Wirtschaft

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Stand: Oktober 2010

Wirtschaftsentwicklung

Nach 16 Wachstumsjahren in Folge mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 3,5% erlebte 2008/09 auch die australische Wirtschaft im Rahmen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums (2008: 0,3%, 2009: 1,4%). Australien hat die Wirtschaftskrise von allen OECD-Ländern aber am besten und ohne Rezession überstanden und war von der Finanzkrise vor allem indirekt betroffen (schwere Krisen in den Hauptexportländern und Verfall der Rohstoffpreise). Dank der vorherigen langen Wachstumsphase mit hohen Haushaltsüberschüssen konnte die Regierung zur Abfederung eine Serie von Konjunkturmaßnahmen ergreifen.

Aktuelle Wirtschaftsdaten prognostizieren, dass das Wirtschaftswachstum in 2010 schon wieder 2,5% betragen könnte, und in den Jahren danach erneut Wachstumsraten von über 3% erzielt werden. Getrieben wird der Boom von großer Nachfrage nach den australischen Rohstoffen, v.a. in China.

Der Arbeitsmarkt ist entgegen mancher Prognosen fast problemlos durch die Krise gekommen (Arbeitslosenquote Aug. 2001: 5,1 %), in einzelnen Sektoren, insb. Bergbau, gibt es inzwischen sogar Fachkräftemangel. Auch besteht durch den jüngsten Rohstoffboom das Risiko einer konjunkturellen Überhitzung (mit inflationären Tendenzen), so dass mit einer baldigen Leitzinserhöhung durch die Zentralbank gerechnet wird (Oktober 2010: 4,25%).

Außenwirtschaftlich liegt Australien weiterhin viel am Ausbau des Freihandels (insbes. Abbau von Agrarzöllen und Exportsubventionen sowie substanzielle Marktöffnung für seine Agrarprodukte) und insbesondere an einem erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde. Der Abschluss bilateraler Freihandelsabkommen (FTAs) war daneben zuletzt dennoch einen wichtiges Element der Außenwirtschaftspolitik.

Australien hat u.a. im Rahmen der Konjunkturpakete diverse Energie- und Klimafonds eingerichtet. Damit verknüpft ist die Festlegung eines Anteils erneuerbarer Energien (ohne Clean Coal) am Energiemix von 20% bis 2020. Durch das diesbezügliche Gesetz („Renewable Energy Target“) wurden erhebliche Mittel frei.

Zwei Themen, die zu Beginn der Regierung Gillard weit oben auf der Agenda stehen sind die mögliche Einführung eines Emissionshandelssystems oder auch einer CO2-Steuer, sowie die konkrete Ausgestaltung einer Sondersteuer auf die aktuell stark gestiegenen Profite der Bergbauunternehmen.

Ebenfalls noch in der Debatte sind die einzelnen Modalitäten der Umsetzung von groß angelegten Infrastrukturprojekten, allen voran eines Nationalen Breitbandnetzes (Volumen 43 Mrd. AUD).

Die politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen sind stabil.


Wirtschaftsstruktur

Australiens Wirtschaft wird vom Dienstleistungssektor dominiert (rd. 80% des BIP). Größte Einzelbereiche des Dienstleistungssektors sind Finanzen, Immobilien und Unternehmensdienstleistungen. Der Landwirtschafts- und Bergbauanteil am BIP liegt bei rd. 10%, doch ist der Anteil dieser beiden Sektoren an Australiens Exporten mit fast 75% erheblich. Die Zukunftsbranchen Informations- und Kommunikationstechnologie, E-Commerce, Bio-, Nano- und Medizintechnologie spielen daneben eine zunehmend wichtige Rolle.

Die australische Leistungsbilanz ist traditionell defizitär und lag 2009 bei rund 22 Mrd. Euro, aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ein (kurzfristig) starker Rückgang von den 34 Mrd. Euro im Jahr 2008. Auch die Handelsbilanz war wegen krisenbedingt stark zurückgehender Importe geringer.

Die wichtigsten Exportgüter Australiens sind Kohle, Eisenerz, Gold, Erdöl/-Produkte und Erdgas. Bei Steinkohle ist Australien seit Mitte der 80er Jahre weltweit der größte Exporteur. Die wichtigsten Importprodukte sind – neben Rohöl und raffiniertem Öl – PKW und Medikamente.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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