch immer engere Kontakte zu Senegal, das für Mauritius von Interesse ist, da es hervorragende Beziehungen zu Frankreich unterhält und attraktive Freihandelszonen besitzt.

Besonderen Anteil nimmt Mauritius an der Entwicklung auf der großen Nachbarinsel Madagaskar. Die dortige Dauerkrise seit dem undemokratischen Umsturz im Februar 2009 hemmt Madagaskars Entwicklung, gefährdet mauritische Investoren und schwächt die gesamte Region.

Die bilateral engsten Beziehungen bestehen zu den ehemaligen Kolonialmächten Großbritannien und Frankreich. Die sukzessive Herabsetzung der garantierten Zuckerpreise der EU um 36 Prozent seit 2005 führte mittelfristig dazu, dass diese Beziehungen geschwächt wurden und sich Mauritius weiter dem ethnisch verwandten Indien zugewandt hat. Indien nimmt auch bei den direkten Auslandsinvestitionen eine immer wichtigere Rolle ein. Wichtige regionale Partner sind Südafrika und Mosambik. Mauritius hat gute Beziehungen zu den nächstgelegenen Ländern. Es bemüht sich um Vermittlung bei Konflikten in der Region und beteiligt sich an Friedensmissionen der AU.
Mauritius verzichtet auf eine Armee, verfügt jedoch über eine paramilitärisch geschulte Polizei und eine Küstenwache.

Der Inselstaat tritt für eine „Friedenszone Indischer Ozean“ ein und versteht darunter einen nuklearfreien Raum und den Abbau von fremden Stützpunkten. Von Großbritannien fordert Mauritius die Rückgabe des Chagos-Archipels. Die USA haben dort von Großbritannien den Stützpunkt Diego García gepachtet, ihren einzigen Militärstützpunkt im indischen Ozean. Die britische Regierung kam Mauritius mit einem Fischereiabkommen für die Gewässer um den Chagos-Archipel, nicht aber in der Souveränitätsfrage entgegen. Im März 2007 drohte Staatspräsident Sir Anerood Jugnauth deshalb mit dem Austritt aus dem Commonwealth.

Der territoriale Anspruch auf die (als solche unbedeutende) französische Insel Tromelin, auf die auch die Seychellen Anspruch erheben, soll durch bilaterale Verhandlungen geklärt werden, besondere Aktivitäten sind jedoch bislang nicht zu verzeichnen.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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