Wirtschaft

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Stand:Februar 2011

Wirtschafts- und Finanzpolitik

Island ist die kleinste Volkswirtschaft in der OECD (BIP 8,7 Milliarden Euro 2009) und lag im Pro-Kopf-Einkommensvergleich gemessen in Kaufkraftparitäten unter den OECD Ländern an 16. Stelle (knapp vor Deutschland) und an 22. Stelle weltweit. Das Land ist besonders reich an Meeres- und Energieressourcen.

Fischfang und Fischverarbeitung sind noch immer ein Rückgrat der isländischen Wirtschaft, obwohl die Bedeutung des Fischereisektors in den vergangenen Jahrzehnten gegenüber den Industrie- und Dienstleistungssektoren erheblich abgenommen hat. Energiewirtschaft und energieintensive Industrien, vor allem Aluminiumherstellung mit preisgünstigem Strom aus Hydro- oder Geothermiekraftwerken, wurden verstärkt ausgebaut.

Bisher wird nur ein Teil des ökonomisch nutzbaren Wasserkraft- und Erdwärmepotenzials für Stromerzeugung und Heizung ausgeschöpft. Weitere Branchen sind Maschinen- und Ausrüstungen für die Lebensmittelindustrie, IT / Software, medizinische und pharmazeutische Produkte. Einer der am schnellsten gewachsenen Wirtschaftszweige Islands ist der Tourismus (Anstieg der ausländischen Besucherzahlen auf rund 500.000 pro Jahr).

Nach einem international beispiellosen, von der Finanzwirtschaft getriebenen Boom bis 2008 stellte die internationale und nationale Finanzkrise Island vor die größte Herausforderung in seiner jüngeren Geschichte: Wiederaufbau des Bankensystems, Begrenzung der Auslandsverschuldung und Stabilisierung der Währung, Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, Kontrolle von Inflation und Arbeitslosigkeit, Überwindung der scharfen Rezession, Lösung der Verschuldungsprobleme von Privathaushalten und Unternehmen.

Die Regierung führt ein umfassendes Stabilisierungs- und Reformprogramm durch. Dies wird unterstützt durch den IWF (Beistandskredit 2,1 Milliarden US-Dollar) und bilaterale Partner. 2010 haben sich die makroökonomischen Daten verbessert.

Außenwirtschaft

Die außenwirtschaftliche Verflechtung Islands ist hoch: Exporte von Gütern und Dienstleistungen machten 2009 44 Prozent des BIP aus, Importe 53 Prozent. Fischereiprodukte haben noch immer einen hohen Exportanteil (2009: 26 Prozent). Dienstleistungen kommen auf 37 Prozent und Industrieprodukte (hauptsächlich Aluminium, Medizin-und Pharmaprodukte) auf 31 Prozent bei den Exporten. Bei den Importen haben Konsumgüter mit 27 Prozent und Kapitalgüter mit 21 Prozent die höchsten Anteile. Der Europäische Wirtschaftsraum steht für Islands Außenhandel an oberster Stelle: 84 Prozent der Exporte und 65 Prozent der Importe vollziehen sich in diesem Raum. Die Niederlande waren 2009 größter Abnehmer isländischer Exporte (31 Prozent), gefolgt von Großbritannien (13 Prozent) und Deutschland (11,3 Prozent); größte Lieferanten isländischer Importe waren Norwegen (13 Prozent), gefolgt von Niederlanden (8,6 Prozent) und Deutschland (8,3 Prozent). Die Niederlande sind gemessen am bilateralen Handelsvolumen der wichtigste Partner, gefolgt von Deutschland, Norwegen und Großbritannien.

Umwelt

Island wurde 2010 beim World Economic Forum der beste Environmental Performance Index (Universitäten Yale/Columbia) unter 163 Ländern zuerkannt. Island nimmt im Rahmen des EWR an der EU-Umweltpolitik und am EU-Emissionshandelssystem teil. In der Nutzung regenerativer Energiequellen steht es weltweit an der Spitze: War die Energiewirtschaft in den 1960er Jahren noch zu Zweidritteln von fossilen Energiequellen abhängig, so wird heute Strom vollständig, Primärenergie zu über vier Fünfteln aus Wasserkraft und Geothermie gewonnen.

Mehr zur Situation der Volkswirtschaft und der Umgestaltung des Banken- und Finanzsektors (englisch):

 

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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