Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland

Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland

Stand: März 2011

Politische Beziehungen

Die deutsch-brasilianischen Beziehungen sind politisch, wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich breit verankert. Sie basieren auf gemeinsamen Werten und übereinstimmenden Auffassungen zur globalen Ordnung. Im Aktionsplan der deutsch-brasilianischen strategischen Partnerschaft (Mai 2008) haben beide Länder den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit im bilateralen und multilateralen Bereich vereinbart.
Brasilien Brasilien ist das einzige Land in Lateinamerika, mit dem Deutschland durch eine „strategische Partnerschaft“ verbunden ist.

In vielen Fragen der internationalen Agenda – vor allem der Reform der Vereinten Nationen einschließlich der Sicherheitsratserweiterung um neue ständige Mitglieder und der Reform der globalen Finanzordnung – arbeiten Brasilien und Deutschland eng zusammen.

Die bilaterale Zusammenarbeit ist vielfältig. Sie umfasst u. a. Themen wie Wirtschaft, Energie, Umwelt, Klima, Verteidigung, Arbeit und Soziales sowie Menschenrechte. Mit Mitteln des BMZ und der Internationalen Klimainitiative arbeiten wir mit Brasilien beim Tropenwaldschutz in Amazonien, erneuerbaren Energien und der umweltschonenden Ausrichtung der kommenden sportlichen Großereignisse in Brasilien zusammen. Besondere Aufmerksamkeit widmen beide Länder dem wissenschaftlich-technologischen und kulturellen Austausch. Die historisch starke deutsche Einwanderung nach Brasilien wirkt sich positiv auf die Zusammenarbeit aus.

Es bestehen zahlreiche Kontakte zwischen Nicht-Regierungsorganisationen beider Länder.

Der Austausch politischer Besuche ist rege. Staatspräsident Lula besuchte Deutschland als erstes europäisches Land bereits vier Wochen nach seinem Amtsantritt im Januar 2003. Im November 2003 stattete Bundespräsident Rau Brasilien einen offiziellen Besuch ab. Es folgten Besuche von Bundesaußenministern 2004 und 2006. Bundespräsident Köhler stattete im März 2007 Brasilien einen Staatsbesuch ab. Bundeskanzlerin Merkel besuchte das Land im Mai 2008 (Unterzeichnung des Aktionsplans der Strategischen Partnerschaft sowie des Energieabkommens). Beim Staatsbesuch von Präsident Lula in Deutschland Anfang Dezember 2009 wurden weitere Vereinbarungen geschlossen (Rechtshilfe; Sozialversicherung; öffentliche Sicherheit; Wirtschaftliche Zusammenarbeit, vor allem im Bereich der Infrastruktur und der Sicherheit, im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 2014, die XXXI. Olympischen Spiele und die XV. Paralympics 2016 in Rio; Bekämpfung des Klimawandels; Deutsch-Brasilianisches Jahr der Wissenschaft, Technologie und Innovation 2010/11). Im März 2010 besuchte Bundesaußenminister Westerwelle Brasilien. Anfang November 2010 besuchte Verteidigungsminister Nelson Jobim Deutschland und unterzeichnete ein Regierungsabkommen über die Zusammenarbeit in Verteidigungsangelegenheiten. Zahlreiche Reisen von Parlamentariern und Landespolitikern tragen zu einem dichten Dialog und zur deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit bei.


Wirtschaftsbeziehungen

Brasilien ist mit 8,547 Mio. Quadratkilometern das fünftgrößte Land der Erde mit der fünftgrößten Bevölkerung (190,7 Mio.). Es ist ein junges Land mit einer wachsenden Bevölkerung. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika.
Im Zuge der Wirtschafts- und Währungskrise gingen die deutschen Exporte nach Brasilien 2009 auf 6,1 Mrd. USD zurück (2008: 8,9 Mrd. USD); auch die Einfuhren Deutschlands aus Brasilien lagen 2009 mit 9,8 Mrd. USD unter dem Niveau des Vorjahres (2008: 12 Mrd. USD). Brasilien lag damit 2009 als Abnehmer deutscher Waren auf Platz 22 und als Lieferland auf Platz 23. Deutschland nahm Platz 4 des brasilianischen Einfuhrrankings ein. Mit der Erholung des bras. Außenhandels im ersten Quartal 2010 (Exporte +36 %; Importe +25 % ggü. Vorjahresquartal) ist ein starkes Anwachsen des deutsch-bras. Warenaustausches zu verzeichnen.

Brasilien exportiert nach Deutschland vor allem Eisenerz, Automobile, Kaffee und Kaffeeprodukte, Soja und Sojaprodukte, Fleisch und Fleischprodukte. Bei den brasilianischen Importen aus Deutschland dominieren Fahrzeugteile, chemische Grundstoffe, Kraftfahrzeuge und Maschinen.

Im Jahr 2009 erfolgten deutsche Direktinvestitionen in Höhe von 2,2 Mrd. USD (9 % aller Direktinvestitionen in Brasilien); insgesamt beläuft sich der Bestand der deutschen Direktinvestitionen unter Einschluss von Reinvestitionen auf über 27 Mrd. USD. Die bedeutendste deutsche Investition der letzten 10 Jahre stellt mit über 5 Mrd. USD ein von ThyssenKrupp in der Nähe von Rio de Janeiro errichtetes Stahlwerk dar. In Brasilien beschäftigen 1.200 deutsch-brasilianische Unternehmen ca. 250.000 Menschen. São Paulo ist mit ca. 800 deutsch-brasilianischen Unternehmen der größte Standort der deutschen Wirtschaft weltweit; die brasilianischen Direktinvestitionen in Deutschland sind hingegen bisher gering. Die massive Präsenz deutscher Unternehmen in Brasilien und ihre Waren-/Güterproduktion vor Ort erklären auch, warum das bilaterale Handelsvolumen nicht höher ausfällt.

Die deutsche Außenwirtschaft verfügt in Brasilien über drei deutsch-brasilianische Industrie- und Handelskammern mit Sitz in São Paulo, Rio de Janeiro und Porto Alegre sowie über einen Korrespondenten der Germany Trade and Invest (gtai) in São Paulo. Die Außenhandelskammern stellen umfangreiches Informationsmaterial für deutsche Exporteure und Investoren bereit, u. a. die Broschüren “Exporthandbuch Brasilien”, “Investitionshandbuch Brasilien” sowie „Fit4Brazil“ und stehen für jegliche investitionsbezogenen Auskünfte zur Verfügung.

Zur Vertiefung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen finden jährlich deutsch-brasilianische Wirtschaftstage mit Unternehmertreffen statt. Sie werden durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und den Brasilianischen Industrieverband (Confederação Nacional da Indústria – CNI) organisiert. Damit verbunden tagt die Deutsch-Brasilianische Gemischte Kommission für Wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Die 28. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage (30.05.-01.06.2010) in München standen unter dem Motto “Deutsch-Brasilianische Partnerschaft: Innovativ-Nachhaltig-Erfolgreich”. Veranstaltungsort der 29. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage verbunden mit der 38. Sitzung der Gemischten Wirtschaftskommission wird Rio de Janeiro sein (September 2011). Auch hierbei werden die FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 zentrale Themen bilden. Von diesen sportlichen Großereignissen wird eine besondere wirtschaftliche Dynamik in Brasilien und in seinem Außenhandel erwartet.

Die positive Resonanz auf Auslandsmessen wie die vom 21. bis 22. Juni 2010 in São Paulo von der Deutsch-Brasilianischen Handelskammer veranstaltete Nachhaltigkeitsmesse ECOGERMA 2010 zu Zukunftsthemen wie u. a. Transport, urbane Entwicklung, Klimaschutz belegt das besondere deutsche Interesse an Brasilien und das Entwicklungspotenzial umweltfreundlicher, energieeffizienter Technologien in Brasilien.


Kulturelle und bildungspolitische Zusammenarbeit

Auch im Kulturbereich ist Brasilien ein wichtiger Partner für Deutschland. Umgekehrt besteht auch in Brasilien traditionell ein großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Deutschland. 1969 wurde ein Kulturabkommen abgeschlossen.

Der kulturelle Austausch zwischen Brasilien und Deutschland hat sich in den letzten Jahren intensiviert. Einen wichtigen Impuls erhielten die deutsch-brasilianischen Kulturbeziehungen 2006 durch die Veranstaltungsreihe “Copa da Cultura” in DeutschlandBrasilien. 2007/2008 fand als deutsches Pendant das “Kulturfest” in Brasilien statt. Dabei wurden besonders junge deutsche Kunst und die Ausstellung “Die Tropen”, die bisher größte Kunstausstellung deutscher Kuratoren in Brasilien, präsentiert. Der deutsche Regisseur Christoph Schlingensief inszenierte 2007 Wagners “Fliegenden Holländer” im Opernhaus Manaus (mit Unterstützung der Bundeskulturstiftung). Brasilien war 2008 Schwerpunktland des deutschen Literaturprojektes LITRIX. Die Frankfurter Buchmesse hat Brasilien zum Schwerpunktland 2013 auserkoren.

Das Goethe-Institut (www.goethe.de) ist mit fünf Kulturinstituten in Brasilien vertreten: São Paulo, Curitiba, Porto Alegre, Rio de Janeiro und Salvador. Darüber hinaus fördert das Goethe-Institut das Goethe-Zentrum in Brasília. Der DAAD unterhält Kulturlektorate in Belém, Fortaleza und Belo Horizonte. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht die Spracharbeit, die durch eine umfangreiche Programmarbeit flankiert wird. Vor allem in den Siedlungsgebieten deutscher Einwanderer im Süden des Landes (Blumenau, Joinville, São Bento do Sul), aber auch im Nordosten (Recife, Fortaleza, Bélem) leisten Kulturgesellschaften einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Präsenz Deutschlands.

Die Stellung von Deutsch als Fremdsprache ist relativ stark. Deutsch wird als wichtige europäische Kultursprache und Schlüssel zu beruflichem und wissenschaftlichem Erfolg gesehen. Die Zahl der Deutschlerner in Brasilien nimmt seit Jahren stetig zu.

In Brasilien bestehen drei deutsche Begegnungsschulen, die zum deutschen Abitur führen (zwei in São Paulo und eine in Rio de Janeiro), sowie eine Schule mit verstärktem Deutschunterricht (Porto Alegre). Mit ca. 10.000 Schülerinnen und Schülern – weit überwiegend brasilianische Staatsangehörige – ist die Porto-Seguro-Schule in São Paulo (www.portoseguro.org.br) die größte deutsche Schule weltweit.

Hinzu kommen etwa 20 Schulen, an denen im Rahmen der Bildungskooperation schwerpunktmäßig Deutschunterricht stattfindet. Außerdem konnten 23 Partnerschulen für die PASCH-Initiative gewonnen werden (PASCH: PArtnerSCHule; Kurzformel für die Aktion “Schulen: Partner der Zukunft”).

Die Zentralstelle für Auslandsschulwesen (www.auslandsschulwesen.de) betreut mit Regionalbüros in São Paulo und Porto Alegre über hundert Munizipalschulen speziell in Süd-Brasilien, die auch Deutschunterricht anbieten. 

Die Bedeutung der deutsch-brasilianischen Hochschulzusammenarbeit wächst kontinuierlich. Brasilien ist heute wichtigster Partner des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) in Lateinamerika, Deutschland für Brasilien der drittwichtigste Partner nach den USA und Großbritannien. Der DAAD (rio.daad.de) kooperiert auf Bundes- und Landesebene. Dabei sollen Doppelabschlüsse und -promotionen ermöglicht werden. Zu den wichtigsten Austauschprogrammen, die der DAAD gemeinsam mit seinen brasilianischen Partnern durchführt, zählt das Stipendienprogramm für brasilianische Doktoranden. Seit 1993 haben über 16.000 Studenten und Wissenschaftler DAAD-Stipendienprogramme in Anspruch genommen.
Derzeit sind neun entsandte DAAD-Lektoren in Brasilien eingesetzt (in Belém, Fortaleza, São Paulo, Curitiba, Porto Alegre und Belo Horizonte). Sie sind auch mit Studienberatung und Werbung für den Forschungs- und Hochschulstandort Deutschland betraut.

In der Arbeitsgruppe “Bildungszusammenarbeit” werden die Grundsätze und Schwerpunkte der Hochschulzusammenarbeit festgelegt und ständig angepasst. Viele deutsche Universitäten haben eigenständige Kooperationsabkommen mit brasilianischen Universitäten auf den unterschiedlichsten Fachgebieten. Es bestehen über 70 gemeinsame Projekte.


Forschungszusammenarbeit

Die deutsch-brasilianische Wissenschafts- und Technologiekooperation besteht seit über 40 Jahren. Sie basiert auf einem Rahmenabkommen von 1969, das 1996 erneuert wurde.

Die Kooperation mit Brasilien ist eine Priorität der deutschen Außenwissenschaftspolitik. Im April 2010 wurde von den Forschungsministern Schavan und Rezende in São Paulo das „Deutsch-Brasilianische Jahr der Wissenschaft, Technologie und Innovation 2010/11“ (www.dbwti.de) eröffnet. Ziel ist, die Innovationssysteme beider Länder enger zu vernetzen.

Schwerpunkte der Zusammenarbeit bilden die Bereiche Umwelt und nachhaltige Entwicklung. Auf deutscher Seite sind u.a. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (www.dfg.de), die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) (www.fraunhofer.de) und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) (www.mpg.de)aktiv. Daneben existieren bilaterale Universitätspartnerschaften mit etwa hundert Gemeinschaftsprojekten in der Forschung.

Gegenwärtig arbeiten Wissenschaftler beider Länder in folgenden großen Kooperationsprojekten zusammen:

  • DINARIO: integriertes Konzept zur Konservierung und nachhaltigen Nutzung des brasilianischen Küstenregenwalds
  • BRAGECRIM: Im Bereich Produktionstechnologie kooperieren 30 Wissenschaftsinstitutionen beider Länder
  • AGUA-DF: Deutsche Umweltforscher und Wasserversorgungsunternehmen erstellen ein integriertes Managementkonzept für Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Brasilias
  • ATTO: Bau eines 320 m hohen Klimaturms und Observatoriums in Amazonien zur Untersuchung der Klimafunktion des Regenwalds.

Weitere Kooperationsprojekte bestehen in den Bereichen Meeresforschung, Umweltmanagement in brasilianischen Häfen, Luft- und Raumfahrt. Die Themen erneuerbare Energie und Energieeffizienz sollen zukünftig – auch in Kooperation mit der technischen Zusammenarbeit – stärker berücksichtigt werden .
Im März 2009 wurden Kooperationsabkommen für einen Dialog zu Nachhaltigkeit in der Forschung (D4S), für eine strategische Partnerschaft zwischen dem DAAD und seiner brasilianischen Partnerinstitution (CAPES) (www.capes.gov.br) und zwischen der FhG (www.fraunhofer.de) und dem Institut für technologische Forschung von São Paulo (IPT) (www.ipt.br) über Forschungskooperation und Wissenschaftleraustausch unterzeichnet. Gleichzeitig haben die Forschungsminister beider Länder die erste deutsch-brasilianische Messe für nachhaltige Technologien (ECOGERMA) () eröffnet.

In São Paulo entsteht ein Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) (www.dwih.com.br) Es soll die Initiativen des Wissenschaftsjahres 2010/11 fortsetzen und dauerhaft als wissenschaftliche Brücke zwischen Brasilien und Deutschland dienen. Nach Abschluß der Aufbauphase soll das Haus in neuen Räumen im Herbst 2011 offiziell eröffnet werden.


Entwicklungszusammenarbeit

Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien konzentriert sich auf die beiden Schwerpunkte „Schutz und nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes in Amazonien“ und „Erneuerbare Energien/Energieeffizienz“. Sie entfaltet unmittelbare Relevanz für die Bekämpfung des Klimawandels und den Schutz der Biodiversität. Deutschland ist auf diesen Gebieten der wichtigste bilaterale Partner des weltweit fünftgrößten CO2-Emittenten (60 % Emissionen aus Entwaldung) und artenreichsten Landes der Erde.

Die Entwicklungszusammenarbeit umfasst politische und fachliche Beratung sowie Ausbildung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene (Technische Zusammenarbeit) sowie die Finanzierung von Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung (Finanzielle Zusammenarbeit). Als Durchführungsorganisationen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit sind in Brasilien die GIZ, die KfW Entwicklungsbank, die DEG und CIM aktiv.

Im Schwerpunkt Tropenwaldschutz ist die Zusammenarbeit seit 2007 auf das Amazonasbecken konzentriert, dessen Wälder eine äußerst hohe Artenvielfalt beheimaten und eine herausragende Rolle im globalen und nationalen Klimaschutz spielen. Die Zusammenarbeit umfasst die Bereiche Ausweisung und nachhaltiges Management von Naturschutzgebieten, Ausweisung und Stärkung von Gebieten der autochthonen Bevölkerung, Raumordnung sowie die Förderung von nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklungspfaden. Außerdem beteiligt sich Deutschland seit 2010 mit 21 Mio. EUR am „Amazonasfonds“ der brasilianischen Regierung, dem bisher wichtigsten REDD-Ansatz weltweit.

Im zweiten Schwerpunkt der Zusammenarbeit streben Deutschland und Brasilien die Förderung erneuerbarer Energie und die Verbesserung der Energieeffizienz in Brasilien an. Hierzu unterstützt Deutschland beispielsweise die Errichtung und die Rehabilitierung von Kleinwasserkraftwerken, den Aufbau von Windparks, Konzepte zur dezentralen Energieversorgung sowie den Ausbau der Solarenergie (u.a. Solardach für das WM-2014-Stadion Belo Horizontes).

Seit einigen Jahren ist Brasilien bestrebt, seine Entwicklungserfahrungen – z.B. in der HIV/Aids-Bekämpfung oder im Waldschutz an Partnerländer in Afrika und Lateinamerika weiterzugeben. Deutschland mit seiner langjährigen Erfahrung als Geber unterstützt diese Bemühungen seit 2004 im Rahmen der sogenannten Dreieckskooperation.

Die aktuellen (3/2011) Projekte der Finanziellen Zusammenarbeit umfassen 745 Mio. EURO, die der Technischen Zusammenarbeit in Höhe von 48 Mio. EURO . Die nächsten Regierungsverhandlungen über die entwicklungspolitische Zusammenarbeit sind für September 2011 in Brasilia geplant.

Neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) ist seit 2008 auch das Bundesumweltministerium (BMU) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative in Brasilien tätig.


Beziehungen im Verteidigungsbereich

Die brasilianischen und deutschen Streitkräfte pflegen seit vielen Jahren u.a. einen regelmässigen Personalaustausch im Bereich der Offizieraus- und weiterbildung. (Generalstabsausbildung, gem. Vorbereitung für UN-Missionen) Anlässlich der Unterzeichnung des Regierungsabkommens über die Zusammenarbeit in Verteidigungsangelegenheiten, Anfang November 2010 in Berlin, kamen BMVg zu Guttenberg und sein Kollege Nelson Jobim überein, die guten Beziehungen der Steitkräfte beider Länder auszubauen und zu intensivieren. Die Deutschland-Brasilien Stabsgespräche fanden zwei Wochen später in Berlin und Dresden statt. Dabei wurde u.a. die Implementierung von Arbeitsgruppen auf der Ebene der Teistreitkräfte vereinbart, welche die zukünftig gemeinsam zu bearbeitenden Themenbereiche indentifizieren werden. Die nächsten Stabsgespräche sind für Ende 2011 in Brasilien vorgesehen.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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