Beziehungen zu Deutschland

Beziehungen zu Deutschland

Stand: Dezember 2010

Zwischen dem Heiligen Stuhl und der Bundesrepublik Deutschland bestehen traditionell gute Beziehungen. Der seit 19.04.2005 amtierende Papst Benedikt XVI. ist Deutscher. Die Bundespräsidenten waren 1957, 1973, 1982 und 1994 zu Staatsbesuchen im Vatikan. Bundespräsident Herzog machte 1995 einen offiziellen Besuch, Bundespräsident Rau im März 2004. Bundespräsident Köhler nahm an der Beisetzung von Papst Johannes Paul II. und an der Amtsübernahmefeier von Papst Benedikt XVI. im April 2005 teil und traf den Papst am 17.11.2006 im Vatikan zu einem Konzert mit Privataudienz. Am 4. Dezember 2009 wurde zu Ehren von Papst Benedikt XVI. und in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach von den Augsburger Domsingknaben und dem Residenz Kammerorchester München in der Sixtinischen Kapelle aufgeführt. Bundespräsident Köhler wurde von Papst Benedikt XVI. am 5. Dezember 2009 in einer Privataudienz empfangen.

Konkordate mit Deutschland und deutschen Bundesländern

Mit Deutschland und deutschen Ländern bestehen folgende Konkordate:

Reichskonkordat: 20.07.1933 (Rechtsbestand und Weitergeltung durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26.03.1957 anerkannt und bestätigt), Bayerisches Konkordat: 29.03.1924, Preußisches Konkordat: 14.06.1929, Badisches Konkordat: 12.10.1932.

Konkordatäre Einzelvereinbarungen zwischen dem Heiligen Stuhl und einzelnen Bundesländern bestehen mit den Ländern Niedersachsen (26.02.1965), Rheinland-Pfalz (15.05.1973), Nordrhein-Westfalen (26.03.1984), Saarland (12.02.1985), Sachsen (03.07.1996), Thüringen (11.06.1997), Mecklenburg-Vorpommern (22.12.1997), Sachsen-Anhalt (22.4.1998), Brandenburg (25.05.2004), Bremen (14.05.2004), Hamburg (Oktober 2006), Schleswig-Holstein (12.01.2009).
Konkordate und konkordatäre Einzelvereinbarungen befassen sich vor allem mit folgenden Bereichen:

  • Religionsfreiheit, freie Ämterverleihung, Garantie des Kirchenguts und der Vermögensverwaltung;
  • gemeinsame Angelegenheiten von Staat und Kirche (Religionsunterricht, Theologische Fakultäten, Anstalts- und Militärseelsorge, Friedhofsrecht, Eherecht, kirchliches Besteuerungsrecht);
  • Staatsleistungen, Baulasten und Staatszuschüsse sowie Ablösung staatlicher Leistungen.

Neue Bistumsgrenzen:
1994 wurden in Folge der deutschen Einheit die Bistumsgrenzen auf dem Gebiet der neuen Bundesländer und – damit verbunden – in Norddeutschland neu festgesetzt. In Hamburg wurde ein Erzbistum errichtet, Berlin zum Erzbistum erhoben, Magdeburg, Erfurt und Görlitz erhielten Bischofssitze.

Wichtige deutschsprachige katholische Institutionen in Rom

  • Collegium Germanicum et Hungaricum (Kolleg für Priesteramtskandidaten), Rektor: P. Franz Meures S.J.
  • Priesterkolleg “Santa Maria in Campo Santo Teutonico” (Priesterkolleg für Spezialstudien zur Vorbereitung der Promotion oder Habilitation vorwiegend auf dem Gebiet der Kirchengeschichte und der christlichen Archäologie), Rektor: Prälat Pfarrer Dr. Hans-Peter Fischer
  • Römisches Institut der Görresgesellschaft, Geschäftsführender Direktor: 

    Prälat Prof. Dr. Erwin Gatz bis Ende 2010, Ab Jahresanfang 2011: Mons. Prof. Dr. Stefan Heid, bislang Vizerektor des Campo Santo Teutonico

  • Priesterkolleg “Santa Maria dell’Anima” (Priesterkolleg zu Spezialstudium und Promotion vorwiegend auf den Gebieten Kirchenrecht, Moraltheologie und Spiritualität), Rektor: Franz Xaver Brandmayr

Deutsche Mitglieder des Kardinalskollegiums

(Nach Datum der Kardinalsernennung)

  • 1983 Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln
  • 1985 Kardinal Friedrich Wetter, (bis 2007 Erzbischof von München und Freising)
  • 1991 Kardinal Georg Sterzinsky, Erzbischof von Berlin
  • 2002 Kardinal Walter Kasper, (bis Mitte 2010Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen)
  • 2002 Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz 1987 – 2008)
  • 2007 Kardinal Paul-Josef Cordes, (bis Mitte 2010 Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”)
  • 2010 Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising
  • 2010 Kardinal Walter Brandmüller (bis 2009 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften)

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

gesamten Artikel lesen zurück mit ESC