Aserbaidschan: Reise- und Sicherheitshinweise

Unverändert gültig seit: 15.10.2010

Landesspezifische Sicherheitshinweise

Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die Konfliktregion Berg-Karabach sowie die im Südwesten gelegenen Bezirke Agdam, Füsuli, Dschabrayil, Sangilan, Kubadli, Ladschin und Kalbadschar, insbesondere in die unmittelbar auf aserbaidschanischer Seite der Waffenstillstandslinie angrenzenden Gebiete ab.

Hier muss mit Minen gerechnet werden. Auch kommt es an der Waffenstillstandslinie gelegentlich zu Schusswechseln. Mit letzterem muss auch an dem von Armenien anerkannten Teil der aserbaidschanisch-armenischen Grenze gerechnet werden, einschließlich der Grenze der aserbaidschanischen Autonomen Republik Nachitschewan zu Armenien.

Allgemeine Reiseinformationen

Für Reisen im Lande wird empfohlen, Wertsachen nicht zur Schau zu stellen, nach Einbruch der Dunkelheit möglichst nicht alleine zu Fuß unterwegs zu sein, nur offizielle Taxis zu benutzen, Taxis nicht mit Fremden zu teilen und in der Umgebung von Bars, die von Ausländern frequentiert werden, erhöhte Vorsicht walten zu lassen (höhere Überfallgefahr).

Weiterhin wird empfohlen, eine Photokopie des Reisepasses mit sich zu führen, da die aserbaidschanische Polizei gelegentlich Ausweiskontrollen durchführt.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen ein Einreisevisum, das vor Antritt der Reise bei der Aserbaischanischen Botschaft in Berlin oder einer anderen aserbaidschanischen Auslandsvertretung beantragt werden muss.

 

Informationen zur Visabeantragung können auf der Website der Aserbaidschanischen Botschaft Berlin unter www.botschaft-aserbaidschan.de abgerufen werden.

Für den Flughafentransit am Flughafen Baku benötigen deutsche Staatsangehörige kein Visum.

Reisende, deren Pässe armenische Visa enthalten, müssen bei der Einreise nach Aserbaidschan mit längeren Wartezeiten rechnen.

Reisenden, deren Pässe Visa und/oder Einreisestempel der sog. „Republik Berg-Karabach” enthalten, wird kein Visum für die Einreise nach Aserbaidschan erteilt.

 

Reisedokumente

 

Reisedokumente Erwachsene

Einreise möglich / Bedingungen

Reisepass

Ja, Gültigkeit drei Monate über Reiseende

hinaus

Vorläufiger Reisepass

Ja, Gültigkeit drei Monate über Reiseende

hinaus

Personalausweis

Nein

Vorläufiger Personalausweis

Nein

Weitere Anmerkungen

Reisedokumente Kinder/Jugendliche

Kinder unter 12 Lebensjahren sollten

mit eigenen Reisepässen oder

Kinderreisepässen einreisen

Kinderreisepass

Ja, Gültigkeit drei Monate über Reiseende

hinaus

Reisepass

Ja, Gültigkeit drei Monate über Reiseende

hinaus

Personalausweis

Nein

Vorläufiger Personalausweis

Nein

Bereits vorhandener Eintrag in den Reisepass eines Elternteils (Kindereinträge in Reisepässe der Eltern sind seit dem 1.11.2007 nicht mehr möglich)

Grundsätzlich ja, aber nicht

empfehlenswert

Noch gültiger Kinderausweis nach altem Muster (der Kinderausweis wird seit 1. Januar 2006 nicht mehr ausgestellt)

Grundsätzlich ja, aber nicht

empfehlenswert

Weitere Anmerkungen

 

Es gibt keine besonderen Vorschriften hinsichtlich der Einreise eines alleinreisenden Minderjährigen bzw. bei Reise mit nur einem sorgeberechtigten Elternteil. Für längere Aufenthalte muss eine Aufenthaltserlaubnis beim aserbaidschanischen Staatlichen Migrationsdienst beantragt werden. Diese Behörde wurde im Zuge einer Reform des aserbaidschanischen Aufenthaltsrechts neu geschaffen. Das Verfahren für die Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen ist noch nicht endgültig etabliert.

 

Hinweise für den Grenzübertritt nach Armenien, Georgien, Iran und Russland

 

Die Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan ist gesperrt.

 

Ein Grenzübertritt über Jalama nach Russland (Dagestan) ist für Deutsche, die über gültige Visa für Aserbaidschan und die Russische Föderation verfügen, nicht möglich.

 

Ein Grenzübertritt in den Iran (über den Grenzübergang Astara) ist für Touristen mit gültigem aserbaidschanischen und iranischen Visa möglich.

 

Die Einreise aus Georgien auf dem Landweg ist mit einem aserbaidschanischen Visum ebenfalls möglich.

 

Über diese Hinweise hinausgehende Fragen zu den Einreisebestimmungen müssten Sie bitte direkt bei der Botschaft oder einem der Generalkonsulate des Ziellandes erfragen. Nur dort können Sie eine rechtsverbindliche Auskunft erhalten.

Besondere Zollvorschriften

Bei Ein- und Ausreise sind Zolldeklarationen auszufüllen. Die Formulare sind, soweit sie nicht im Flugzeug verteilt werden, in der Flughafenempfangshalle erhältlich. Ausländer können in unbegrenzter Höhe Devisen einführen. Diese müssen beim Zoll deklariert und ihr Verbleib bei der Ausreise nachgewiesen werden.

Einige Waren können nur in beschränktem Umfang bzw. unter Vorbehalt der Vorlage einer entsprechenden Genehmigung ausgeführt werden. Dazu gehören:

  • Kaviar (höchstens 125g)
  • Alkoholische Getränke (höchstens 3 l)
  • Bargeld (kostenlose Ausfuhr von max.1000,- USD, darüber 1,5% Zoll)
  • Gold
  • Antiquitäten, Kunstgegenstände u.ä. nur mit entsprechender Genehmigung des Kulturministeriums
  • Zigaretten (höchstens 3 Stangen)

Sollten Sie weitergehende Zollinformationen zur Einfuhr von Waren benötigen, so müssten Sie diese bitte direkt bei der Botschaft Ihres Ziellandes erfragen. Nur dort können Sie eine rechtsverbindliche Auskunft erhalten.

Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Website des deutschen Zolls einsehen oder telefonisch erfragen.

Besondere strafrechtliche Bestimmungen

Militärische Anlagen dürfen nicht fotografiert werden.

Homosexualität ist zwar nicht ausdrücklich strafbar, es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Polizei ein homosexuelles Paar festsetzt und erst gegen Zahlung eines Geldbetrages wieder auf freien Fuß setzt.

Prostitution gilt in Aserbaidschan als „Ordnungswidrigkeit“ und kann mit einer Ermahnung bzw. „Geldstrafe“ geahndet werden.

Medizinische Hinweise

Impfschutz

Es wird empfohlen, vor Reiseantritt zusammen mit einem Arzt den Impfschutz zu überprüfen. Hierbei ist insbesondere auf einen ausreichenden Impfschutz gegen Polio, Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A  zu achten (Auffrischungsimpfungen alle 10 Jahre). Bei besonderer Exposition können folgende weitere Impfungen empfohlen sein: Hepatitis B (z.B. Langzeitaufenthalte), Typhus (z.B. Aufenthalt unter einfachen hygienischen Bedingungen), Tollwut (z.B. Langzeitaufenthalt – Tierkontakte).

Malaria

Ein potenzielles Malariarisiko besteht im Süden des Landes, im Grenzgebiet zum Iran, im Nordosten, Khachmas-Region sowie in der Umgebung von Baku. Die Stadt Baku gilt als malariafrei. Bei einem Aufenthalt in solchen Gebieten sollte bei entsprechenden Symptomen (z.B. Fieber) an diese dort seltene Erkrankung gedacht werden.

Klassische Geflügelpest

Auch in Aserbaidschan ist die KLASSISCHE GEFLÜGELPEST (hochpathogene Form der AVIÄREN INFLUENZA, VOGELGRIPPE) aufgetreten.

Es sind auch menschliche Erkrankungen und Todesfälle an der Vogelgrippe aufgetreten.

Bitte beachten Sie auch die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlichte Information „Hinweise an Reisende zur Vogelgrippe“ unter

Weitere Informationen des Auswärtigen Amts zum Thema „Vogelgrippe“ finden Sie in den Merkblättern des Gesundheitsdienstes in der rechten Randspalte.

Gesundheitsvorsorge / medizinische Versorgung

Vorsicht ist geboten beim Genuss von ungewaschenem Obst sowie ungekochten Speisen, insbesondere von mit Mayonnaise zubereiteten Salaten. Auf keinen Fall sollte das Leitungswasser getrunken werden, ebenso empfiehlt sich der Verzicht auf Eiswürfel. Beim Genuss von Tee und Kaffee bestehen keine Bedenken, kalte Getränke hingegen sollten aus versiegelten Flaschen bzw. Packungen stammen.

In Baku existiert die „SOS-Klinik“, die über englischsprechende Ärzte verfügt. Anschrift: 30, Rashid Behbudov Street, AZ 1014 Baku, Tel.: 493 73 54, Mobil: 050 – 212 69 21.

In Nachbarschaft zur Botschaft befindet sich die Dental Clinic von Dr. Erdal Vural

Mamadaliyev küc. 17, Baku AZ 1005, Tel:  498 96 98, 498 11 98, Fax: 493 73 87. Dr. Vural ist ein türkischer Zahnarzt, der gut Englisch spricht.

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis.

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind:

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.

Auswärtiges Amt
Bürgerservice
Arbeitseinheit 040
D-11013 Berlin
Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000

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