Außenpolitik

Außenpolitik

Stand: Januar 2011

Außenpolitik nach dem Bürgerkrieg

Am 18. Januar 2002 verkündete der damalige Präsident Kabbah das offizielle Ende des elfjährigen Bürgerkrieges. Der Konflikt war 1991 von sierraleonischen Rebellen ausgelöst worden, die von Aufständischen im Nachbarland Liberia unterstützt wurden. Erst eine Operation britischer Spezialtruppen konnte 2000 den blutigen Kampf beenden, in dem die Kontrolle über die Diamantengebiete im Osten des Landes eine zentrale Rolle gespielt hatte. Zur Friedenskonsolidierung waren zwischenzeitlich bis zu 17.500 UN-Soldaten in Sierra Leone stationiert. Ihr Mandat endete am 31.12.2005. Seit dem 01.10.2008 koordiniert das „Intergrated Peacebuilding Office“ der UNO („UNIPSIL“) die internationalen Anstrengungen zum Wiederaufbau des Landes. Gleichsam zum Zeichen der Dankbarkeit für die Rolle der UNO im eigenen Land beteiligt sich Sierra Leone mit Polizeikontingenten an den regionalen Friedensmissionen in Darfur und Somalia.

Beziehungen zu Liberia

Nach Beilegung des Bürgerkrieges in Liberia und dem Amtsantritt der neu gewählten liberianischen Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf im Januar 2006 haben sich die bilateralen Beziehungen Sierra Leones zu Liberia in den letzten Jahren intensiviert. Die Beziehungen zum anderen Nachbarland Guinea waren seit dem dortigen Militärputsch Ende 2008 zunächst belastet. Der friedliche Verlauf der Präsidentschaftswahlen Ende 2010 in Guinea wurde in Sierra Leone daher mit großer Erleichterung aufgenommen. Präsident Koroma reiste zur Amtseinführung von Alpha Conde nach Conakry.

Mitgliedschaft in Regionalorganisationen

Sierra Leone ist Mitglied der 1975 gegründeten Westafrikanischen Regionalorganisation ECOWAS und engagiert sich in Fragen der Sicherheit, Friedenskonsolidierung und Krisenbewältigung für eine intensive Zusammenarbeit. 2010 beteiligte sich Sierra Leone an verschiedenen von der ECOWAS initiierten Vermittlungsmissionen bei internen Konflikten von Mitgliedsstaaten: in Guinea, Niger und Ende Dezember 2010 in Côte d’Ivoire. Auch innerhalb der Afrikanischen Union (AU) hat Sierra Leone in den vergangenen Jahren sein Engagement erhöht und 2010 die Position eines Vizepräsidenten der Organisation bekleidet.

Sierra Leone setzt sich für eine Wiederbelebung der 1973 gegründeten Mano-River-Union (MRU: Sierra Leone, Liberia, Guinea, seit 2008 auch Côte d’Ivoire), ein, die ihr Sekretariat in Freetown hat. Die Effektivität der Organisation leidet jedoch unter mangelnder Infrastruktur sowie den jüngsten Konflikten in Guinea und Côte d’Ivoire.

Wichtige Partner

Wichtigster politischer Partner Sierra Leones ist die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien, das sich dem Land aus historischen Gründen in besonderem Maße verpflichtet fühlt. Großbritannien ist der mit Abstand größte bilaterale Entwicklungspartner und unterstützt mit erheblichem Aufwand die Ausbildung und Ausrüstung der Polizeikräfte und den Wiederaufbau der Armee. Große Botschaften unterhalten auch die USA und China sowie die Europäische Kommission.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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