Kultur- und Bildungspolitik

Kultur- und Bildungspolitik

Stand: Januar 2011

In Togo leben 42 Ethnien mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Eigenheiten. Frühe Staatsbildungen wie in Ghana (Ashantireich) oder Benin (Königreich Dahomey) hat es auf seinem Territorium nicht gegeben.

Das staatliche, kirchliche und private Schulwesen ist insbesondere in städtischen Regionen relativ gut entwickelt. Die Schulbesuchsquote liegt bei 77,1 Prozent (73 Prozent bei Mädchen, 80 Prozent bei Jungen). Die Alphabetisierungsrate bei Erwachsenen (15 Jahre und älter) liegt bei 47 Prozent. Allerdings ist die Alphabetisierung stark vom sozioökonomischen Umfeld sowie geschlechtsspezifisch geprägt. In den Städten ist sie höher als in ländlichen Gegenden. Während die Alphabetisierungsquote unter Männern bei über 70 Prozent liegt, schaffen es Frauen nur auf etwas über 40 Prozent.

Seit dem Schuljahr 2008/2009 wird für den Besuch der Vor- und Primarschulen kein Schulgeld mehr erhoben, was zu einem signifikanten Anstieg der Schülerzahlen geführt hat. Um der gewachsenen Nachfrage Rechnung zu tragen, hat die Regierung mit internationaler Unterstützung ein umfangreiches Ausbildungsprogramm für tausende neuer Grundschullehrer gestartet, die 2010 ihren Dienst angetreten haben. Allerdings bereitet deren Bezahlung erhebliche Probleme.

Togo hat zwei staatliche Universitäten, Lomé und Kara. Die Universität von Lomé, für 6.000 bis 7.000 Studenten ausgelegt, hat mittlerweile mehr als 41.000 Studierende mit entsprechend schwierigen Studienbedingungen. Die hohe Studentenzahl ist darauf zurückzuführen, dass viele Schulabgänger in Ermangelung von Arbeitsplätzen die Universität als Warteposition nutzen. Die Université de Kara, erst im Januar 2004 eingeweiht, hat rund 1.500 eingeschriebene Studenten. Die Arbeitsplatzprobleme für Hochschulabgänger sind enorm.

Deutsch wird an den öffentlichen Schulen nach Französisch und Englisch als 3. Fremdsprache (zusammen mit Spanisch) angeboten und an 270 Schulen (von 1.226 mit Fremdsprachenunterricht) von 67.278 Schülern (2008) gelernt. Rudimentäre Deutschkenntnisse sind in der Bevölkerung mit Schulabschluss daher recht häufig anzutreffen. An der Universität Lomé gibt es eine Germanistikabteilung, an der eine DAAD Lektorin tätig ist. Die Nachfrage nach Deutsch nimmt ständig zu (2010: ca. 1.000 Studenten).

Das Goethe-Institut Lomé, das nach einem politisch motivierten Brandanschlag 2005 auf Kosten der togoischen Regierung wieder hergestellt worden war, hat im September 2006 seine Aktivitäten wieder voll aufgenommen. Es erfreut sich großer Beliebtheit und ist voll ausgelastet.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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