Wirtschaft

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Stand: Dezember 2010

Grundlagen

Oman verfolgt eine marktwirtschaftliche Politik. Die Währung Rial Omani (R.O.) ist frei konvertierbar und hat eine feste Dollarparität von 2,60 US-Dollar.

Die wirtschaftliche Entwicklung Omans wird bestimmt von der Entwicklung des Ölpreises und der Ölfördermenge. Oman ist nicht Mitglied der OPEC. Nachdem das Fördervolumen seit 2001 kontinuierlich bis auf 710.000 Barrel pro Tag gesunken war, konnte die Produktion 2009 wieder auf 812.000 Barrel pro Tag gesteigert werden. Hinzu kam ein steigender Anteil der Erdgasproduktion an den Staatseinnahmen und – in Form von Flüssiggas (LNG) – an den Exporterlösen. Mit hohen Investitionen und neuen Fördertechniken will die omanische Regierung die Fördermenge kontinuierlich steigern. Das Land hat erste Fortschritte bei der Lösung seiner Abhängigkeit vom Erdöl erzielt.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt 2010 sieht Einnahmen von 16,59 Milliarden US-Dollar und Ausgaben von 18,67 Milliarden US-Dollar vor. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit von 2,08 Milliarden US-Dollar, was 3 Prozent des BIP entspricht. Die Einnahmen stammen zum überwiegenden Teil (63%) aus der Erdölförderung.

Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (WTO)

Seit Oktober 2000 ist Oman Mitglied der Welthandelsorganisation. Der Beitritt erfolgte vor dem Hintergrund der angestrebten Diversifizierung der omanischen Wirtschaft und dem Wunsch nach Erschließung neuer Exportmärkte mit verbesserten Absatzchancen. Entsprechend wurden die staatlichen Förderinstrumente für private Investoren namentlich im Bereich der Klein- und Mittelindustrie, der Fischerei und des Tourismus ausgebaut (im Rahmen der Omanisierung vor allem in Klein- und Ein-Personen-Firmen). Hinzugekommen sind staatliche Exportgarantien (ähnlich der deutschen Hermes-Versicherung) und Investitionserleichterungen für Ausländer. Um eine einheimische Güterproduktion aufzubauen, errichtet das Sultanat in größeren Städten Industriegebiete, z.B. am Rande von Maskat, Salalah, Sur und Sohar. Mit großzügigen Subventionen, Steuervorteilen und dem Ausbau der Infrastruktur (Verkehrsanbindung, Strom, Gas, Wasser) werden Anreize für omanische und ausländische Investoren geschaffen.

Auch der 7. Fünfjahresplan 2006-2010 wurde auf die Diversifizierung der Wirtschaft ausgerichtet. Er setzte folgende Ziele:

  • Diversifizierung, u.a. durch Entwicklung von Großindustrien auf der Basis von Erdgas sowie Ausbau des Tourismus.
  • Entwicklung aller Regionen des Landes, weiterer Ausbau der Infrastruktur und Mobilisierung von Wasserressourcen.
  • Förderung von privaten einheimischen und ausländischen Investitionen.
  • Förderung der menschlichen Ressourcen (Bildung, Hochschulen, berufliche Bildung) und Omanisierung (Schaffung von mehr Arbeitsplätzen für Omanis).
  • Förderung der Privatwirtschaft und Verbesserung der Effizienz der öffentlichen Verwaltung
  • Verbesserung des Gesundheitswesens und des allgemeinen Lebensstandards
  • Schutz der Umwelt und Wahrung des nationalen Erbes.

Tourismus

Der Ausbau des Tourismus ist ein wichtiges Ziel der omanischen Entwicklungsplanung geworden, da er besonders geeignet ist, Arbeitsplätze für junge Omanis zu schaffen. Der Tourismussektor soll im Jahr 2020 drei Prozent des BIP erwirtschaften. Deutsche Touristen stellen das zweitgrößte Kontingent aus Europa.

Beschäftigung

Mit der Politik der „Omanisierung“ des Arbeitsmarktes versucht die Regierung, Arbeitsplätze für die jährlich mehr als 30.000 Schul- und Universitätsabgänger zu schaffen. Dazu gehören die Reservierung bestimmter Berufe für omanische Staatsangehörige und ein Ausbau der Berufsausbildung. Deutschland ist mit seinen Angeboten auf dem Gebiet der beruflichen Bildung und der Facharbeiterausbildung ein wichtiger Partner (Consulting-Vertrag der GTZ mit dem Ministry of Manpower).

Außenhandel

Der Finanz- und Wirtschaftsverkehr ist weitgehend frei von Beschränkungen. Die deutschen Ausfuhren betrugen 2009 nach Angaben des Statistischen Bundesamts 447,2 Millionen Euro. Die omanischen Exporte nach Deutschland beliefen sich 2009 auf 1516,3 Millionen Euro.

Umweltpolitik

Oman misst dem Umweltschutz und der nachhaltigen Entwicklung große Bedeutung bei. Schwerpunkte sind der Schutz der Wasservorkommen (Projekte zur Wiederauffüllung der Aquifere, Pflege und Erhaltung der traditionellen Felaj-Bewässerungskanäle), Küstenschutz und Naturschutz insbesondere in der südlichen Provinz Dhofar und im Jebel Akhdar Gebirge sowie Schutz bedrohter Tierarten. Seit 2007 gibt es ein eigenständiges Umweltministerium. Oman ist 2004 den Zusatzvereinbarungen von Montreal 1997 und von Peking 1999 zum Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht sowie dem Stockholmer Abkommen betreffend permanente organische Schadstoffe beigetreten.

Hinweis

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. 

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