Wirtschaft

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Stand: November 2010

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Die schwedische Volkswirtschaft ist stark exportorientiert und geprägt durch einige große, global ausgerichtete Unternehmen wie Ericsson, Volvo, Saab (nicht PkW), ABB, Electrolux, Ikea, SKF oder AstraZeneca. Das Spektrum international leistungsfähiger Branchen reicht von der Holz-, Zellstoff- und Papierindustrie, der verarbeitenden Industrie (Fahrzeuge, Elektrotechnik, Pharma, Wehrtechnik) bis hin zur Informationstechnologie, Biotechnik und regenerativen Energien. Wichtigste Handelspartner Schwedens sind Deutschland, die USA und die nordischen Länder.

Der schwedische Staat spielt im Wirtschaftsleben des Landes eine starke Rolle: Die Umsatz- und die Einkommensteuer sind höher als in Deutschland, die Körperschaftssteuern jedoch niedriger. Die Ausgaben des Staates für Güter und Dienste machen mehr als 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus; die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Bildung, Erziehung und Gesundheitswesen. Über 20 Prozent des BIP wurden in der Vergangenheit als direkte Transferzahlungen zur sozialstaatlichen Umverteilung verwandt.

Strukturelle Stärken der schwedischen Volkswirtschaft sind eine gut ausgebaute Infrastruktur (öffentliche Güter und IT), eine hohe Investitionsbereitschaft in Humankapital, Forschung und Entwicklung sowie die moderate Besteuerung von Unternehmen. Ihre Schwächen: eine relativ hohe verdeckte Arbeitslosigkeit in Folge einer hohen Zahl Langzeitkrankgeschriebener und Frührentner, sowie ein überhöhtes Preisniveau durch die Marktmacht weniger großer Firmen (Bau, Lebensmittel) und staatlicher Monopole (Alkohol).

Die Krise eines über Jahrzehnte gewachsenen Wohlfahrtsstaates („Volksheim“) in den 1990er Jahren löste eine von Sozialdemokraten und Bürgerlichen im Konsens getragene finanzpolitische Wende aus, die zu einer deutlichen Stabilisierung der öffentlichen Haushalte führte. Bis 2008 schlossen die öffentlichen Haushalte regelmäßig im Plus ab. Nach geringen Defiziten während der Wirtschafts- und Finanzkrise wird 2011 wieder mit einem Haushaltsüberschuss gerechnet.

Indikatoren 2010:

  • Wachstum (BIP, real): plus 4,6 Prozent
  • Quote der offenen Arbeitslosigkeit: 8,3 Prozent
  • Inflationsrate seit der Krise nur 1,4 Prozent, erneute Beschleunigung wird erwartet.
  • Außenwirtschaftliches Gleichgewicht: 2010 erstmals ein Handelsbilanzdefizit (von 2,8 Prozent), hervorgerufen durch die starke schwedische Krone.
  • Öffentlicher Saldo in Prozent des BIP („3-Prozent-Defizit-Kriterium“ der Euro-Zone): minus 1,6 Prozent (2010), für 2011 wieder leichtes Plus erwartet.
  • Staatsschuld in Prozent des BIP („60-Prozent-Kriterium“ der Euro-Zone): 2010 ca. 21,1 Prozent

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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