Kap Verde: Reise- und Sicherheitshinweise

Stand 15.01.2011
(Unverändert gültig seit: 14.01.2011)

Landesspezifische Sicherheitshinweise

Für Kap Verde bestehen derzeit keine landesspezifischen Sicherheitshinweise.


Allgemeine Reiseinformationen

Infrastruktur

Mit Ausnahme der Inseln Sal und Boavista ist der Tourismus in Kap Verde noch wenig entwickelt. Der Besucher muss sich auf Mängel in der Infrastruktur einstellen. Ein Problem sind unzureichende und nicht immer zuverlässige Flug- und Schiffsverbindungen zwischen den neun bewohnten Inseln des Archipels. Bei einer Rundreise über mehrere Inseln sollte ein Zeitpuffer einplant werden. Die medizinische Notversorgung ist nicht auf allen Inseln gesichert.

Kriminalität

Reisende sollten auf ihre Taschen und Geldbörsen achten und auf das Tragen von auffälligem Schmuck verzichten, um der Gefahr eines Diebstahls möglichst zuvorzukommen. Aus Mindelo/ S. Vicente, Praia/Santiago und auch von den Inseln Sal und Boavista wird über Einzelfälle von Straßenraub und Überfälle durch Banden berichtet.


Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige

Flugtouristen reisen normalerweise über Sal, Praia oder Boavista ein. Bei der Anreise mit Privatschiffen (Segelyachten) ist zu beachten, dass die Einreise nur über die Häfen von Sal, Praia und Mindelo möglich ist. Verstöße gegen diese Vorschrift werden mit Geldstrafe in Höhe von bis zu 100.000 Escudos (ca. 980 Euro) geahndet.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen ein Visum zur Einreise auf die kapverdischen Inseln. Dieses Visum ist bei der kapverdischen Botschaft in Berlin zu beantragen. Nur in Ausnahmefällen, in denen im Wohnsitzland des Reisenden keine kapverdische Botschaft existiert, ist ein entsprechendes Visum an der Grenze erhältlich. Visa für touristische Zwecke sollten grundsätzlich vorab bei der kapverdischen Botschaft beantragt werden.

Ein Visum wird für maximal 90 Tage ausgestellt.

Reisedokumente

Reisedokumente Erwachsene Einreise möglich / Bedingungen
Reisepass ja, Gültigkeit sechs Monate über Reise hinaus
Vorläufiger Reisepass ja
Personalausweis nein
Vorläufiger Personalausweis nein
Weitere Anmerkungen  –
Reisedokumente Kinder/Jugendliche  
Kinderreisepass Ja, Gültigkeit sechs Monate über Reise hinaus
Reisepass Ja, Gültigkeit sechs Monate über Reise hinaus
Personalausweis nein
Vorläufiger Personalausweis nein
Bereits vorhandener Eintrag in den Reisepass eines Elternteils (Kindereinträge in Reisepässe der Eltern sind seit dem 1.11.2007 nicht mehr möglich) ja
Noch gültiger Kinderausweis nach altem Muster (der Kinderausweis wird seit 1. Januar 2006 nicht mehr ausgestellt) nein
Weitere Anmerkungen  –


Medizinische Hinweise

Dengue Fieber

Seit Anfang November 2009 wird von internationalen Gesundheitsorganisationen eine erhebliche Zunahme von Dengue Fieber Verdachtsfällen gemeldet. Die Epidemie hat vier Inseln erfasst (Brava, Fogo, Maio, and Santiago), eine weitere Ausbreitung ist zu erwarten.

Die durch eine tagaktive Mücke übertragene Viruserkrankung verläuft überwiegend ohne Komplikationen. Bei Kindern kann es zu schwereren Verlaufsformen kommen. Da es weder eine Impfung noch eine kausale Therapie gegen das Dengue-Fieber gibt, wird ein konsequenter 24-stündiger Mückenschutz (lange, knöchelbedeckende Kleidung, Repellentien) empfohlen.

Mit Überlastung der örtlichen medizinischen Versorgungseinrichtungen ist derzeit zu rechnen, da gleichzeitig die H1N1- bzw. Neue Grippe – Epidemie die Inselgruppe erfasst hat

Impfschutz

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber ist für alle Reisenden vorgeschrieben, die aus einem Gelbfiebergebiet einreisen, ausgenommen Kinder unter 1 Jahr – siehe auch

Bei direkter Einreise aus Deutschland oder Europa wird die Impfung nicht verlangt und ist auch nicht notwendig, da Kap Verde gemäß WHO nicht zu den Gelbfieber-Infektionsgebieten zählt.

Die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene sollten anlässlich einer Reise überprüft und vervollständigt werden siehe   Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio, ggf. auch gegen Pertussis, Mumps, Masern Röteln (MMR) und Influenza. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen

Malaria

Es besteht saisonal (ca. August bis November) ein geringes Risiko vorrangig durch Plasmodium falciparum (Erreger der Malaria tropica) auf der Insel Sao Tiago. Eine regelmäßige medikamentöse Prophylaxe wird in der Regel nicht nötig sein und nicht empfohlen, umso wichtiger ist eine konsequente Expositionsprophylaxe, also das Vermeiden von Mückenstichen. Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden zumindest in der Übertragungszeit empfohlen:

  • körperbedeckende eher helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
  • ganztägig (siehe oben Dengue-Fieber) und in den Abendstunden und nachts (Malaria!) Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen
  • ggf. unter einem Moskitonetz zu schlafen

HIV / AIDS

HIV/AIDS stellt auch auf den Kapverdischen Inseln ein Problem dar, verlässliche Zahlen konnten nicht eruiert werden. Durch hetero- und homosexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes Risiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Es besteht auf den Inseln ein Risiko für diverse Darminfektionen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und besonders Cholera vermeiden.

Einige Grundregeln

Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen ausschließlich Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Toilettengang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Die Zahl adäquat ausgebildeter Fachärzte ist beschränkt, besonders auf dem Land.

Das Mitbringen von Medikamenten für eine Hausapotheke ist zu empfehlen und für Personen notwendig, die auf spezielle Medikamente angewiesen sind.

Touristen, die nach Kap Verde kommen, sollten eine zusätzliche Reisekrankenversicherung abschließen. Personen, die sich längerfristig in Kap Verde aufhalten wollen, sollten über eine private Krankenversicherung verfügen, die Behandlungskosten vor Ort, aber auch in Deutschland abdeckt. Es wird der Abschluss einer Luftrettungsversicherung (Rückholung) bei einer Flugrettungsorganisation empfohlen.

Lassen Sie sich vor einer Reise nach Kap Verde durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten, siehe beispielsweise   oder

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind:

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.

Auswärtiges Amt

Bürgerservice
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Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000


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