150 Jahre deutsch-japanische Freundschaft

150 Jahre deutsch-japanische Freundschaft

Der Freundschaftsvertrag von 1861
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Freundschaftsvertrag

Der Freundschaftsvertrag von 1861

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“Es soll ewiger Friede und beständige Freundschaft bestehen zwischen Seiner Majestät dem Könige von Preußen und Seiner Majestät dem Taikuhn von Japan, ihren Erben und Nachfolgern” – so lautet der erste Paragraph des 1861 geschlossenen Preußisch-Japanischen Handels- und Freundschaftsvertrages. Auch heute sind die  Beziehungen zwischen Deutschland und Japan freundschaftlich und herzlich. 

Vor 150 Jahren, im Herbst 1860, landete die preußische Ostasien-Expedition des Grafen Eulenburg in der Bucht von Edo, dem heutigen Tokyo. Drei Monate später, am 24. Januar 1861, schlossen beide Länder den Vertrag. Um dieses Jubiläum zu feiern, planen Deutschland und Japan im jeweiligen Partnerland eine Veranstaltungsserie unter dem Motto “150 Jahre Freundschaft – Deutschland und Japan”. Bundespräsident Christian Wulf und Kronprinz Naruhito übernehmen die Schirmherrschaft.

Wertepartnerschaft

Staatsminister Hoyer und der japanische Vize-Außenminister
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Staatsminister Hoyer und der japanische Vize-Außenminister Banno

Staatsminister Hoyer und der japanische Vize-Außenminister

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Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres ist der japanische Vize-Außenminister Yutaka Banno am 19. Januar nach Berlin gekommen. Staatsminister Werner Hoyer traf ihn zu einem Gespräch über Abrüstung, die Reform der Vereinten Nationen, Klimaschutz, die Projektzusammenarbeit in Afghanistan und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Japan.

Hoyer hob hervor: ” Japan ist unser Wertepartner in Asien”. Beispielsweise hätten beide Länder mit der gemeinsamen Gründung der Freundesgruppe des Nichtverbreitungsvertrages gute Erfolge erzielt und die Reform des VN-Sicherheitsrates vorangetrieben. Als Freihandelsnationen hätten Deutschland und Japan auch an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Handel und Investitionen ein gemeinsames Interesse.

Als Partner in globaler Verantwortung arbeiten Deutschland und Japan eng zusammen. Bundesminister Westerwelle besuchte Japan zuletzt im Januar 2010. Japan ist nach China der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Asien. Das kulturelle und wissenschaftliche Netzwerk ist mit 56 Japanisch-Deutschen Gesellschaften, 127 Hochschulkooperationen und 66 Städtepartnerschaften sehr eng. Das Goethe-Institut ist mit drei Zweigstellen in Tokyo, Osaka und Kyoto vertreten.

Startschuss für die Veranstaltungsreihe

Das Jubiläumsjahr startet am 19. Januar mit mit einem Nô-Theaterstück am 19. Januar im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Staatsministerin Cornelia Pieper unterstrich, dass Japan und Deutschland nicht nur in der Kunst, sondern auch in Wissenschaft und Technologie “bestehende Netzwerke stärken und die Jugend in unseren beiden Ländern für einander neu begeistern” wollen.

Bereits am 16. Oktober 2010 hatte sie mit ihrem japanischen Amtskollegen die Feierlichkeiten zu dem Jubiläum in Japan  mit einem Fest an der Deutschen Schule Tokyo-Yokohama eröffnet.

Highlights im Jubiläumsjahr

"Ansicht des Fujiyama" von Hokusai
© picture – alliance / dpa

Fujiyama

"Ansicht des Fujiyama" von Hokusai

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Die wichtigsten Veranstaltungen in Japan werden die Feier des Tags der preußisch-japanischen Vertragsunterzeichnung am 24. Januar 2011, der “Gipfel” der Japanisch-Deutschen und der Deutsch-Japanischen Gesellschaften am 24. April 2011 in Nara, das Musikfestival “Germany rocks Japan” und schließlich die Einweihung der deutsch-japanischen Künstlerresidenz in Kyoto sein. 

Ihren Höhepunkt wird die Veranstaltungsreihe beim Deutschlandfest am Asanbashi-Pier in Yokohama am 2. und 3. Oktober 2011 erreichen: Präsentationen von vor Ort vertretenen deutschen Wirtschaftsunternehmen, ein spektakuläres Bühnenprogramm mit deutschen Künstlern und ein deutsches Filmfestival stellen Deutschland als Land innovativer Ideen, fortschrittlicher Technik und pulsierender Kultur vor.

Neben dem traditionellen Nô-Theater, das Japan im Januar 2011  in mehrern deutschen Städten präsentiert, werden im September/Oktober des Jahres in Berlin Werke des berühmten Künstlers Hokusai gezeigt. Neben verschiedenen weiteren Veranstaltungen, etwa aus den Bereichen Musik und Tanz, steht im Mai 2011 auch eine Japan-Woche in Düsseldorf auf dem Programm.

Japanische Jugend für Deutschland begeistern

Straßenbild in Tokyo
© picture-alliance / dpa

Tokyo

Straßenbild in Tokyo

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Ziel ist es, bewährte Verbindungen zu pflegen und neue zu schaffen, die Nationen noch enger zu verknüpfen und vor allem die Herzen der japanischen Jugend für Deutschland zu gewinnen. 

Die junge Generation kann im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe neue Kontakte knüpfen, sich austauschen und die fremde Kultur kennenlernen. Mit Neuen Medien, wie zum Beispiel einer handyfähigen Webseite, soll diese Zielgruppe besonders angesprochen werden. Ein Musikfestival und der Deutsch-Japanische Jugendgipfel im Sommer 2011 sollen Neugier und Interesse für das jeweilig andere Land wecken.


Stand 19.01.2011

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