Madagaskar: Reise- und Sicherheitshinweise
Unverändert gültig seit: 01.11.2010
Aktuelle Hinweise
- Die seit Ende Januar 2009 andauernde politische Krise ist bisher nicht gelöst. Eine Rückkehr zu politischer und wirtschaftlicher Stabilität gegenwärtig noch nicht abzusehen. In der Hauptstadt Antananarivo sind politisch motivierte Demonstrationen, die in gewalttätige Auseinandersetzungen münden können, jederzeit möglich. Es wird empfohlen, vor allem im Innenstadtbereich Antananarivos besondere Vorsicht walten zu lassen und Menschenansammlungen zu meiden.
- In letzter Zeit ist ein deutlicher Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen. Taschendiebstähle und bewaffnete Raubüberfälle – auch am Tag – sind nicht auszuschließen. Betroffen ist auch hier die Hauptstadt Antananarivo und insbesondere das Stadtzentrum um Analekely und die Avenue de l’Indépendance.
- Deutschen Staatsangehörigen, die sich länger in Madagaskar aufhalten, wird empfohlen, der Botschaft ihre Kontaktdaten zu übermitteln.
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Vor den Küsten Somalias und seiner Nachbarstaaten sowie in den angrenzenden Gewässern besteht weiterhin ein sehr großes Risiko von Piratenangriffen und Kaperungen. Inzwischen werden auch Schiffe tief im Indischen Ozean (um die Seychellen und Madagaskar) sowie vor Kenia, Tansania, Jemen und Oman angegriffen und gekapert. Schiffsführern in den vorgenannten Gebieten wird dringend empfohlen, höchste Vorsicht walten zu lassen.
Trotz der internationalen Bemühungen zur Eindämmung der Piraterie bleibt die Zahl der Piratenangriffe unverändert hoch; ein wirksamer Schutz kann nicht garantiert werden. Schiffsführern in den gefährdeten Gewässern wird eine Registrierung beim Maritime Security Centre unter dringend empfohlen.
Landesspezifische Sicherheitshinweise
Kriminalität
Taschendiebstähle, aber auch bewaffnete Überfälle, haben in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Ausländische Reisende, bei denen Geld oder Wertsachen vermutet werden, sind mittlerweile auch in Madagaskar vermehrt Ziel von Übergriffen.
Besondere Vorsicht ist geboten im Stadtzentrum von Antananarivo, in der Umgebung der Hotels und der von Ausländern bevorzugten Restaurants sowie generell bei Menschenansammlungen und an den Stationen der Überlandtaxis.
Auch Touristenziele können betroffen sein. Es gab bewaffnete Überfälle auf Touristen in Diego Suarez (Montagne des Francais), Tuléar, Morondava und Nosy Be.
Die Gewaltbereitschaft hat zugenommen.
Nach Einbruch der Dunkelheit wird in allen städtischen Gebieten von Spaziergängen, ob allein oder zu mehreren, aus Sicherheitsgründen abgeraten. Besondere Vorsicht sollte auf den Umgang mit Wertsachen und Ausweisen – auch innerhalb von Hotels – verwendet werden.
Vor allem im Stadtgebiet von Antananarivo finden am Abend und in der Nacht vermehrt Polizeikontrollen statt. Es wird dringend angeraten, eine beglaubigte Kopie des Passes mit sich zu führen.
Bei Autofahrten in Ballungsgebieten (vor allem in Antananarivo ist die Verkehrsdichte sehr hoch und die Straßen eng) wird empfohlen, zu jeder Zeit die Türen von innen zu verriegeln und die Fenster geschlossen zu halten. Taschen und Wertgegenstände sollten auf keinen Fall sichtbar im Wagen liegen.
Allgemeine Reiseinformationen
Madagaskar ist wegen seiner einzigartigen Flora und Fauna, seiner abwechslungsreichen Landschaften und Klimazonen ein interessantes Reiseziel. Die Touristenregionen und Nationalparks sind seit den Ausschreitungen im Februar diesen Jahres von weiteren Unruhen verschont geblieben.
Sprache
Für Individualreisende sind französische oder idealerweise madagassische Sprachkenntnisse von großem Vorteil, da – vor allem in ländlichen Gebieten – nicht damit zu rechnen ist, dass die Bewohner Englisch oder Deutsch sprechen.
Reisen über Land/ Straßenverkehr
Das innermadagassische Flugnetz ist gut ausgebaut, wenngleich in der Folge der innenpolitischen Krise einige Flugverbindungen gestrichen wurden und Verspätungen nie auszuschließen sind.
Die Infrastruktur des Straßennetzes wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert. Mittlerweile sind – ausgehend von Antananarivo – bis auf Fort Dauphin, die wichtigsten Küstenstädte auf Asphaltstraßen erreichbar.
Dennoch gibt es noch immer eine große Anzahl von nicht befestigten Straßen, die während der Regenzeit (Australsommer Dezember bis April) zum Teil nur bedingt oder gar nicht befahrbar sind sowie Regionen, die von der Außenwelt völlig abgeschnitten und lediglich zu Fuß oder mit dem Hubschrauber zu erreichen sind.
Auf den Hauptachsen kommt es seit kurzem vermehrt zu bewaffneten Überfällen, vor allem auf Überlandtaxis.
Es wird zur besonderen Vorsicht geraten. Nachtfahrten sollten auf jeden Fall vermieden werden.
Naturkatastrophen
Madagaskar wird zwischen Januar und April regelmäßig von zum Teil schweren Zyklonen und tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. Vor allem betroffen sind die östlichen, westlichen und südwestlichen Küstenregionen.
Geldversorgung
In Antananarivo und den anderen großen Städten besteht die Möglichkeit zum Tausch von Bargeld (Euro/Dollar) und Travellerschecks bei Banken und Wechselstuben. Die Banken verfügen in der Regel über Geldautomaten, an denen mit der Visa-Karte Geld gezogen werden kann. Die Mastercard wird nur bei einer Bank, der BNI, akzeptiert. Eine Geldversorgung über EC-Karten (Maestro bzw.Cirrus) ist nicht möglich.
Größere Hotels, Restaurants, Geschäfte, Reisebüros und Fluggesellschaften sowie Supermärkte akzeptieren in der Regel die Visa-Karte. Manchmal wird ein Bankaufschlag von 3 % fällig.
Hotels und Kommunikation
In Antananarivo, den größeren Provinzstädten und in den Touristenregionen gibt es gute Hotels und kleinere korrekte Unterkünfte.
Als Folge der politischen Krise ist der Tourismus in Madagaskar allerdings eingebrochen. Einige Hotels und Gästehäuser mussten mittlerweile schließen. Individualreisenden wird empfohlen, vorab mit den ins Auge gefassten Unterkünften Kontakt aufzunehmen.
Das Mobilfunknetz ist sehr gut ausgebaut. Über die Anbieter Orange, Zain (ehemals Celtel) und den madagassischen Anbieter Telma sind alle großen Städte und auch viele ländliche Regionen erreichbar. Roaming funktioniert grundsätzlich. Es ist aber auch möglich, für einen Gegenwert von ca. 1,50 Euro eine lokale SIM-Karte zu erwerben – diese ermöglicht Telefonie und SMS mit Pre-Paid-Karte.
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige
Visum
Grundsätzlich benötigen deutsche Staatsangehörige für die Einreise nach Madagaskar ein gebührenpflichtiges Visum (Kosten z.Zt. 50,- €), das vor Reiseantritt
– von der madagassischen Botschaft in
14612 Falkensee (Brandenburg)
Seepromenade 92
Tel.: 03322/2314-0
Fax: 03322/2314-29
E-Mail:
– einem der madagassischen Honorarkonsulate
– oder bei Ankunft am Flughafen ausgestellt wird.
Aufgrund einer Sonderregelung zur Förderung des Tourismus erhalten Reisende, die sich bis zu 30 Tagen in Madagaskar aufhalten wollen, bis auf Weiteres sowohl bei der zuständigen madagassischen Auslandsvertretung als auch bei Einreise am Flughafen ein kostenfreies Visum.
Bei Visumerteilung am Flughafen werden für einen Aufenthalt von 30 bis 60 Tagen Gebühren i.H.v. 100.000,- Ariary (derzeit 45,- Euro), für einen Aufenthalt von 60 bis 90 Tagen 140.000,- Ariary (derzeit 60,- Euro) erhoben.
Es ist auf jeden Fall ein Rück- bzw. Weiterflugticket vorzulegen.
Hinweis:
Die Gebührensätze der madagassischen Auslandsvertretung müssen nicht zwingend mit den am Flughafen erhobenen Gebühren übereinstimmen.
Für Arbeits- und andere Aufenthalte von mehr als 90 Tagen (z.B. Praktika) ist es erforderlich, bereits bei der Einreise über ein sogenanntes „visa transformable“ zu verfügen, das ausschließlich bei einer madagassischen Auslandsvertretung erhältlich ist.
Reisedokumente
Mit folgenden Dokumenten ist die Einreise für deutsche Staatsangehörige möglich:
Reisedokumente Erwachsene |
Einreise möglich / Bedingungen |
Reisepass |
Ja, mindestens 6 Monate Gültigkeit bei Einreise |
Vorläufiger Reisepass |
Ja, mindestens 6 Monate Gültigkeit bei Einreise |
Personalausweis |
Nein |
Vorläufiger Personalausweis |
Nein |
Weitere Anmerkungen |
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Reisedokumente Kinder/Jugendliche |
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Kinderreisepass |
Ja, mindestens 6 Monate Gültigkeit bei Einreise |
Reisepass |
Ja, mindestens 6 Monate Gültigkeit bei Einreise |
Personalausweis |
Nein |
Vorläufiger Personalausweis |
Nein |
Bereits vorhandener Eintrag in den Reisepass eines Elternteils (Kindereinträge in Reisepässe der Eltern sind seit dem 1.11.2007 nicht mehr möglich) |
Ja, mit eigenem Passfotofoto, mindestens 6 Monate Gültigkeit bei Einreise |
Noch gültiger Kinderausweis nach altem Muster (der Kinderausweis wird seit 1. Januar 2006 nicht mehr ausgestellt) |
Ja, mit eigenem Passfoto, mindestens 6 Monate Gültigkeit bei Einreise |
Weitere Anmerkungen |
Alleinreisende Minderjährige, die nicht in Madagaskar wohnhaft sind,sollten darüber hinaus auch eine amtlich beglaubigte Einverständnis-erklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten in französischer Sprache mitführen. |
Vergehen gegen die madagassischen Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen werden unnachgiebig geahndet. Es drohen hohe Geld- und ggfls. sogar Haftstrafen.
Besondere Zollvorschriften
Gegenstände des täglichen Bedarfs können eingeführt werden. Die Einfuhr von Waffen und Drogen aller Art ist strikt verboten. Devisen können in unbegrenzter Höhe ein- und ausgeführt werden, müssen aber ab einem Gegenwert von 7.500 Euro bei Einfuhr deklariert werden.
Aus Madagaskar dürfen bestimmte Edel- und Halbedelsteine, Versteinerungen und Fossilien nicht bzw. nicht ohne entsprechende Begleitpapiere ausgeführt werden.
Personen mit Wohnsitz außerhalb Madagaskars dürfen bis zu 1 kg Schmuck ausführen, wenn sie Nachweise über den Tausch von Devisen mindestens im Wert des Schmucks oder Kaufquittungen vorweisen können.
Besondere strafrechtliche Vorschriften
Für militärische und sicherheitsrelevante Einrichtungen (z.B. Flughafen, Brücken, Regierungsgebäude) besteht striktes Fotografierverbot.
Verschiedene Orte sind ”fady”, d.h. für Ausländer tabu.
In Madagaskar wird Ehebruch mit Freiheits- oder Geldstrafe geahndet. Hinzu kommt ein Schadenersatzanspruch gegen die Täter. Dies gilt auch für Pädophilie.
Ein besonderes Augenmerk der madagassischen Justiz gilt „Sextouristen“. Sie werden in Madagaskar unnachgiebig verfolgt und müssen mit Freiheitsstrafen von 5-10 Jahren plus hoher Geldstrafe rechnen.
Da nicht auszuschließen ist, dass Ausländer gezielt in eine kompromittierende Situation gebracht werden sollen, ist beim Kontakt zu jungen Mädchen und Frauen besondere Vorsicht geboten.
Die Haftbedingungen in Madagaskar sind prekär (überfüllte Gefängnisse, mangelhafte Ernährung und nur rudimentäre medizinische Versorgung). Die Untersuchungshaft kann sich über Jahre hinziehen.
Die Ausfuhr von und der Handel mit bestimmten einheimischen Tier- und Pflanzenarten ist streng verboten (Lemuren, Schildkröten u.a.) und wird ebenfalls mit Haftstrafe geahndet.
Medizinische Hinweise
Impfschutz
Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (z.B. afrikanisches Festland) ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich.
Die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene sollten anlässlich einer Reise überprüft und vervollständigt werden, siehe
Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Polio, Mumps, Masern Röteln (MMR) und Influenza. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B und Tollwut empfohlen.
Malaria
Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis an den behandelnden Arzt auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Ein hohes Risiko besteht in den Küstenregionen und Regenwaldgebieten, ein mittleres Risiko in den Höhenlagen, im Landesinneren und in der Hauptstadt. Bei Aufenthalt in den Risikogebieten wird eine Malariaprophylaxe empfohlen.
Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden.
Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen,
- ganztägig (siehe unten Chikungunya, Dengue.) und nachts körperbedeckende Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
- ganztägig und nachts Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen,
- ggf. unter einem Moskitonetz zu schlafen
HIV/AIDS
ist im Lande ein Problem und eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes, Risiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen.
Durchfallerkrankungen und Cholera
Durch eine sorgfältige Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und besonders Cholera vermeiden.
In den letzten Jahren sind Choleraerkrankungen nicht mehr aufgetreten, andere Durchfallerkrankungen kommen durchaus vor. Diese werden häufig durch unsauberes Trinkwasser ausgelöst.
Einige Grundregeln: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, selber Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Toilettengang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht durchführen, Einmalhandtücher verwenden.
Weitere Infektionskrankheiten
Chikungunya-Fieber
Seit 2006 ist es immer wieder zu einer epidemieartigen Häufung von Chikungunya-Fieber gekommen. Seit dem Frühjahr 2010 werden erneut vermehrt laborchemisch nachgewiesene Fälle von der Ostküste (v.a. Mananjary, Tsaravary, Irondro) des Landes gemeldet. Auch von der Nachbarinsel La Reunion werden seit Oktober 2010 neue Fälle gemeldet. Diese Viruserkrankung wird von Mücken übertragen, ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und führt zu den typischen Symptomen einer schweren Viruserkrankung, in der Regel ohne tödlichen Ausgang. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 10 Tage. Ohne Vorzeichen treten vorrangig Fieber, starker (symmetrischer) Gelenkschmerz und schweres Krankheitsgefühl auf. Nach wenigen Tagen kommt es zum Fieberabfall und Auftreten eines Exanthems. Die Gelenkbeschwerden können monatelang, in Ausnahmefällen auch jahrelang fortbestehen. Sehr selten wird über eine gesteigerte Blutungsneigung oder ernste und vor allem neurologische Komplikationen wie Hirn- und Hirnhautentzündungen berichtet; Letzteres in der Regel bei medizinisch vorbelasteten Personen oder Neugeborenen. Eine Impfung ist nicht möglich, der Schutz vor Mückenstichen ist die einzige prophylaktische Maßnahme (Repellentien, Kleidung, Verhalten etc.).
Rift Valley-Fieber (RVF)
Eine Epidemie wurde 2008 aus den Regionen Alaotra Mangoro, Analamanga, Itasy, der Provinz Fianarantsoa, Vakinakaratra und Anosy mit zahlreichen Erkrankungen und einigen Todesfällen gemeldet. Die Übertragung dieser Viruskrankheit erfolgt durch Mückenstich und Kontakt mit Körpersekreten infizierter Tiere (Kühe, Schafe, Kamele, Nagetiere). Neben grippeartigen 5 bis 8 Tagen dauernden Symptomen entwickeln ca. 0,5 % der Patienten Komplikationen: Hirnhautentzündung, Hämorrhagisches Fieber mit Zusammenbruch des Gerinnungssystems und inneren Blutungen, Entzündung des Hirn- u- Rückenmark, Meningoenzephalitis oder Netzhautläsionen. Eine kausale Behandlung ist nicht möglich, prophylaktischen Maßnahmen sind: Mückenschutz (Mücken vorwiegend tagaktiv), Meiden von engem Kontakt mit Schafen, Rindern, Kamelen, Ziegen (Viehmärkte, Schlachthöfe). Genuss von gut durchgebratenem Fleisch und aufbereiteter Milch (aus Supermärkten) ist weiterhin unbedenklich.
Dengue-Fieber
Die für den Raum Indischer Ozean bekannten Dengue-Epidemien sind in Madagaskar bisher wenig aufgetreten. Anfang 2006 kam es zu einer schwach ausgeprägten Dengue-Fieber-Epidemie in Toamasina (Tamatave), Mahajanga und Nosy Be.
Schistosomiasis (Bilharziose)
Die Gefahr der Übertragung von Schistosomiasis besteht beim Baden in Süßwassergewässern im gesamten Land, insbesondere aber im westlichen Tiefland mit den Provinzen Toliara und Mahajanga. Baden im offenen Süßwasser sollte daher grundsätzlich unterlassen werden.
Pest
Gelegentlich auftretende Fälle der Beulenpest (in den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga, Toamasina) werden im Allgemeinen von den Gesundheitsbehörden rasch unter Kontrolle gebracht. Das Auftreten der durch Rattenflöhe verbreiteten Krankheit erfolgt praktisch jährlich zum Beginn der Regenzeit in Madagaskar (ab Oktober). Wegen des mit Malaria verwandten Krankheitsbildes im Anfangsstadium (Fieber, Schüttelfrost) erfolgt die richtige Diagnose und Behandlung gerade in abgelegenen Gebieten verspätet. Grundlage für den Ausbruch der Pest ist die oft erbärmliche Hygienelage in den Armenvierteln und in ländlichen Regionen. Es besteht normalerweise kein Grund zur Besorgnis für Ausländer und Touristen. Pesterkrankungen von Ausländern sind in Madagaskar seit mehr als 60 Jahren nicht mehr vorgekommen.
Gifttiere
In Madagaskar gibt es keine Giftschlangen. Dagegen kommen einige giftige Spinnen- und Skorpionarten und andere Tiere mit potentiell starker Giftwirkung (z.B. bestimmte z.T. auffällig gefärbte Schmetterlingsraupen, Hundertfüßer, Frösche u.a.) vor. Wie allgemein in den Tropen gilt: Vorsicht, wohin man greift, wohin man tritt und wohin man sich setzt oder legt! Vor Benutzung von Bettdecken und -laken, Kleidungsstücken, Schuhwerk, Kopfbedeckungen evtl. vorhandene giftige „Untermieter“ durch sorgfältiges Ausschütteln entfernen.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch hoch problematisch. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete und Englisch sprechende Ärzte.
Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen.
Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten, beispielsweise oder
Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:
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- nicht unabhängig von individuellen Verhältnissen des Reisenden zu nutzen; vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Tropenmediziner ist unerlässlich;
- trotz größtmöglicher Bemühungen nicht unbedingt umfassend, genau und aktuell.
Haftungsausschluss
Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.
Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.
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